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10.10.2012 09:55

KultOrte. Mythen, Wissenschaft und Alltag in den Tempeln Ägyptens

Michael Seifert Hochschulkommunikation
Eberhard Karls Universität Tübingen

    Eine neue Sonderausstellung im Museum der Universität Tübingen MUT – Einladung zur Pressevorbesichtigung

    Unter dem Titel „KultOrte. Mythen, Wissenschaft und Alltag in den Tempeln Ägyptens“ beleuchtet eine gemeinsam von den Universitäten Tübingen und Würzburg konzipierte Ausstellung erstmals umfassend die Welt der altägyptischen Tempel und macht sie einem breiteren Publikum zugänglich. Nachdem die Ausstellung zunächst in Würzburg gezeigt wurde, wird sie in leicht veränderter Konzeption vom 18. Oktober 2012 bis zum 24. Februar 2013 im Rittersaal von Schloss Hohentübingen im Museum der Universität Tübingen MUT zu sehen sein. Die offizielle Eröffnung findet am Mittwoch, dem 17. Oktober um 18 Uhr im Rittersaal statt.

    Zu einer Pressevorbesichtigung möchten wir die Vertreter der Medien für Mittwoch, den 17. Oktober, 11 Uhr sehr herzlich einladen. Treffpunkt: Museum der Universität Tübingen im Schloss Hohentübingen, Eingangsbereich.

    Neben den eigentlichen religiösen Aspekten – wie Götterkult, Mythen, Rituale und Festwesen – kommen auch die Welt der Priester sowie die wirtschaftliche und administrative Bedeutung der Tempel zur Sprache. Dieses Vorhaben wird auf mehreren, innovativen Wegen realisiert. Die Exponate sind in eine Ausstellungsarchitektur eingebettet, die durch altägyptische Tempelbauten inspiriert ist. Es geht aber nicht nur um die bauliche Struktur, sondern vor allem auch um die Dekoration und die Inschriften. Fotos und Fotokollagen zahlreicher Tempeltexte in Originalgröße verschaffen den Besuchern durch Erläuterungen und Übersetzungen einen Einblick in die religiöse Literatur des Alten Ägyptens. Da der Großteil dieser Inschriften aus der griechisch-römischen Zeit stammt, liegt der chronologische Schwerpunkt der Ausstellung auf dieser Epoche.

    Neben der Architektur und den Inschriften werden teilweise noch nie in der Öffentlichkeit gezeigte Objekte aus dem Alten Ägypten in der Ausstellung zu sehen sein, um das Kultgeschehen eines Tempels möglichst genau wiederzugeben. In einem eigenen Bereich wird gezeigt, wie ein „normaler Gläubiger“ in das Tempelgeschehen eingebunden wurde und wie er sich der Gottheit nähern und an ihrem Kult teilhaben konnte. Besondere Sektionen der Ausstellung widmen sich zudem dem Herrscherkult und der Bedeutung des Tierkultes. Abschließend wird der Übergang von der altägyptischen Religion zu neuen Religionen, namentlich Christentum und Islam, thematisiert.

    Es werden zahlreiche Originalobjekte aus der ägyptischen und der archäologischen Sammlung des Museums der Universität Tübingen zu sehen sein. Daneben haben das Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg und das Landesmuseum Württemberg Stuttgart viele Leihgaben zur Verfügung gestellt. Die Besucher erhalten durch die Verbindung von Architektur, Dekorationsprogramm und Originalobjekten die einmalige Gelegenheit, in Funktions- und Lebensweise eines altägyptischen Tempels einzutauchen.

    Zum Hintergrund
    Keine andere Institution ist für die altägyptische Kultur so charakteristisch gewesen wie die der Tempel. Sie galten als Wohnstätte der Götter auf Erden, dort konnte man ihnen Opfergaben darbringen und mit ihnen kommunizieren. Oberster Priester war der Pharao, der in der Theorie die einzige Person war, die mit den Göttern in Kontakt treten konnte; in der Praxis wurden seine Aufgaben von zahlreichen Priestern wahrgenommen. Sie waren die Mittler zwischen Göttern und Menschen. Der Tempel war der zentrale Ort für den Götterkult, dessen wichtigster Bestandteil das tägliche Kultbildritual war. Im Mittelpunkt stand eine Statue, in der die Gottheit einwohnen konnte. Sie wurde nach einem festen Ablaufschema gereinigt und eingekleidet, erhielt Opfergaben, und vor ihr wurden Hymnen und Gebete rezitiert. Anlässlich besonderer Festtage wurde die Statue in einer Prozession aus dem Tempel getragen – dies war auch die einzige Gelegenheit für das Volk, eine Barke, in der sich das Kultbild befand, zu sehen und so der Gottheit nahe zu sein.

    Ein Tempelbezirk war wie eine eigene Stadt aufgebaut und durch eine hohe Mauer aus Lehmziegelsteinen von der Außenwelt getrennt. Während der Tempel als rein und heilig galt, wurde die Außenwelt als schmutzig und gefährlich angesehen. Um die Gottheit vor bösen Eindringlingen und dem Profanen an sich zu schützen, war der Zutritt zu vielen Bereichen nur einigen wenigen hohen Priestern vorbehalten, die eigentlichen heiligen Tempelräume waren für das Volk geschlossen.

    Publikation
    Zur Ausstellung ist ein Begleitband erschienen, der eine eingehende Beschäftigung mit der Welt der ägyptischen Tempel ermöglicht. Der Begleitband ist im Museumsshop für 19,95 Euro erhältlich. Anlässlich der Ausstellung wird im Wintersemester 2012/13 im Rahmen des Studium Generale eine Vorlesung unter gleichnamigen Titel angeboten, jeweils donnerstags, 18.15 Uhr in Hörsaal 22, Kupferbau.

    Weitere Informationen unter www.unimuseum.uni-tuebingen.de.


    Bilder

    Falke, Bronze, ca. 664-332 v. Chr.
    Falke, Bronze, ca. 664-332 v. Chr.
    IANES, Abt. für Ägyptologie, Universität Tübingen; Foto: Th. Zachmann
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften
    regional
    Pressetermine
    Deutsch


     

    Falke, Bronze, ca. 664-332 v. Chr.


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