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24.04.2012 15:07

Philosophen forschen zu "Kulturen der Leiblichkeit"

Dr. Maren Wagner Pressestelle
Bergische Universität Wuppertal

    „Kulturen der Leiblichkeit“ ist Titel eines aktuellen Forschungsnetzwerkes aus 15 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Die Philosophen aus Deutschland und der Schweiz untersuchen in dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekt, ob und inwieweit die Differenz zwischen Leib und Körper für die Kulturwissenschaften erfolgreich genutzt werden kann.

    Als erstes Resultat ihrer Arbeit haben die Netzwerk-Koordinatoren – Dr. Tobias Nikolaus Klass, Akademischer Rat an der Bergischen Universität, Prof. Dr. Thomas Bedorf, FernUniversität Hagen, Ass.-Prof. Dr. Emmanuel Alloa, Universität Basel, und Jun.-Prof. Dr. Christian Grüny, Universität Witten/Herdecke – jetzt bei UTB das Handbuch „Leiblichkeit“ herausgegeben. Die Unterscheidung zwischen Körper und Leib ist um die Wende zum 20. Jahrhundert in der Philosophie, vor allem von der Phänomenologie, zu einem wichtigen methodischen Instrument erhoben worden. „Während wir einen Körper haben, sind wir ein Leib, der als Medium der Erfahrung zugleich die Orientierung in der Welt strukturiert“, so lautet die Ausgangshypothese des Forschungsprojekts.

    Zum Ende des 20. Jahrhunderts lasse sich nun in den Kulturwissenschaften insgesamt eine Wende zum Körper beobachten. Kulturen können dadurch nicht mehr allein als Leistungen des Geistes oder Effekte von Diskursen betrachtet werden, sondern erscheinen – in kollektiven Praktiken, Ritualen u.a. – als körperlich-materiell fundiert. „Offen aber bleibt, wie diese Körperlichkeit zu denken ist, bzw. ob sie nicht präziser gefasst werden kann, wenn man auch hier die Körper-Leib-Differenz in Anschlag bringt“, so Dr. Klass. Dieser Frage will das Forschungsnetzwerk „Kulturen der Leiblichkeit“ in den kommenden drei Jahren auf verschiedenen theoretischen Feldern nachgehen. Das jetzt im UTB Verlag erschienene Handbuch soll als Ausgang und Grundlage dienen. Es gibt einen Überblick über Geschichte und Aktualität sowie die wichtigsten Autoren und Aspekte des „Leib“-Begriffs. Nachdem 2011 die Tagung „Leib und Sprache“ in Basel stattgefunden hat, soll im kommenden September an der Bergischen Universität die Tagung „Leib und Politik“ folgen – im Rahmen des Forschungsnetzwerkes, organisiert von AR Dr. Tobias Nikolaus Klass.

    Emmanuel Alloa, Thomas Bedorf, Christian Grüny, Tobias Nikolaus Klass (Hrsg.): Leiblichkeit. Geschichte und Aktualität eines Konzepts. UTB / Mohr Siebeck 2012. 412 S. 20,99 Euro.

    Kontakt:
    AR Dr. Tobias Nikolaus Klass
    Fachgebiet Philosophie
    Telefon 0202/439-2838
    E-Mail klass@uni-wuppertal.de


    Weitere Informationen:

    http://www.leiblichkeit.net


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Kulturwissenschaften, Philosophie / Ethik
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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