idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
13.01.2012 09:00

Internet-Tool prüft weltweit Interoperabilität von Führungssystemen

Bernhard Kleß Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie FKIE

    Test-Referenz-System schon über 150.000 Mal im Einsatz

    Wachtberg / Bonn. Das Fraunhofer-Institut FKIE in Wachtberg bei Bonn hat im Auftrag der Bundeswehr ein Testsystem entwickelt, mit dem Hersteller weltweit die Interoperabilität ihrer Führungssysteme verbessern können. Dabei geht es um das Testen von IT-Programmen, damit Nutzer verschiedener Anwendungen ihre Informationen ohne Sinnverfälschung austauschen können. Das sogenannte MIP Test Reference System (MTRS) wurde bislang für 37 Systeme aus 24 Nationen eingesetzt, die alle auf den gemeinsamen Informationsaustauschstandard des Multilateral Interoperability Programme (MIP) setzen.

    Ende 2011 wurde die Zahl von 150.000 durchgeführten Tests mit dem MTRS überschritten. „Das Misstrauen war am Anfang sehr groß“, erinnert sich Projektleiter Dr. Michael Gerz noch sehr gut. „Wer lässt sich schon als Hersteller – noch dazu aus einer anderen Nation – gerne in die Karten schauen?“ Als unabhängiges Forschungsinstitut ist es dem Fraunhofer FKIE dennoch gelungen, das Vertrauen der Entwicklergemeinde zu gewinnen und die Vorzüge des Testwerkzeugs in der Praxis zu verdeutlichen.

    „Das MTRS ist mit seinen Möglichkeiten zur Fehleranalyse im militärischen Bereich einzigartig“, erklärt Dr. Michael Wunder, Leiter der Abteilung Informationstechnik für Führungssysteme. Durch den hohen Grad der Testautomatisierung lassen sich Informationssysteme mit einer Abdeckung testen, die bislang aus Zeit- und Kostengründen undenkbar gewesen wäre.

    Die Konzepte des MTRS lassen sich auch auf andere Anwendungsbereiche übertragen. „Überall da, wo herstellerübergreifende Standards erforderlich sind, um Informationen unverfälscht zwischen verschiedenartigen Systemen auszutauschen, bietet ein neutrales Test-Referenz-System ein großes Einsparpotential bei gleichzeitiger Qualitätsverbesserung“, ist Dr. Gerz überzeugt.

    Das nächste Ziel haben die Wissenschaftler aus Wachtberg klar ins Auge gefasst: Im ersten Halbjahr 2012 wollen sie die Interoperabilitätslösung der NATO für den Informationsaustausch auf Ebene der einzelnen Soldaten unterstützen. Zu diesem Zweck hat das Team von Dr. Gerz das Testframework in den zurückliegenden Monaten sukzessive so weiterentwickelt, dass es um beliebige Standards erweitert werden kann.

    Weiterführende Information:

    MIP: Ziel des Multilateral Interoperability Programms (MIP) ist es, einen gemeinsamen und offenen Standard für den Informationsaustausch zwischen heterogenen Führungsinformationssystemen zu etablieren. Informationen können damit semantisch eindeutig ausgetauscht werden. Die MIP-Lösung ist insbesondere bei internationalen Einsätzen von Bedeutung, da die Entwicklung der Führungssysteme in der Verantwortung der einzelnen Koalitionspartner liegt. Gegenwärtig wird die MIP-Lösung z.B. in Afghanistan für den Informationsaustausch eingesetzt.


    Weitere Informationen:

    http://www.fkie.fraunhofer.de/de/forschungsbereiche/informationstechnik-fuehrung... Fraunhofer-FKIE-MIP-Projekt-Seite


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Informationstechnik, Mathematik
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).