Ein Streitgespräch
Die jüngsten Beschlüsse zur Europäischen Bankenaufsicht, die bei der Europäischen Zentralbank (EZB) angesiedelt sein soll, scheinen dem krisengeschüttelten Euro-Europa zunächst eine Atempause verschafft zu haben. Aber die Fragen bleiben. Erleben wir damit das Ende der Krise oder weiterhin einen Tanz auf dem Vulkan? Wie lässt sich die auch sozial destruktive Macht der Finanzmärkte zähmen, und welche Reformen könnten künftige Krisen verhindern?
Über diese Fragen diskutieren am Donnerstag, 10. Januar 2013, um 18.00 Uhr in einer gemeinsamen Veranstaltung der Berliner Landeszentrale für politische Bildungsarbeit und des Studium Generale an der HWR Berlin zwei maßgebliche Akteure, die in den letzten Jahren auf europäischer Ebene Einfluss ausüben und politische Verantwortung tragen.
Jörg Asmussen ist Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) mit dem Ressort Internationales und damit einer der maßgeblichen ‚Manager der Krise’ innerhalb der EZB. Während Jörg Asmussen bis zum Ausbruch der internationalen Finanzkrise aktiv für die Liberalisierung der Finanzmärkte nach englisch-amerikanischem Vorbild eingetreten war, schrieb die Financial Times Deutschland im Oktober 2011 über seine Rolle in der Finanzkrise: „Diese Monate haben ihn geläutert, sozusagen vom Finanzmarktliberalisierer zum Finanzmarktregulierer gemacht.“ An der Entwicklung und Konstruktion der jüngst beschlossenen Europäischen Bankenaufsicht, deren gesetzliche Grundlagen das EU-Parlament im Februar 2013 verhandeln wird, war er maßgeblich beteiligt.
In diesem EU-Parlament sitzt Sven Giegold. Im Jahr 2000 gründete er mit anderen das ‚globalisierungskritische’ Netzwerk attac-Deutschland und organisierte im Rahmen dieser politischen NGO mehrere große Kongresse. 2005 gründete er „Tax Justice Network“ (TJN) mit war über mehrere Jahre im internationalem Vorstand dieser internationalen NGO tätig. Er ist außerdem Mitbegründer des parteiübergreifenden „Instituts Solidarische Moderne“, das sich als „Programmwerkstatt für neue linke Politikkonzepte“ versteht. Als Mitglied von Bündnis90/die Grünen ist Sven Giegold seit 2009 Abgeordneter des Europäischen Parlaments (MdE) und hier vor allem im „Ausschuss für Wirtschaft und Währung“ aktiv. Dort hat er viele Vorschläge zur politischen Regulierung des internationalen Finanzsektors und zur geplanten Europäischen Bankenunion eingebracht. Seine Stellungnahme zum jüngsten Beschluss über die Europäische Bankenaufsicht: „Nun ist es die Aufgabe des Europaparlaments, einen Schweizer Käse von Sonderregeln und Ausnahmen zu verhindern. Die Vereinbarungen des Rats sind darauf nun genau zu untersuchen. Eine europäische Aufsicht muss stark und vor allem europäisch sein.“
Die Leitung der Diskussion hat der Journalist Marc Brost, Wirtschaftsexperte und Leiter des Hauptstadtbüros der Wochenzeitung DIE ZEIT.
Veranstaltungsort:
Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin
Haus B, Raum B 4.44
Badensche Str. 50-51
10825 Berlin
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Politik, Wirtschaft
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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