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07.11.2012 12:58

Welche Plagiatserkennungssoftware schafft es am besten, Zitierkartelle zu finden?

Gisela Hüttinger Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin

    Seit 2004 unterzieht sie die einschlägige Plagiatserkennungssoftware regelmäßig kritischen Untersuchungen: Prof. Dr. Debora Weber-Wulff, ausgewiesene Plagiatsforscherin an der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW). Soeben hat sie ihre jüngste Testreihe abgeschlossen. Die Ergebnisse stellt die Wissenschaftlerin jetzt bei einer Online-Pressekonferenz vor.

    Das besondere Augenmerk der fünften Testreihe von Prof. Dr. Debora Weber-Wulff lag auf dem Finden von sogenannten Zitierkartellen, von Experten auch Kollusion genannt. Von Kollusion ist dann die Rede, wenn zwei oder mehrere Autor(inn)en den gleichen Text oder leicht veränderte Versionen des gleichen Textes einreichen bzw. veröffentlichen. Kollusion kann sowohl bei Aufsätzen in „natürlicher“ Sprache vorkommen als auch in einem Programmcode, der für Programmieraufgaben eingereicht wird.

    Auf den Prüfstand der fünften Testreihe kamen insgesamt 18 von 33 auf dem Markt verfügbaren Produkten. Dabei wurde festgestellt, dass bei Textvergleichen vier Systeme nützlich sind, nämlich Turnitin, Ephorus, SPLaT und JPlag. Vier weitere Systeme sind hier teilweise nützlich: SIM_TEXT, BeyondCompare, WCopyFind, Eclipse Compare. Wenn es darum geht, gleiche Programmieraufgaben aufzuspüren, sind JPlag, MOSS, SIM_TEXT und SPLaT immerhin teilweise nützlich. Fazit Prof. Dr. Weber-Wulff: Für das Aufspüren von Zitierkartellen gibt es hilfreiche Software; es gibt allerdings kein System, das sowohl für Texte als auch für Programmieraufgaben tauglich ist. Sobald die Texte editiert sind, gibt es keine Hoffnung mehr, die Schummler zu entlarven.

    Das Resümee der HTW-Plagiatsforscherin: „Softwaresysteme sind teilweise nützliche Werkzeuge, um Plagiate aufzuspüren, aber sie sind kein Allheilmittel.“ Prof. Dr. Weber-Wulff empfiehlt auch nach der fünften Testreihe, Plagiatserken-nungssysteme nur bei konkretem Verdacht zu verwenden. Parallel dazu sollte der Focus an Hochschulen und Schulen stärker auf der Aufklärung liegen: Was ist ein Plagiat, warum darf nicht plagiiert werden und wie arbeitet man richtig? Dies sei sinnvoller als zuviel Zeit in die Durchsuchung von eingereichten Arbeiten bzw. in die Vermeidung von Fehlalarmen zu investieren.

    Online-Pressekonferenz
    „Zitierkartelle“ mit Plagiatserkennungssoftware finden
    Freitag, 9. November 2012, 10.00 Uhr
    https://webconf.vc.dfn.de/plagiat12/
    Technische Voraussetzung: Standard-Browser mit Flash
    Technische Rückfragen ab 9.30 Uhr möglich: Tel. 030/859 1546


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Informationstechnik
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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