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17.11.2011 11:02

EU-Projekt Chemlab II: Länderübergreifende Ausbildung für Chemielaboranten

Christine Huber Öffentlichkeitsarbeit
Bayerische Forschungsallianz GmbH

    Drohendem Fachkräftemangel aktiv begegnen: Chemlab II etabliert vergleichbares, duales Ausbildungssystem für Chemielaboranten in mehreren Ländern.

    München – Heute fällt in Freising bei München der Startschuss für Chemlab II: Das Projekt „European Apprenticeship Training for Chemical Laboratory Technicians“ möchte eine europaweit gültige, international vergleichbare und praxisnahe Ausbildung für Chemielaboranten entsprechend dem deutschen dualen Ausbildungssystem einführen. Die Europäische Union beteiligt sich am Gesamtbudget von 377.000 Euro über 24 Monate im Rahmen des „Leonardo da Vinci“-Programms „Innovationstransfer“ zu 75 Prozent. Der Competence Pool Weihenstephan (CPW) entwickelte Chemlab II, wie seinen Vorgänger Chemlab I, gemeinsam mit der Bayerischen Forschungsallianz (BayFOR) und anderen Partnern. Die BayFOR begleitete die Projekte erfolgreich durch die Antragsphase für die EU-Förderung. Zudem unterstützt sie die Koordinatoren am CPW, die Projektergebnisse in die Öffentlichkeit und Politik zu tragen.

    Das Koppeln von Betrieb und Berufsschule in einer Ausbildung hat sich in Deutschland seit langem bewährt. Europaweit gibt es sehr unterschiedliche Ausbildungsstandards: Manche Länder bilden sehr theorielastig aus, Berufe wie der des Chemielaboranten setzen teilweise sogar ein Studium voraus. Die klassische Berufsausbildung in Deutschland bietet wiederum kaum Gelegenheit, Erfahrungen im Ausland zu sammeln. Das Forschungsprojekt Chemlab II will daher in den teilnehmenden Ländern Deutschland, Griechenland, Polen und Türkei ein praxisnahes, duales System etablieren, das den Auszubildenden auch einen grenzüberschreitenden Austausch während der Ausbildung ermöglicht und mit einem international vergleichbaren Abschluss endet. „Die Auszubildenden können dadurch neben der fachlichen auch interkulturelle Kompetenzen erlangen – Softskills, die Unternehmen verstärkt nachfragen“, so Prof. Harun Parlar, Geschäftsführer der Bayerischen Forschungsallianz und Leiter des CPW.

    Im Chemlab-II-Konsortium haben sich Ausbildungsinstitute und berufsständische Vertretungen aus vier Ländern zusammengeschlossen. Auf deutscher Seite beteiligen sich zudem die IHK für München und Oberbayern, die Städtische Berufsschule für Zahntechnik, Chemie-, Biologie- und Drogerieberufe und das Ausbildungszentrum für die nichtakademische Berufsausbildung der TU München. Der CPW übernimmt die Projektkoordination. Ziel aller Projektpartner ist es, binnen zwei Jahren ein duales Ausbildungssystem zu etablieren und das deutsche System fit für Europa zu machen. Langfristiges Ziel ist ein EU-zertifiziertes Ausbildungsprogramm für Chemielaboranten. Dafür möchte Chemlab II das Kreditpunktesystem ECVET-System (European Credit system for Vocational Education and Training) nutzen, welches das Sammeln von Punkten für standardisierte Module europaweit ermöglicht. Dank der intensiven Vorarbeit durch das Vorgänger-Projekt Chemlab I, das in den vergangenen zwei Jahren in den beteiligten Ländern für Unterstützung warb (weitere Informationen dazu unter http://www.adam-europe.eu unter dem Stichwort „Chemlab“), und dank einer erfolgreichen Partnersuche im Rahmen des Enterprise Europe Network (EEN), gibt es bereits zum Projektstart von Chemlab II Unternehmen in allen vier Ländern, die Auszubildende nach dem neuen System einstellen. „Die Chancen, weitere Länder einzubinden, stehen gut – unter anderem wird derzeit die Teilnahme von Georgien vorbereitet und die Tschechische Republik hat ebenfalls Interesse signalisiert“, freut sich der Projektkoordinator PD Dr. rer. nat. habil. Thomas Letzel vom CPW.

