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30.11.2012 11:26

Die Bewegungen von Elektronen „sichtbar“ machen

Axel Burchardt Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Pionier der Attosekundenphysik spricht am 3. Dezember im Ernst-Abbe-Kolloquium in Jena

    Wenn am Montag, 3. Dezember 2012, „50 Jahre Laser in Jena“ gefeiert wird, dann wird mit der Ehrenpromotion von Dr. Reinhart Neubert (15 Uhr im Physik-Hauptgebäude, Max-Wien-Platz1) ein Pionier der Helium-Neon-Laser geehrt – und in die Geschichte der Lasertechnologie geblickt. Ihre jüngsten Entwicklungen und ihre Zukunft thematisiert dann Prof. Dr. Ferenc Krausz ab 17.00 Uhr im Zeiss-Planetarium (Am Planetarium 5) im Rahmen des Ernst-Abbe-Kolloquiums. Krausz ist Pionier der Attosekundenphysik und wird über das erste Jahrzehnt (2001-2011) dieser modernen Technologie reden, das er selber entscheidend geprägt hat.

    Mit diesem öffentlichen Vortrag und der anschließenden Diskussion begeht das Ernst-Abbe-Kolloquium ein kleines Jubiläum: Die von der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Ernst-Abbe-Stiftung veranstaltete Reihe, bei der hochkarätige Wissenschaftler ihr Know-how in verständlicher Form vermitteln, besteht seit 20 Jahren.

    Eine Attosekunde (wissenschaftlich: 10 hoch -18 Sekunden oder ein Milliardstel einer Milliardstel Sekunde) ist so kurz, dass selbst Licht in dieser Zeit gerade einmal die Distanz eines Wassermolekül-Durchmessers zurücklegt. Attosekundenpulse konnten erst vor kurzem von Prof. Ferencz und Kollegen erzeugt, kontrolliert und gemessen werden. Durch diesen ultrakurzen Blitz ist es möglich geworden, selbst die kleinen Elektronen in Atomen und ihre Bewegungen in unterschiedlichen Materialproben oder bei ultraschnellen Prozessen in der Natur „sichtbar“ zu machen. Damit wird die Femtosekundenphysik, dank der bereits Atomen und Molekülen zugeschaut werden konnte, von einer noch feineren Technologie abgelöst.

    „Die Schlüsselinstrumente der Attosekundenphysik verfügen über eine Kraft, mit der Elektronen innerhalb und zwischen Atomen in Bewegung gesetzt werden können und dienen gleichzeitig als Messsonden, die diese Bewegungen verfolgen“, erläutert Ferencz, der Direktor am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching und Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität München ist. „Einblicke in und Kontrolle über mikroskopische Elektronenbewegungen werden unser Verständnis molekularer Prozesse – z. B. den Zerstör- bzw. Reparaturmechanismus der DNA – auf grundlegendster Ebene, wo die Grenzen zwischen Physik, Chemie und Biologie verschwinden, erweitern. Erst einmal in kondensierter Materie realisiert, wird diese Technologie hilfreich sein, Elektronik und elektronenbasierte Informationstechnologien bis zu ihrer ultimativen Geschwindigkeit voranzutreiben: vom Mikrowellen- bis hin zum Lichtwellenfrequenzbereich“, schwärmt Ferencz von den Einsatzmöglichkeiten.

    Der gebürtige Ungar, der bereits mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde, wird seine Erfahrungen und seine Erwartungen zur neuen Technologie der Attosekundenphysik im 53. Ernst-Abbe-Kolloquium – bei freiem Eintritt – darlegen und damit auch die nächsten 50 Jahre Laserforschung in Jena einläuten.


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    Prof. Dr. Ferenc Krausz spricht am 3. Dezember im Ernst-Abbe-Kolloquium in Jena über „Attosekundenphysik: Das erste Jahrzehnt“.
    Prof. Dr. Ferenc Krausz spricht am 3. Dezember im Ernst-Abbe-Kolloquium in Jena über „Attosekundenph ...
    Foto: privat
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Physik / Astronomie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Ferenc Krausz spricht am 3. Dezember im Ernst-Abbe-Kolloquium in Jena über „Attosekundenphysik: Das erste Jahrzehnt“.


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