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29.01.2002 12:04

Zwanzigster Vortrag der Erich-Regener-Vortragsreihe: Gibt es Leben auf anderen Welten?

Dr. Bernd Wöbke Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung

    Zum zwanzigsten "Erich-Regener-Vortrag" lädt das Max-Planck-Institut für Aeronomie (MPAE) in Katlenburg-Lindau alle interessierten Hörer in seinen Hörsaal ein (Ortsteil Lindau, Max-Planck-Straße 2). Am Montag, dem 4. Februar 2002, um 19.00 Uhr, wird Herr Prof. Dr. Ronald Weinberger einen ca. einstündigen Vortrag über das Thema "Gibt es Leben auf anderen Welten?" halten. Prof. Weinberger studierte an der Universität Wien Astronomie und arbeitete anschließend als Forschungsassistent am Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg und am Institut für Astronomie der Innsbrucker Universität. 1983 wurde er zum Universitäts-Dozenten, 1992 zum Universitäts-Professor ernannt.

    Jegliche Überlegung von möglichem Leben auf anderen Himmelskörpern muß von der Tatsache ausgehen, daß es zur Zeit nur einen einzigen Planeten gibt, auf dem Leben nachweislich existiert, nämlich die Erde. Alles andere scheint folglich pure Spekulation bzw. bestenfalls Wunschdenken zu sein. Doch halt - so einfach ist es nicht. Wir dürfen und sollen uns nämlich zuerst einmal fragen, ob der Lebensträger Erde, sein Licht- und Wärmespender Sonne, die Lage des heimatlichen Sonnensystems in unserer Galaxis, ja letztere selbst, eine physikalische/chemische/altermäßige usw. Sonderstellung im Universum einnehmen, die die Entstehung von Leben offensichtlich gefördert, ja augenscheinlich erst ermöglicht hat. Mit anderen Worten, es ist sinnvoll, zu allererst anzunehmen, daß ähnliche Bedingungen im Prinzip ähnliche Resultate hervorbringen. Es gilt dabei die Größe des statistischen Rahmens abzustecken, also sich die sprichwörtlich "astronomischen" Zahlenwerte zu verinnerlichen. Dann erst macht es Sinn, in die kosmische Nähe zu gehen, also unser Sonnensystem nach möglichen Orten des Lebens in Augenschein zu nehmen und Schlussfolgerungen zu wagen, die wohl bis auf Weiteres spekulativ bleiben müssen, für die aber der Ausdruck "pure Spekulation" sicherlich nicht mehr zutrifft. Bei der oben beschriebenen Vorgangsweise wird es zu einer Art Abfolge von Fakten, wahrscheinlich vorhandenen Gegebenheiten, vermutlich präsenten Gegebenheiten und Spekulationen kommen, und wenn die Möglichkeit von anderem intelligenten Leben schlußendlich angesprochen wird, so muß wohl auch ein Schuß Phantasie dabei sein.

    Der Vortrag schließt mit einer Variante der berühmten Drakeschen Gleichung. Mit Hilfe von Fakten bis hin zu Spekulationen wird ein Parameter nach dem anderen abgeschätzt und so versucht, eine halbwegs realistische Vorstellung zu entwickeln, ob es Leben auf anderen Welten geben könnte. Ist die Erde doch der einzige Lebensträger im All oder wimmelt es im Kosmos vor Leben? Der Vortragende meint, eine schlüssige Antwort darauf geben zu können.

    Erich Regener (http://www.physik.uni-stuttgart.de/Allgemein/geschichte/regener.html) (1881 - 1955), dessen Namen die Vortragsreihe trägt, war Physikprofessor an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin und an der Technischen Hochschule Stuttgart. Seit 1938 leitete er in Friedrichshafen am Bodensee die "Forschungsstelle für Physik der Stratosphäre in der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft". Aus der Forschungsstelle entstand 1952 in Weissenau bei Ravensburg ein Max-Planck-Institut, das nach Regeners Tod nach Südniedersachsen verlagert wurde und eine der beiden Wurzeln des heutigen MPAE bildet. Regeners Interessen galten insbesondere der Kosmischen Strahlung und dem Ozon der Stratosphäre. Seit 1942 entwickelte er zur Erforschung der hohen Atmosphäre erstmals eine wissenschaftliche Nutzlast für eine Rakete, die zwar noch in Peenemünde in die Spitze einer A4-(V2-)Rakete eingebaut, in den Wirren des endenden Krieges aber nicht mehr gestartet wurde.


    Weitere Informationen:

    http://seti4u.members.easyspace.com/drake.htm
    http://www.zdf.com/wissen/discovery/41481/index.html
    http://www.physik.uni-stuttgart.de/Allgemein/geschichte/regener.html


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften, Mathematik, Physik / Astronomie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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