Düsseldorf, 17.09.2012 – „Beschäftigte, deren Arbeit psychisch belastend ist und wenig Gestaltungsspielräume zulässt, haben ein 23 Prozent höheres Risiko einen Herzinfarkt zu bekommen als Personen, die keinen solchen Arbeitsstress erleben.“ Das berichtet die Fachzeitschrift ‚The Lancet’, eine der führenden medizinischen Fachzeitschriften weltweit, in ihrer aktuellen Ausgabe (Online First). Die internationale Studie von Prof. Mika Kivimäki, University College London, u.a. umfasst rd. 200.000 Teilnehmer aus sieben Europäischen Ländern und ist die größte Studie bisher zu diesem Thema.
„Dass Arbeitsstress ein Risiko sein könnte, wird schon länger vermutet. Unsere Untersuchung ist ein starker Hinweis darauf, dass Stress tatsächlich nicht gut für das Herz ist“, so Prof. Dr. Nico Dragano vom Universitätsklinikum Düsseldorf, einer der Autoren des Artikels. Dragano ist einer der Initiatoren der Analyse. Er war an der Studiendurchführung und Veröffentlichung beteiligt.
„Die gemeinsame Auswertung von publizierten und unpublizierten Daten in einer Studie erlaubt es uns die Beziehung zwischen Herzkrankheiten und Arbeitsstress - definiert als Kombination aus hohen psychischen Anforderungen und niedrigem Gestaltungsspielraum - mit einer viel größeren Präzision zu untersuchen, als das bislang möglich war“, erklärt Prof. Mika Kivimäki.
Wie ‚The Lancet’ in seiner Pressemitteilung erläutert, hat die Forschergruppe um Kivimäki in einer Meta-Analyse Arbeitsstress bei Beschäftigten untersucht, die zwischen 1985 und 2006 an 13 einzelnen Studien in Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Niederlanden, Schweden und Großbritannien 1985 und 2006 teilgenommen hatten. Alle Teilnehmer beantworteten Fragebögen zu ihren Arbeitsbedingungen, z.B. zu psychischen Anforderungen, Zeitdruck und Entscheidungsfreiheit. Während der im Durchschnitt 7,5 Jahre dauernden Nachbeobachtung erlebten insgesamt 2.358 Personen erstmalig einen Herzinfarkt.
Das 23 Prozent höhere Risiko bei Personen, die Arbeitsstress berichteten, bleib auch dann erhöht, wenn andere Einflussfaktoren, wie der Lebensstil, Alter, Geschlecht oder der soziale Status berücksichtigt wurden. Unabhängig vom Arbeitsstress, hatte in der Untersuchung der Lebensstil (Rauchen, Bewegungsmangel etc.) den insgesamt größten Einfluss auf das Risiko eines späteren Infarkts.
Kontakte:
Prof. Dr. Nico Dragano, Universität Düsseldorf, Universitätsklinikum Düsseldorf, unter 0211 / 81-14360 oder E-mail dragano@med.uni-duesseldorf.de
Professor Mika Kivimäki, University College London, Großbritannien, ist über David Weston, Pressebüro des University College London, unter + 44 (0) 20 3108 3844 oder d.weston@ucl.ac.uk oder via E-Mail m.kivimaki@ucl.ac.uk zu erreichen.
http://Studie im Netz: www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(12)60994-5/abstract
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).