Den Spuren des Antikommunismus in der frühen Bundesrepublik Deutschland geht eine Tagung nach, die von Historikern des Historischen Instituts der Universität Potsdam und des Instituts für Zeitgeschichte Berlin organisiert wird. Bei der Konferenz, die vom 3. bis 5. November in Königswinter stattfindet, geht es um verschiedene antikommunistische Tendenzen in der bundesdeutschen Politik – insbesondere mit Blick auf die DDR – aber auch im gesellschaftlichen Alltag zwischen Ost und West.
    Die Wurzeln des Antikommunismus in Deutschland reichen zurück bis in die Weimarer Republik und ins „Dritte Reich“. In der frühen Bundesrepublik erfuhr er jedoch eine neue Ausprägung: Der Antikommunismus bezog nach 1949 seine Legitimität aus dem ideologischen Konflikt zwischen parlamentarischer Demokratie im Westen und Staatssozialismus im Osten. Damit fügte er sich nahtlos in das zeitweise von den USA praktizierte Konzept des „roll back“ ein, mit dem der kommunistische Einfluss weltweit zurückgedrängt werden sollte. Plakate aus der Zeit des jungen westdeutschen Staates warnten eindringlich vor der „roten Gefahr“: „Niemals werden unsere Kinder Kommunisten!“
Diesem „Antikommunismus in der frühen Bundesrepublik Deutschland“ widmet sich eine gleichnamige Tagung, die von Historikern der Universität Potsdam und vom Institut für Zeitgeschichte Berlin/München gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung (BZpB) durchgeführt wird. Sie findet vom 3. bis 5. November in Königswinter statt. Die Deutschlandforschertagung liefert Beiträge zur politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland in den 1950er und 1960er Jahren, zur deutsch-deutschen Beziehungs-, Verflechtungs- und Abgrenzungsgeschichte und zur Geschichte des Kalten Krieges. Dabei steht das Handeln politischer Akteure und Institutionen – vom ersten Bundeskanzler Konrad Adenauer bis zu staatlichen Nachrichtendiensten – ebenso im Fokus wie die Bedeutung antikommunistischer Tendenzen für den gesellschaftlichen Alltag, zum Beispiel  in Kirche und Medien, aber auch in intellektuellen Kreisen oder in einem „Antikommunismus für jedermann“ im „Päckchen nach drüben“. 
„Mit dieser Tagung greifen wir ein wichtiges zeitgeschichtliches Thema auf, das in der deutschen Geschichtswissenschaft bislang wenig Beachtung gefunden hat. Wir wollen damit Impulse für weitere Forschungen geben“, so Dr. Stefan Creuzberger, Mitarbeiter am Potsdamer Historischen Institut und Mitorganisator der Konferenz. Durch die enge Zusammenarbeit mit der BZpB sollen zudem die Forschungsergebnisse für die breite politische Bildung nutzbar gemacht werden.
Hinweis an die Redaktionen: 
 
Zeit: 03. bis 05.11.11, 09:00 bis 18:30 Uhr
Ort: Arbeitnehmer-Zentrum Königswinter (AZK), Johannes-Albers-Allee 3, 
53639 Königswinter
Kontakt: Dr. Stefan Creuzberger, Universität Potsdam,  Historisches Institut, 
Telefon: 0331/977-1264, E-Mail: creuzber@uni-potsdam.de
    
http://www.uni-potsdam.de/db/geschichte/getdata.php?ID=2166
    Merkmale dieser Pressemitteilung: 
     Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
     Geschichte / Archäologie, Politik
     überregional
     Wissenschaftliche Tagungen
 Deutsch  
    

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