Zum viel diskutierten Rücktritt von Papst Benedikt XVI. leistet der Bochumer Theologe Prof. Dr. Thomas Söding einen Beitrag aus wissenschaftlicher Sicht. In seinem exegetischen, vier Seiten umfassenden Kommentar ordnet er den Rücktritt ein und bewertet die Konsequenzen für die katholische Kirche. „Das Papsttum ist auch nur ein Amt“, so Prof. Söding. Dass nun die Frage aufkomme, ob auch ein Nachfolger Benedikts begreife, dass er ein Amt auf Zeit hat, bezeichnet der Theologe als „gewaltigen Modernisierungsschub“.
Der Kommentar „Wenn ich schwach bin, bin ich stark“ ist auf den Internetseiten des Lehrstuhls für Neues Testament (Katholisch-Theologische Fakultät der RUB) nachzulesen:
http://www.ruhr-uni-bochum.de/nt/
Das Pontifikat Benedikts verstehen
„Der Rücktritt ist konsequent“, so Prof. Söding. Und weiter: „Benedikt hat eine Schwäche zugegeben. Das ist stark“. Der Theologe kommentiert jedoch nicht nur den Entschluss zum Rücktritt, er hilft vor allem das Pontifikat Benedikts zu verstehen – mit „paulinischer Brille“. Der rote Faden von Benedikts Amtszeit sei die paulinische Maxime in der Tradition und Nachfolge von Paulus, dem Mann mit dem Buch und dem Schwert, das für die Schärfe des Wortes steht. „Benedikt XVI. hat sich, anders als seine drei Vorgänger, nicht den Namen des Völkerapostels gegeben. Aber er hat sein Amt paulinischer als sie alle geführt“, schreibt Söding. Für eine theologische Bewertung des Pontifikates sei es indes noch zu früh. „Viele Würdigungen klingen wie Nachrufe. Dabei ist Benedikt noch Papst – und sein Rücktritt, der Kirchengeschichte schreibt, wird für immer zu seiner Amtszeit gehören.“
Berater von Papst Benedikt
Der Bochumer Theologe Prof. Dr. Thomas Söding gehört zu den Beratern des Papstes. Er ist Mitglied der "Internationalen Theologenkommission" des Vatikans – das ist eine Art "Think Tank“ mit vom Papst persönlich berufenen Wissenschaftlern. Benedikt XVI. ernannte den Bochumer Theologen außerdem im Jahr 2011 zum Konsultor des Päpstlichen Rates für die Neuevangelisierung. Aufgabe des Rates ist es, in den von Säkularisierung geprägten Gegenden Europas und Nordamerikas sowie in Australien und Neuseeland nach zeitgemäßen Formen einer neuen Verkündigung des Evangeliums zu suchen, die den Glauben in der Moderne wiederbeleben können.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Thomas Söding, Lehrstuhl für Neues Testament, Katholisch-Theologische Fakultät der Ruhr-Universität Bochum, Tel. 0234/32-28403, thomas.soeding@rub.de
Redaktion: Jens Wylkop
http://www.ruhr-uni-bochum.de/imperia/md/content/nt/aktuelles/wenn_ich_schwach_b... - direkt zum Kommentar von Prof. Söding (PDF)
Prof. Dr. Thomas Söding
Foto: RUB
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Religion
überregional
Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).