Forscher des Centrums für Religionswissenschaftliche Studien (CERES) der Ruhr-Universität Bochum haben eine neue interaktive Landkarte der religiösen Vielfalt in NRW veröffentlicht. Die Karte wurde in den letzten Monaten vollständig überarbeitet und ist nun für jedermann im Internet zugänglich. Sie verzeichnet rund 8.000 von religiösen Gruppen genutzte Orte. Das ist weltweit die erste umfassende geographische Darstellung aller religiösen Gemeinschaften einer größeren Region.
Karte im Internet
Die neue Karte ist im Internet abrufbar unter:
http://www.plureligion.net/en/information/northrhine-westphalia/interactive-map/...
Filtern, zoomen, informieren
Sowohl die großen, bekannten Religionstraditionen, als auch kleinere Gemeinschaften und alternative religiöse Gruppierungen sind verzeichnet. Die Karte verfügt über vielfältige Filtermöglichkeiten und bietet jeweils kurze Erläuterungen zu den eingetragenen Religionsgemeinschaften. Von der Übersicht des gesamten Bundeslandes NRW bis in seinen eigenen Stadtteil hinein kann der Anwender zoomen und erhält Informationen über die Religionsgemeinschaften vor Ort.
Ergebnisse eines internationalen Projekts
Die interaktive Karte ist Ergebnis eines von der EU geförderten internationalen Forschungsprojektes, das sich der religiösen Vielfalt in drei europäischen Ländern widmete (Deutschland, Finnland und Slowenien). Die erfassten Daten dienen nicht nur der Information der Öffentlichkeit, sondern auch als Grundlage für weitere Forschungsprojekte am CERES. So greifen beispielsweise die Religionswissenschaftler der NRW-Nachwuchsforschergruppe "Religion vernetzt" auf diese Daten zurück.
Kontakte bauen Vorurteile und Ängste ab
Das Centrum für Religionswissenschaftliche Studien ist ein großes Research Department der Ruhr-Universität mit mehreren Projekten zur Erforschung von Bedingungen und Folgen religiöser Pluralisierungsprozesse. Ein zentrales Ergebnis der Bochumer Religionsforschung ist, dass religiöse Vielfalt keineswegs immer nur ein zivilgesellschaftlicher Konfliktfaktor ist. Wie Menschen die steigende religiöse Pluralität in ihrer Umgebung wahrnehmen, hängt entscheidend davon ab, wie häufig und intensiv sie mit den „fremden“ Religionen und deren Angehörigen in Kontakt kommen. Die Forschung zeigt, dass Vorurteile, Angst und Verunsicherung bei denjenigen Menschen zurückgehen, die in ihrem Alltag Kontakt zu Menschen anderer Herkunft und anderen Glaubens haben. „In diesem Sinne ist die Veröffentlichung der interaktiven Landkarte auch als Beitrag zu mehr interreligiöser Toleranz zu verstehen“, sagt Prof. Dr. Volkhard Krech, Leiter des Projekts und Sprecher von CERES.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Volkhard Krech, Centrum für Religionswissenschaftliche Studien, Ruhr-Universität Bochum, Tel. 0234/32-22395, volkhard.krech@rub.de
Angeklickt:
Projekt Plureligion:
http://www.plureligion.net
CERES:
http://www.ceres.rub.de
Redaktion: Jens Wylkop
Screenshot der interaktiven Karte (Gesamtübersicht NRW)
Grafik: CERES
None
Ausschnitt aus der Karte (hier: Bochum/Witten)
Grafik: CERES
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Geowissenschaften, Gesellschaft, Religion
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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