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01.10.2012 13:05

Solarien: ein potentiell tödlicher Krebsrisikofaktor

Christiana Tschoepe Pressestelle
Deutsche Krebshilfe e. V.

    Deutsche Krebshilfe warnt vor Hautkrebs durch künstliche Bräune

    Bonn (sts) – Um die Urlaubsbräune zu erhalten, nutzen derzeit viele Menschen Solarien und setzen sich hochdosierter UV-Strahlung aus. Ärzte und Wissenschaftler bewerten dieses Verhalten als extrem gesundheitsschädlich. denn: Das Risiko am besonders aggressiven schwarzen Hautkrebs, dem malignen Melanom zu erkranken, verdoppelt sich, wenn Solarien bis zu einem Alter von 35 Jahren regelmäßig genutzt werden. „Etwa 800 Solariennutzer sterben jährlich europaweit an einem Melanom aufgrund zu häufigen Bräunens“, erklärt Hans-Peter Krämer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. „Daher ist es uns wichtig, insbesondere junge Menschen gezielt über diesen leicht vermeidbaren Krebsrisikofaktor aufzuklären.“

    „Wir Hautärzte sehen zunehmend junge Erwachsene ab 20 Jahren mit Melanomen“, erklärt Professor Dr. Eckhard Breitbart, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) und Mitglied im Fachausschuss 'Krebs-Früherkennung' der Deutschen Krebshilfe. Jährlich erkranken in Deutschland etwa 224.000 Menschen neu an Hautkrebs, 26.000 davon am gefährlichen malignen Melanom. Rund 3.000 Melanompatienten sterben jedes Jahr an den Folgen ihres Tumorleidens. Der „schwarze“ Hautkrebs ist so gefährlich, da er bereits sehr früh Tochtergeschwülste bildet und dann oft nicht mehr heilbar ist. Zunehmend wird er bei jüngeren Menschen diagnostiziert, insbesondere bei Frauen. Experten machen häufige Solarienbesuche für diesen Trend verantwortlich.

    Eine europäische Studie belegt drastisch, wie hoch das Risiko ist, durch regelmäßige Solariengänge an einem malignen Melanom zu erkranken und zu sterben: Von jährlich knapp 64.000 neuen Melanom-Fällen in 18 westeuropäischen Ländern wurden etwa 3.500 nachweislich auf den Gebrauch von Sonnenbänken zurückgeführt. Etwa 800 Menschen in diesen Ländern starben, weil sie regelmäßig Sonnenstudios nutzten.

    „Der Aufklärungsbedarf in Deutschland zum Hautkrebsrisiko durch Solarien ist hoch ", betont Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe. Dies belegen die Ergebnisse der 'SUN STUDY 2012'“. Danach bräunen sich hierzulande etwa 3,5 Millionen unter 35-Jährige sehr häufig: mindestens einmal pro Monat. Dies trifft insbesondere für Frauen im Alter zwischen 18 bis 25 Jahren zu. Erschreckend ist auch, dass 167.000 der derzeitigen Solariennutzer minderjährig sind. Nach geltendem Recht müssen Solarienbetreiber Minderjährigen seit 2009 den Zutritt verweigern. Doch trotz des Verbots nutzen Jugendliche weiterhin Solarien in öffentlich zugänglichen Räumen und Sonnenstudios. Die Deutsche Krebshilfe und ADP fordern daher regelmäßige Kontrollen durch die Behörden in Solarien, damit die seit Januar geltende UV-Schutz-Verordnung tatsächlich umgesetzt wird.

    „Junge Menschen hoffen, durch einen Solarienbesuch ihr ‚Wohlbefinden‘ und ihre ‚Attraktivität‘ zu steigern. Sie unterschätzen jedoch massiv die Hautkrebsgefahr, die von UV-Strahlen der Solariengeräte ausgeht“, so Nettekoven. Daher bietet die Deutsche Krebshilfe Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Internet unter www.rosi-hat-schwein-gehabt.de zielgruppenspezifische Infos zum Thema Hautkrebs und Solarien. Dazu gehört auch die Mobile Application „App in den Schatten“. Hier kann jeder seine Freunde mit dem Smartphone im Zeitraffer altern lassen und die zunehmende Hautalterung als sichtbare Folge übermäßiger UV-Strahlen erleben.

    Zudem bietet der Präventionsratgeber „Ins rechte Licht gerückt. Krebsrisikofaktor Solarium“ Interessierten umfangreiche Informationen. Dieser Ratgeber und viele weitere Titel sind kostenlos erhältlich bei der Deutschen Krebshilfe, Postfach 1467, 53004 Bonn, unter der Telefonnummer 02 28/ 7 29 90-0 und unter www.krebshilfe.de.

    Interviewpartner auf Anfrage!

    Abdruck honorarfrei, Beleg erbeten


    Weitere Informationen:

    http://www.krebshilfe.de
    http://www.rosi-hat-schwein-gehabt.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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