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24.06.2002 12:59

Was hat ein Flugsimulator mit einem Wagenheber gemein?

Konstanze Kristina Jacob Referat für Öffentlichkeitsarbeit Hauptcampus
Fachhochschule Trier

    Die Fachhochschule Trier bringt High Tech in den Hochwald: in intensiver Zusammenarbeit mit der Firma Thyssen-Krupp Bilstein aus Mandern im Hunsrück hat Professor Dr.-Ing. Harald Ortwig aus dem Fachbereich Maschinenbau ein Projekt zur Realisierung eines neuartigen Wagenheberprüfstands durchgeführt. Der Prüfstand soll Wagenheber vor ihrem Einsatz in Fahrzeugen auf Herz und Nieren testen und aufwändige Versuche beim Automobilhersteller erübrigen.

    Nachdem ihre alte Anlage zum Testen von Wagenhebern den gestiegenen Anforderungen an die Simulation von Bewegungen moderner Autos nicht mehr gewachsen war, wandten sich die Ingenieure der Firma Bilstein an den Leiter des Fachgebiets Fluidtechnik der FH Trier, wo Hydraulik und Pneumatik anwendungsbezogen erforscht werden.

    Die Fahrzeugbewegung beim Aufbocken konnte bisher nur stark vereinfacht nachgebildet werden und Bewegungen in Längs- oder Querrichtung waren sehr eingeschränkt. "Die Automobilindustrie verlangt von uns Zulieferern eben immer mehr Informationen über das Verhalten der Wagenheber, bevor diese in Serie gehen" erklärt Wolfgang Metzen, bei Bilstein für den Bau von Wagenhebern verantwortlich.
    Statt, wie bisher üblich, auf die Zusammenschaltung einzelner, nur in der jeweiligen Richtung wirkenden Elemente zu setzen, wurde das Prinzip des Flugsimulators auf den neuen Prüfstand übertragen. An Stelle der Pilotenkanzel wird nun der Anlenkpunkt des Wagenhebers durch ein aus sechs Hydraulikzylindern bestehendes Gestell - ein so genannter Hexapod - völlig frei im Raum bewegt. Der Punkt des Prüfstandsgestells, an den der Wagenheber angesetzt wird, kann somit alle nur denkbaren Bewegungen durchführen und gleichzeitig mit beliebigen Kräften belastet werden. Die Fahrzeugbewegungen können so für jede noch so kritische Situation, wie beispielsweise beim Aufbocken am Hang oder auf Sand, nachgebildet werden. "Durch die neue Technologie verkürzen wir die Entwicklungszeiten und reduzieren die Zahl von Versuchen und Prototypen erheblich" freut sich Guido Naumes, der das Projekt seitens Bilstein geleitet hat. "Weiterhin ist es durch die Anbindung des Prüfstands an das Internet möglich, dass der Fahrzeughersteller unsere Versuche direkt per Webcam online mitverfolgt."

    Professor Ortwig beriet Bilstein bei der Ausarbeitung des Lastenheftes für den neuen Prüfstand, recherchierte die Firmen, welche für den Bau in die engere Wahl gezogen wurden, wählte zusammen mit dem Auftraggeber Lieferanten aus und begleitete das Projekt bis zur Endabnahme. Laut Ortwig "... sparten die Ingenieure der Firma Bilstein so die Zeit, die erforderlich gewesen wäre, sich in die komplizierte hydraulische Antriebstechnik einzuarbeiten. Da das Spezialwissen nur für dieses eine Projekt erforderlich ist, war es für die Fa. Bilstein erheblich kostengünstiger, es von außerhalb einzukaufen".

    Karl Heinz Röß Entwicklungsleiter für Hinterachsen, Anhängevorrichtungen und Zubehör bei Daimler-Chrysler in Sindelfingen, der eigens für die Prüfstandsvorstellung nach Mandern gekommen war, zeigt sich beeindruckt: "Die Wettbewerber der Firma Bilstein, aber auch die anderen Unternehmensteile von Thyssen-Krupp werden sich hinsichtlich ihres technischen Fortschritts an diesem Prüfstand messen lassen müssen".

    Abdruck frei, Belegexemplar erbeten. Zeichen: 3.294, Wörter: 444.


    Ansprechpartnerin:
    Dr. Adelheid Ehmke
    Präsidentin
    Fachhochschule Trier
    Tel. 0651/8103-445


    Weitere Informationen:

    http://www.fh-trier.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Maschinenbau, Verkehr / Transport, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     


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