idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
13.07.2011 10:17

Lüneburg wird Leichtbau-Hauptstadt

Dr. Torsten Fischer Pressestelle
Helmholtz-Zentrum Geesthacht - Zentrum für Material- und Küstenforschung

    Wissenschaftler aus aller Welt tagen zum Thema leichte Fahrzeuge und Flugzeuge

    Zum ersten Mal in Deutschland findet die internationale Leicht-Metall-Technologie-Konferenz (LMT) vom 19. bis 21. Juli in Lüneburg statt. Prof. Dr. Karl Ulrich Kainer, Leiter am Institut für Werkstoffforschung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht und LMT-Organisator holte das hochkarätig besetze Wissenschaftlertreffen in die Hansestadt.

    „Mit unserem Forschungsstandort Geesthacht belegen wir im Bereich Leichtbau mit Magnesium eine internationale Spitzenposition.“, erklärt Karl Ulrich Kainer. „Darum haben wir die weltweite Forscherelite aufgerufen zu uns nach Norddeutschland zu kommen. Zahlreiche Wissenschaftler aus Australien, Asien, Amerika und Europa sind dem Ruf gefolgt.“

    Leichtere Autos und Flugzeuge zu bauen, daran arbeiten derzeit intensiv die Ingenieure der großen Automobil- und Flugzeugbauer. Denn jedes Kilo weniger senkt den Spritverbrauch und somit die CO2-Emissionen. Für die Einführung der Elektroautos spielt die Gewichtsfrage eine bedeutende Rolle: Durch die schweren Akkus sinkt die ohnehin niedrige Reichweite der Elektroflitzer noch mehr, also müssen die Fahrzeugbauer daran arbeiten, das Gewicht zu verringern. Unterstützung erhalten die Ingenieure von den Wissenschaftlern vom Institut für Werkstoffforschung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht. Mehrere Abteilungen erforschen neue metallische Legierungen aus Titan oder Magnesium sowie fortschrittliche Fügeverfahren und deren Anwendung in der Industrie.

    Wissenschaftliche Expertise im MagIC
    In der einzigartigen Forschungsplattform „Magnesium Innovations Centre –MagIC“ wird intensiv an den Magnesium-Technologien der Zukunft geforscht. Neue recycelfähige Legierungen entstehen dabei ebenso, wie optimierte Herstellungs- und Verarbeitungsverfahren. Erst 2010 wurde für mehrere Millionen Euro eine neue Gießwalzanlage aufgebaut.

    Mit der Anlage lassen sich Magnesiumbleche herstellen und erforschen, sodass der wirtschaftliche Einsatz näher rückt. Die Fertigungsprozesse werden beschleunigt und Magnesium muss den Vergleich mit dem zurzeit rentableren Aluminium nicht mehr scheuen. Der Vorteil von Magnesium: Es ist noch um ein Drittel leichter als Aluminium.

    Spezialschweißen mit Laser und Reibung
    Mehr als zwei Millionen Nieten halten heute ein Flugzeug zusammen. Ließen sich die Nieten ersetzen, gäbe es eine enorme Gewichtseinsparung. Um zum Beispiel den Rumpf eines Flugzeugs zu fertigen, wird als Ersatz für die herkömmliche Technologie des Nietens immer häufiger Laserstrahlschweißen eingesetzt. In Geesthacht verfügt der Institutsteil Werkstoffmechanik über ein Laserschweißportal mit dem bis zu neuen Meter große Flugzeugteile verschweißt werden können.

    Beim Friction Stir Welding oder Reibrührschweißen wird ein rotierender Stift mit großer Kraft in die Nahtstelle zweier Bleche gedrückt und entlang der Fügelinie bewegt. Das Material wird durch die Reibung erwärmt und gleichzeitig durch die Rotation des Stiftes verrührt. Dadurch verbinden sich die beiden Bleche. Schweißzusätze werden nicht benötigt, dadurch bleibt die Schweißnaht ‚schlank’ und das Flugzeugteil wird insgesamt leichter. Derzeit wird in Geesthacht das Reibrührschweißen der Flugzeug-Fensterrahmen im Auftrag für Airbus erforscht.

    Disziplinübergreifende Plattform ACE
    Damit in Zukunft neue Leichtbauwerkstoffe und Materialsysteme noch intensiver erforscht werden können, befindet sich das „Lightweight Materials Assessment, Computing and Engineering Centre“ (ACE) im Aufbau. Die besondere Stärke der Forschungsplattform ACE liegt in der Kombination aus Verarbeitungs-, Charakterisierungs- und Simulationsmethoden. Hierzu gehören sowohl die Fügetechnologien als auch die Herstellung von zum Beispiel Multi-Materialsystemen und komplexen Leichtbau-Strukturen. Zudem sollen zum Beispiel Modelle entwickelt werden, die eine Vorhersage des Versagensverhaltens unter betriebsnaher Belastung ermöglichen.

    Einladung für die Medien
    Die LMT wird am Dienstag, den 19. Juli, 12.30h im Seminaris Hotel in Lüneburg
    (Soltauer Straße 3) eröffnet.

    Ab 17:15 Uhr sind Medienvertreter herzlich zu einer Postersession mit Snacks eingeladen.
    Hierbei stehen Ihnen unter anderen folgende Experten für Interviews zur Verfügung:

    Prof. Dr. Karl Ulrich Kainer Institutsleiter am Institut für Werkstoffforschung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht

    Prof. Dr. David St John Direktor und Werkstoffwissenschaftler an der Universität Queensland, Australien

    Prof. Dr. Diran Apelian Direktor und Werkstoffwissenschaftler, Worcester Polytechnic Institute, USA
    Bitte melden Sie sich kurz per Email an.

    Kontakt:

    Dr. Torsten Fischer
    Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Helmholtz-Zentrum Geesthacht – Zentrum für Material- und Küstenforschung
    Tel.: 04152 / 87 1677
    torsten.fischer@hzg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.hzg.de/public_relations/press_releases/012136/index_0012136.html.de


    Bilder

    Eine neue Legierung entsteht. Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums Geesthacht am Schmelzofen
    Eine neue Legierung entsteht. Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums Geesthacht am Schmelzofen
    Helmholtz-Zentrum Geesthacht
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Energie, Physik / Astronomie, Verkehr / Transport, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Eine neue Legierung entsteht. Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums Geesthacht am Schmelzofen


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).