Die neue Technologie liefert auch Erkenntnisse zum Einfluss von Oberflächenstruktur und –beschaffenheit auf Zellbewegung und Zellteilungsverhalten
Eine aktuelle Studie von Wissenschaftlern der TU Dresden, des Leibniz-Instituts für Polymerforschung Dresden und der Universität Leipzig unter Federführung des Instituts für Medizinische Informatik und Biometrie der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus zeigt, dass das automatische Zelltracking – also das Verfolgen der Bewegungen und des Teilungsverhaltens von Zellen mittels Computeralgorithmen – für viele einzelne Zellen gleichzeitig möglich ist. In der Februar-Ausgabe des angesehenen hämatologischen Fach-Journals „Experimental Hematology – Journal for Hematology and Stem Cell Biology and Transplantation“ präsentieren die Forscher ihre neuen Ansätze und Ergebnisse zur Video-Mikroskopie. Die Redaktion des Blattes wählte Bildmaterial dieser Arbeit als Titelmotiv.
Für die Studie beobachteten die Wissenschaftler blutbildende Stammzellen auf verschieden beschaffenen Oberflächen – einmal völlig eben, einmal mit regelmäßig verteilten flachen Dellen. Beim Lösen des technischen Problems der automatisierten, gleichzeitigen Verfolgung mehrerer einzelner Zellen auf unterschiedlichen Oberflächen ermittelten die Forscher auch einen Einfluss von Oberflächenstruktur und –beschaffenheit auf Zellbewegung und Zellteilungsverhalten. Auf ebenen Oberflächen zeigen die aus einer Zellteilung hervorgegangene Geschwisterzellen trotz unterschiedlicher räumlicher Anordnung extrem ähnliche Bewegungs- und Zellteilungsmuster. Andererseits konnten die Wissenschaftler um Prof. Röder zeigen, dass eine andere Umgebungsstruktur – d.h. die Oberfläche mit den regelmäßig verteilten flachen Dellen – zu einer systematischen Aufhebung dieses symmetrischen Geschwisterverhaltens führt.
Speziell induziert die Dellenstruktur eine längere Wachstumsphase der Zellen, eine später einsetzenden Zellteilung und eine verringerte Bewegung der Zellen. Diese Ergebnisse demonstrieren, dass Umgebungseinflüsse in der Lage sind, zellintern (z. B. genetisch) kodierte Verhaltensmuster der blutbildenden Stammzellen zu verändern.
Nico Scherf, Katja Franke, Ingmar Glauche, Ina Kurth, Martin Bornhäuser, Carsten Werner, Tilo Pompe, Ingo Roeder (2012): "On the symmetry of siblings: automated single-cell tracking to quantify the behavior of hematopoietic stem cells in a biomimetic setup", Exp. Hematol. 40(2): 119–130.e9
Kontakt:
Technische Universität Dresden
Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus
Institut für Medizinische Informatik und Biometrie
Prof. Ingo Röder
Telefon: +49(0)351 458 60 60
E-Mail: ingo.roeder@tu-dresden.de
Internet: www.tu-dresden.de/med/imb
Das Bild zeigt verschiedene Darstellungen des Verhaltens einzelner blutbildender Stammzellen in eine ...
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
Das Bild zeigt verschiedene Darstellungen des Verhaltens einzelner blutbildender Stammzellen in eine ...
None
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).