Studie der FH Südwestfalen beschreibt Verflechtung des Agrarsektors und fokussiert regionale Wertschöpfungsketten.
Cluster Agribusiness trägt fast 9 Prozent der Deutschen Volkswirtschaft
Die Bedeutung des Agrarsektors in Deutschland wird unterschätzt. Das zeigt eine umfassende Studie des Soester Fachbereichs Agrarwirtschaft. "Zum Cluster Agribusiness gehören die Bereiche Ernährungsgewerbe, Nahrungsmittelhandel und Gastronomie aber natürlich auch Produktion und Handel mit landwirtschaftlichen Produktionsmitteln, sowie die verschiedensten Dienstleistungen", umreißt Prof. Dr. Hans-Ulrich Hensche das wirtschaftliche Gefüge der Agrarwirtschaft.
Die Landwirtschaft selbst hat in den letzten Jahren stetig an wirtschaftlicher Bedeutung eingebüßt. Die amtliche deutsche Statistik weist den Agrariern einen Anteil von weniger als einem Prozent der gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung zu. Dies werde von zwei Prozent aller Erwerbstätigen erwirtschaftet. "Diese Diskrepanz verweist zum einen auf die vielen Nebenerwerbslandwirte, aber indirekt auch auf das Problem der gerechten Bezahlung", stellt Prof. Dr. Wolf Lorleberg fest.
Vor allem jedoch täuschen diese Daten über den großen Verbund der Landwirtschaft hinweg: Der Cluster Agribusiness trug im Jahr 2008 mit 12 % der Erwerbstätigen fast 9 % zum Produktionswert der Deutschen Volkswirtschaft bei. Das entspricht rund 390 Mrd. Euro im Jahr.
Finanziert wurde das dreijährige Forschungsprojekt von der Landwirtschaftlichen Rentenbank. "Mit dem 213-Seiten starken Untersuchungsbericht liegt ein transparentes Zahlenwerk für die Jahre 2008 bis 2010 vor, in dem gesamtwirtschaftliche Bedeutung von Landwirtschaft und Agribusiness dokumentiert sind", betont Anke Schleyer, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Soester Fachbereich Agrarwirtschaft.
In zwölf Soester Thesen zum Agribusiness verweisen die Autoren auf den hohen Grad an Spezialisierung und Arbeitsteilung, was die Betrachtung der gesamten Wertschöpfungskette erfordere. Einen klaren Fokus legen die Soester Agrarökonomen auf den regionalen Faktor, das regional-wirtschaftliche Gewicht und - als gesellschaftlichen Nebeneffekt - den Erhalt und die Pflege der Flächen im Ländlichen Raum. Agrarpolitische Maßnahmen seien an ihrer nachhaltigen regionalen Wirkung zu messen.
Nun sei die Politik am Zug: "Grundsätzlich sollte jegliche Politikplanung für die Landwirtschaft und den ländlichen Raum die Folgen der regionalen Wertschöpfungsketten stärker berücksichtigen", heißt es in der Expertise. Insbesondere die aktuelle Diskussion um die zukünftige Europäische Agrarpolitik soll nach Meinung der Soester Professoren zum einen hinsichtlich der Fördermöglichkeiten zugunsten des Clusters Agribusiness insgesamt sowie zugunsten regionaler Wertschöpfungsketten geführt werden.
Kurzfassung (PDF, 20 Seiten, 1MB)
http://www4.fh-swf.de/media/downloads/fbaw_1/download_1/hensche/hensche_1/kurzfa...
Vollständige Untersuchung (PDF, 200 Seiten, 4MB)
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Der "Cluster Agribusiness“ steht für einen hohen Grad an Spezialisierung und Arbeitsteilung, wodurch ...
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Tier / Land / Forst, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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