Die Hochschule für Musik Detmold und die Hochschule Ostwestfalen-Lippe haben in Detmold ihr gemeinsames Zentrum für Musik- und Filminformatik eröffnet. Zu diesem Anlass stellte sich auch Professor Aristotelis Hadjakos vor, der zum 2. April auf die Stiftungsprofessur „Musikinformatik“ an die HfM Detmold berufen wurde. Professor Steffen Bock von der Hochschule OWL, der für den Bereich Filminformatik zuständig sein wird, und Professor Hadjakos bilden das künftige Führungsduo des Zentrums. Die Stiftungsprofessur wird von der Stiftung Standortsicherung Kreis Lippe und der Sparkasse Paderborn-Detmold mit jeweils 200.000 Euro in den nächsten fünf Jahren finanziert.
Überall in der Musikwelt hat der Computer bereits Einzug gehalten: Die CD hat vor Jahren die Schallplatte abgelöst, im Tonstudio wird längst elektronisch produziert und Komponisten schreiben ihre Musik am Rechner. All diese Anwendungen der Informatik für die Musik fasst der Begriff „Musikinformatik“ zusammen.
Die Stiftungsprofessur schafft die Voraussetzung für die Gründung des Zentrums für Musik- und Filminformatik, das die hohe Lehrqualität auf diesem Gebiet kontinuierlich weiterentwickeln sowie innovative Forschungs- und Entwicklungsprojekte anstoßen soll. Dabei sollen im Zentrum verschiedene Themen aus dem Gesamtgebiet der musikalischen Mensch-Maschine-Interaktion behandelt werden: Möglich sind zum Beispiel neue Interfaces für die Musik- und Medienproduktion, interaktive Multimedia-Installationen, innovative Anwendungen in der Musikpädagogik und der Musikermedizin sowie Algorithmen zur Analyse von Musik, musikalischen Medien und Musik-Performances. Dabei kann das Zentrum von bereits existierenden Vorarbeiten an den Hochschulen profitieren. So sollen laufende Projekte der Kooperation zwischen dem Erich-Thienhaus-Instituts der HfM und dem Fachbereich Medienproduktion der Hochschule OWL weitergeführt und neue Kooperationen, beispielsweise mit dem Musikwissenschaftlichen Seminar Detmold-Paderborn, aufgebaut werden. Über die wissenschaftliche Arbeit hinaus wird sich das Zentrum in künstlerische Entwicklungsvorhaben einbringen. Beispielsweise ist für die kommende OWL-Biennale 2014 eine Zusammenarbeit mit Fabien Lévy, Professor für Komposition an der HfM, geplant, bei der das Zentrum die technische Umsetzung einer Musik-Performance übernimmt.
Die Stiftungsprofessur „Musikinformatik“ und das gemeinsame Zentrum für Musik- und Filminformatik stärkt die über Jahre hinweg gepflegte, gute Zusammenarbeit zwischen dem Erich-Thienhaus-Institut der HfM und dem Fachbereich Medienproduktion der Hochschule OWL. „An der Hochschule für Musik können sich Studierende bereits seit 1949 zu Tonmeistern – einem damals komplett neuen Berufsbild – ausbilden lassen. Die Stiftungsprofessur beweist erneut, dass wir musikalische und künstlerische Aspekte mit innovativen Ideen und Denkweisen verbinden können. Es freut uns, dass wir gemeinsam mit starken und gleichgesinnten Partnern, die diese Phantasie und Weitsicht teilen, ein neues Zentrum für Musik- und Filminformatik aufbauen konnten“, sagte Professor Martin Christian Vogel, Rektor der HfM Detmold.
