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07.10.2011 09:11

Wider die Zweikassengesellschaft: RUB-Publikation über soziale Gesundheitsgerechtigkeit

Dr. Josef König Pressestelle
Ruhr-Universität Bochum

    Mit der Frage, wie das Gut Gesundheit gerecht verteilt werden kann und welche Faktoren dabei neben der Gesundheitsversorgung noch eine Rolle spielen, beschäftigt sich Stefan Huster vom RUB-Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Sozialrecht (Juristische Fakultät) in seiner neuen Publikation. Sie hat den Titel „Soziale Gesundheitsgerechtigkeit - Sparen, umverteilen, vorsorgen?“ und ist soeben im Verlag Klaus Wagenbach erschienen.

    Wider die Zweikassengesellschaft
    RUB-Publikation über soziale Gesundheitsgerechtigkeit
    Sozialrechtler Stefan Huster über Priorisierung und Rationierung

    Gesundheit sollte keine Frage des Geldes sein. Das ist nicht nur eine in unserer Gesellschaft selbstverständliche Feststellung, sondern auch ein Grundprinzip unseres Sozialstaats. Wie kann es trotzdem sein, dass in Deutschland Männer aus dem oberen Einkommensfünftel im Schnitt zehn Jahre länger leben als diejenigen aus dem untersten Einkommensfünftel? Mit der Frage, wie das Gut Gesundheit gerecht verteilt werden kann und welche Faktoren dabei neben der Gesundheitsversorgung noch eine Rolle spielen, beschäftigt sich Stefan Huster vom RUB-Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Sozialrecht (Juristische Fakultät) in seiner neuen Publikation. Sie hat den Titel „Soziale Gesundheitsgerechtigkeit - Sparen, umverteilen, vorsorgen?“ und ist soeben im Verlag Klaus Wagenbach erschienen.

    Priorisierung und Rationierung

    „Mit der Frage nach einem gerechten Gesundheitssystem geht das Problem der Verteilung der knappen Leistungen einher“, erklärt Huster sein Erkenntnisinteresse. „In welchem Verfahren und nach welchen Maßstäben soll über die Verteilung medizinischer Ressourcen entschieden werden?“, fragt er. In seinem Buch diskutiert Stefan Huster verschiedene Priorisierungs- und Rationierungskriterien. Die Priorisierung ist eine Rangfolge, auf der, nach festgelegten Kriterien, die ärztlichen Leistungen angeordnet sind. Die Prüfsteine könnten z. B. medizinische Dringlichkeit, Nutzen einer Maßnahme oder ihr Kosten-Nutzen-Verhältnis sein. „Dann muss das Gemeinwesen überlegen, ob das Geld für die medizinische Versorgung für alle Leistungen reicht oder ob die Maßnahmen, die unten auf der Liste stehen, rationiert werden müssen. Priorisierungskriterien sind dann auch Rationierungskriterien“, so Huster.

    Public-Health-Politik

    Neben diesen Überlegungen regt der RUB-Jurist dazu an, Gesundheitspolitik weiter zu denken. Die große Differenz bei der Lebenserwartung in Deutschland ist kein Missstand, der ausschließlich durch ungleiche medizinische Versorgung bedingt wird. Auch Faktoren wie Bildung, Lebensumfeld, Arbeits- und Umweltbedingungen haben Einfluss auf die Gesundheit der Menschen. Die Public-Health-Politik bezieht alle Politikbereiche in die Debatte um eine gerechte Verteilung von Gesundheit mit ein und ist deshalb für Huster die Zukunft der deutschen Gesundheitspolitik.

    Titelaufnahme

    Stefan Huster, Soziale Gesundheitsgerechtigkeit - Sparen, umverteilen, vorsorgen? Verlag Klaus Wagenbach, Berlin, 2011. ISBN 978-3-8031-3639-8, 14,90 Euro

    Weitere Informationen

    Prof. Dr. Stefan Huster, Juristische Fakultät der RUB, Tel. 0234/32-22239, stefan.huster@rub.de

    Redaktion: Tabea Steinhauer


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Politik, Recht
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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