    Über den Competence Pool Weihenstephan (CPW)
    Der Competence Pool Weihenstephan (CPW) der Technischen Universität München wurde im Jahre 2007 auf Initiative der Hochschulleitung gegründet und versteht sich als eine zielführende Institution, die Vernetzung von Forschung und Wissenschaft mit der Wasser-, Getränke- und Lebensmittelindustrie zu intensivieren. Auf der Basis von Partnerschaften wird das Netzwerk von Know-How-Trägern und deren Kompetenzfeldern ständig erweitert und bietet somit ein umfassendes Angebot zur interaktiven Vermittlung von Wissen. Eine weitere Zielsetzung des CPW ist die Unterstützung von Unternehmen bei der Akquisition von Fördermitteln zur Durchführung von Projekten für Forschung und Entwicklung auf nationaler und internationaler Ebene. In seiner Ausbildungsstätte für instrumentelle Analytik (AsiA) bietet der CPW Wissenschaftlern, Studenten, Laboranten und Auszubildenden aus den Bereichen Umwelt, Lebensmittel, Pharma, Biologie sowie Chemie die theoretische und praktische Vermittlung von chromatographischen und massenspektrometischen Methoden und Strategien über den üblichen Gerätebau hinaus.

    Über die Bayerische Forschungsallianz (BayFOR)
    Die Bayerische Forschungsallianz GmbH (BayFOR) ist eine gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandortes Bayern im europäischen Forschungsraum. Sie berät und unterstützt Wissenschaftler aus bayerischen Hochschulen und Akteure aus der Wirtschaft im Wettbewerb um europäische Forschungsgelder. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem 7. Forschungsrahmenprogramm der EU. Im europäischen Beratungsnetzwerk für kleine und mittelständische Unternehmen, dem „Enterprise Europe Network“ (www.een-bayern.de), fungiert die BayFOR als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Neben ihren Aufgaben als EU-Förderzentrum koordiniert die BayFOR die gemeinsamen Aktivitäten der Bayerischen Forschungsverbünde und unterstützt ihre Vernetzung auf europäischer Ebene. Die BayFOR beheimatet außerdem die Wissenschaftliche Koordinierungsstelle Bayern-Québec/Alberta/International der Bayerischen Staatsregierung. Die BayFOR ist eine Partner-Organisation im bayerischen Haus der Forschung (http://www.hausderforschung.de). Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.bayfor.org

    Bildmaterial zur Pressemitteilung erhalten Sie auf Anfrage bei der Bayerischen Forschungsallianz.

    Ansprechpartner:
    PD Dr. rer. nat. habil. Thomas Letzel
    Projektkoordinator
    Competence Pool Weihenstephan
    Weihenstephaner Steig 23
    D-85354 Freising-Weihenstephan
    E-Mail: t.letzel@wzw.tum.de
    Telefon: +49 (0) 8161 / 71-2357
    Fax +49 (0) 8161 / 71-5362
    http://www.wzw.tum.de/cpw

    Kontakt in der BayFOR
    Prof. Dr. Dr. h.c. Harun Parlar
    Geschäftsleitung der BayFOR
    Prinzregentenstr. 52
    D-80538 München
    Telefon: +49 (0) 89 / 9901888-111
    E-Mail: rouard@bayfor.org
    http://www.bayfor.org

    Weitere Informationen zum „Leonardo da Vinci“-Programm „Innovationstransfer“ und zu Chemlab I finden Sie unter http://www.adam-europe.eu unter dem Stichwort „Chemlab“.
    Weitere Informationen zum Projekt Chemlab II finden Sie unter http://www.afg.wzw.tum.de/index.php?id=23 und unter http://www.bayfor.org/chemlab

    (Belegexemplar bei Verwendung erbeten: Bayerische Forschungsallianz, Prinzregentenstr. 52, 80538 München)


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Chemie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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