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12.06.2012 08:20

Tod am Geburtstag wahrscheinlicher als an anderen Tagen

Beat Müller Kommunikation
Universität Zürich

    Wir sterben eher am Geburtstag als an einem anderen Tag. Diesen Befund haben Forscher der Universität Zürich bestätigt, die Sterbedaten von mehr als zwei Millionen Personen ausgewertet haben. Das Risiko, am Geburtstag zu sterben, ist besonders bei Stürzen erhöht.

    Die Schauspielerin Ingrid Bergmann ist an ihrem 67. Geburtstag an Krebs verschieden. Dass Menschen an ihrem Geburtstag sterben, ist weit häufiger der Fall als bisher vermutet. Ein Forscherteam um Vladeta Ajdacic-Gross von der Universität Zürich belegt in einer neuen Studie: Die Wahrscheinlichkeit, am eigenen Geburtstag zu sterben, ist 14 Prozent höher, als an jedem anderen Tag. Bei Frauen über 60 Jahren ist das Risiko gar etwas höher.

    Die Studie zeigt auf, dass sich dieses Phänomen auf bestimmte Todesursachen konzentriert. An Geburtstagen sind tödliche Herzinfarkte 18,6 Prozent häufiger als an jedem anderen Tag. Bei Frauen ist der Gehirnschlag an diesem speziellen Tag um 21,5 Prozent wahrscheinlicher. Sogar das Risiko, wie Ingrid Bergmann an Krebs zu sterben, ist am Geburtstag um 10 Prozent höher.

    Nicht nur die Gefahr, an einem natürlichen Tod zu sterben, ist wahrscheinlicher. Für Männer ist sogar das Risiko grösser, an einem gewaltsamen Tod zu sterben. So ist ein Selbstmord am Geburtstag 35 Prozent wahrscheinlicher und auch tödliche Unfälle ereignen sich 29 Prozent häufiger. Die Männer sterben jedoch nicht an Verkehrsunfällen oder Vergiftungen sondern an Stürzen. Die plausibelste Erklärung für diese Unfälle und Selbstmorde an Geburtstagen ist, dass Alkohol im Spiel war.

    Man könnte annehmen, dass viele kranke ältere Menschen versuchen, ihren letzten Geburtstag zu feiern und danach sterben. Die Studie von Ajdacic-Gross legt jedoch nahe, dass der Stress den Tod mitverursacht. Vor allem ältere Menschen leiden in den Tagen um ihren Geburtstag an mehr Stress als sonst.

    Literatur:
    Vladeta Ajdacic-Gross, Daniel Knöpfli, Karin Landolt, Michal Gostynski, Stefan T. Engelter, Philippe A. Lyrer, Felix Gutzwiller & Wulf Rössler. Death has a preference for birthdaysd – an analysis of death time series. Annals of Epidemiology. doi:10.1016/j.annepidem.2012.04.016

    Kontakt:
    Vladeta Ajdacic-Gross
    Soziale Psychiatrie und Allgemeinpsychiatrie
    Universität Zürich
    Tel. +41 +41 44 296 74 33 (Dienstag, 12.6.12, zwischen 10:00 und 12:00 Uhr)
    E-Mail: vajdacic@dgsp.uzh.ch


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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