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23.01.2013 13:57

TU Berlin: Wiedereröffnung der Mineralogischen Sammlungen - Presseführung 31.1.13

Stefanie Terp Presse- und Informationsreferat
Technische Universität Berlin

    Himmlische und irdische Schätze
    Wiedereröffnung der Mineralogischen Sammlungen der TU Berlin – Vortrag, Führung und „Woche der Offenen Tür“
    Presseführung am 31. Januar 2013, 11 Uhr

    Es knirscht nicht zwischen den Zähnen, wenn man in den Mineralogischen Sammlungen der TU Berlin Steine wie den „Augengneis“ isst. Das beweist die Kustodin der einzigartigen Einrichtung Interessierten bei einer „Woche der Offenen Tür“ Anfang Februar 2013. Nach siebenjähriger Schließung wegen der Sanierung des Campusgebäudes „Bergbau und Hüttenwesen“ am Ernst-Reuter-Platz wird eine der fünf größten und für Forschung und Lehre bedeutendsten Mineralogischen Sammlungen in Deutschland an der TU Berlin wieder eröffnet. Mehr als 100.000 katalogisierte Stücke umfasst die Sammlung. Den Auftakt der Veranstaltung bilden Vortrag und Führung am 31. Januar 2013:

    Sonderführung für Journalistinnen und Journalisten

    Zeit: am 31. Januar 2013, 11 Uhr,
    Ort: Ernst-Reuter-Platz 1, 6. Etage, Raum BH 609 (Bitte melden Sie sich bis 29.1.2013 per Mail an: pressestelle@tu-berlin.de)
    Eingang: www.tu-berlin.de/?id=129629

    Bitte weisen Sie in Ihren Medien auf die beiden öffentlichen Termine hin:

    Festvortrag: Die Mineralogischen Sammlungen der TU Berlin seit 1781 - Aufgaben und Ziele
    Dr. Susanne Herting-Agthe mit anschließender Führung,
    inklusive „Steine-Essen“ (lassen Sie sich überraschen!)

    Zeit: Donnerstag, den 31. Januar 2013, 15 Uhr
    Ort: Ernst-Reuter-Platz 1, Hörsaal BH 243, 2. Etage

    „Woche der Offenen Tür“

    Zeit: 4.-8. Februar 2013, täglich 9-17 Uhr
    Ort: Ernst-Reuter-Platz 1, 10623 Berlin, 6. Etage, Raum BH 609
    Eingang: www.tu-berlin.de/?id=129629)

    Die Sammlungen der TU Berlin stellen bereits seit 1781 ein unverzichtbares, weltweit genutztes Archiv der Rohstoff-Forschung dar und bieten umfangreiches, ständig erweitertes Studienmaterial für Geowissenschaft-Studierende aus aller Welt. Hunderte glitzernde Edelsteine und sensationelle Fundstücke wie riesige Eisenmeteoriten in einer lehrreichen Ausstellung begeistern auch das breite Publikum.

    Geschichte und Bedeutung der Sammlungen

    Mineralrohstoffe umgeben uns überall, nicht nur als Edelsteine. Tatsächlich für den menschlichen Verzehr geeignet, ist dabei nur ein echtes, naturbelassenes Mineral: das Steinsalz. Doch der Mensch hat gelernt, die Mineralien vielfältig zu verwenden. Aus ihnen, so lehrt die Schausammlung unter anderem, entstehen Farben, Porzellan und Edelstahl für den alltäglichen Gebrauch. „Zwar sind viereinhalb Tausend Mineralarten heute bekannt“, so Kustodin Dr. Susanne Herting-Agthe, „doch nur 300 sind recht häufig und werden von den Menschen als Rohstoffe verwendet. Die Erdkruste wird sogar zu 97 Prozent von nur zehn von ihnen gebildet. Bis zu 100 neue werden heute noch jährlich entdeckt, ein schier unerschöpfliches Feld für Forschung und Lehre.“

    Im Schnitt kommen zwei Anfragen pro Woche, hauptsächlich aus der Geowissenschaft, aber auch von Nutzern aus Archäologie, Materialprüfung und vielen weiteren Bereichen. Während der Schließung erhielt Dr. Herting-Agthe den wissenschaftlichen Betrieb aufrecht, wenn auch eingeschränkt. Mineralproben müssen für wissenschaftliche Forschungen, für die Lehre und für Publikationen bereitgestellt werden, Exponate für Ausstellungen ausgeliehen, Fachinformationen geliefert, Vorträge auch in der Lehre gehalten und Führungen oder Projektvormittage für Schulen geleitet werden.
    „Die Sammlung bietet besonders für Studierende der Geowissenschaft die besten Voraussetzungen. Denn sie müssen die Rohstoffe erst an Mineral- und Gesteins-Handstücken kennenlernen, bevor sie zur Auffindung und Erkundung von künftigen Lagerstätten ins Gelände gehen können“, so Herting-Agthe.

    Die geowissenschaftlichen Studien haben in Berlin königliche Tradition. 1770 gründete Friedrich der Große die Bergakademie Berlin. Bereits 1781 erwarb der Preußische Staat die umfangreiche Mineralogische Sammlung des Geheimen Bergrats Carl Abraham Gerhard, die nicht nur den Grundstock der heutigen Sammlungen bildete, sondern gleichzeitig der älteste Teil der heutigen TU Berlin ist.

    Sensationelle Schaustücke – Meteoriten und Edelsteine

    In den frisch renovierten und mit modernen Leitungssystemen ausgestatteten Räumlichkeiten wurden auch neue Tageslichtleuchten in den zeitlosen Schauvitrinen von 1959 installiert. Sie zeigen sowohl die großen Museumsstücke als auch die nach der Strunz’schen Mineralsystematik geordneten Stücke im besten Licht. Zu den sensationellen Funden gehören zum Beispiel zwei große Meteoriten – der größte eine halbe Tonne schwer. Ein dritter Eisenmeteorit wurde in Scheiben geschnitten, poliert und geätzt. Das macht die sogenannten Widmannstätten’schen Figuren sichtbar, ein feines Lamellen-Gefüge, die das Stück unzweifelhaft als Meteor-Eisen ausweist: die „Scheibe von Professor Scheibe“, benannt nach einem TH-Mineralogen, der sie 1908 von einer Forschungsreise mitbrachte. Ein spektakulärer „Hingucker“ ist auch eine fast einen Meter hohe und 50 Zentimeter breite Amethystdruse, die man selten in dieser Größe sieht.

    Ein besonderer Coup – Geschichten und Anekdoten rund um die 200-jährige Sammlung

    Die mineralogischen Tabellen des „Systematik-Papstes“ und langjährigen Ordinarius für Mineralogie und Kristallographie der TU Berlin, Prof. Dr. Dr. Hugo Strunz, wurden in mehr als 70 Sprachen übersetzt und dienen heute weltweit als Ordnungsprinzip der Mineralogie. Eine der vielen Geschichten, die die Leiterin der Sammlung erzählen kann, rankt sich um einen besonderen Coup, der Hugo Strunz für seine Sammlung einst gelang: Von einer Ostafrikareise brachte er blaue Zoisit-Kristalle auf Muttergestein mit. 1967 waren sie erstmalig als blaue Varietät in Edelsteinqualität gefunden und nach dem Herkunftsland „Tansanit“ genannt worden. Blaue Edelsteine sind generell sehr selten, doch Prof. Strunz konnte sie als „wissenschaftliche Proben“ für die TU-Sammlung sichern…
    5.600 Zeichen

    Fotomaterial zum Download: www.tu-berlin.de/?id=129629

    Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Dr. Susanne Herting-Agthe, Leiterin der Mineralogischen Sammlungen, Technische Universität Berlin, Institut für Angewandte Geowissenschaften, Fachgebiet Mineralogie und Petrologie, Ernst-Reuter-Platz 1, 10587 Berlin, Tel.: 030/314-22254, E-Mail: Susanne.Herting-Agthe@tu-berlin.de, Internet: www.mineralogische-sammlungen.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Chemie, Geowissenschaften, Geschichte / Archäologie, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Pressetermine
    Deutsch


     

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