Von der technischen Expertise der Stiftungsprofessur wird auch der Fachbereich Medienproduktion an der Hochschule OWL in vielfältiger Weise profitieren: In die bestehenden Studiengänge können beispielsweise verstärkt Themen wie die Anwendung von Computern zur Musikproduktion, innovative musikalische Mensch-Maschine-Schnittstellen, die Digitalisierung und Kategorisierung von Musik sowie der pädagogische Einsatz der Computertechnik einbezogen werden. Gleichzeitig kann der Fachbereich Medienproduktion neben gestalterischen Kompetenzen – etwa beim Design von Benutzerschnittstellen – seine Fachkenntnis im Bereich Filminformatik einbringen, zum Beispiel auf den Gebieten Computergrafik und 2D-/3D-Animation oder bei der Entwicklung und App-Programmierung von Tools zur Analyse audiovisueller Daten. „Diese Kooperation zwischen einer Fachhochschule und einer Musikhochschule ist einzigartig. Die interdisziplinäre Forschung und Lehre im neuen Zentrum für Musik- und Filminformatik ist von überregionaler Strahlkraft und hat Beispielscharakter für die Vernetzung in der Region“, so Dr. Oliver Herrmann, Präsident der Hochschule OWL. Auch die Universität Paderborn wird über einen wissenschaftlichen Beirat für das Zentrum eingebunden.
Im neuen Zentrum für Musik- und Filminformatik werden Professor Hadjakos und Professor Bock neben der Lehre zudem die Aufgabe übernehmen, Forschungsprojekte über die Programme der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) oder dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) einzuwerben und umzusetzen. Professor Hadjakos studierte Informatik an der TU Darmstadt und parallel dazu Klavierpädagogik an der Musikhochschule Frankfurt. Im Anschluss folgte kurzzeitig eine vertiefende künstlerische Klavierausbildung an der Folkwang Hochschule Essen bevor er als Doktorand an die TU Darmstadt zurückkehrte. Dort promovierte er 2011 über das Thema „Sensor-Based Feedback for Piano Pedagogy“ und war fortan bis zu seinem Ruf nach Detmold als Postdoc im Telecooperation Lab an der TU Darmstadt tätig. Professor Bock studierte Informatik, Mathematik und Geographie an der Universität Kiel und promovierte dort mit einer Arbeit zur Mustererkennung in Bilddaten mittels künstlicher neuronaler Netze. Seit 2000 ist er an der Hochschule OWL im Fachbereich Medienproduktion für das Lehrgebiet Mathematik/Informatik tätig.
Die Einrichtung der interdisziplinären Professur ‚Musikinformatik‘ ist ein weiterer Impuls zur Stärkung der Hochschul- und Wirtschaftsstandorte in der Region. Sowohl die Sparkasse Paderborn-Detmold als auch die Stiftung Standortsicherung unterstützen die neue Professur daher mit jeweils 200.000 Euro in den nächsten fünf Jahren. „Vom Zentrum für Film- und Musikinformatik wird die gesamte Region Lippe und Paderborn profitieren. Da wir uns als Motor für diese Region verstehen, haben wir uns entschlossen, die neue Professur in den nächsten fünf Jahren zu fördern. Die Einrichtung wird das Zusammenwachsen der Region nachhaltig beeinflussen und die Hochschul- und Wirtschaftsstandorte in der Region stärken", betonten Hans Laven, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Paderborn-Detmold, und Friedel Heuwinkel, Stiftungsratsvorsitzender der Stiftung Standortsicherung.
Die Hochschule für Musik Detmold
Die HfM Detmold ist eine Hochschule, an der in erster Linie Musiker ausgebildet werden, um Musik auf höchstem Niveau zu produzieren. Die hierfür nötigen Voraussetzungen bietet die Hochschule in vielerlei Hinsicht: Hochschullehrerinnen und -lehrer von Weltruf, Musikinstrumente und Räume sind in unvergleichlicher Qualität und Vielfalt vorhanden. Auch die Fähigkeiten, Musik aufzunehmen und in vielfältiger Form zu speichern und wiederzugeben, werden an der HfM im Erich-Thienhaus-Institut von preisgekrönten Tonmeistern vermittelt.
Medienproduktion an der Hochschule OWL
Neue Informationstechnologien verändern Kommunikationsformen und Medien fortlaufend. Um gestalten, medial kommunizieren, interpretieren und publizieren zu können, gilt es an dieser dynamischen Entwicklung aktiv teilzunehmen. Lehrinhalte des Fachbereichs Medienproduktion an der Hochschule OWL sind daher Gestaltung, Technologie und Wirtschaft für audiovisuelle und interaktive Medien – die gesamte Bandbreite für praxisorientierte Tätigkeiten in der Medienbranche. Von der 3D-Animation über die Entwicklung einer Corporate Identity und die Produktion eines Image-Films bis hin zu anspruchsvollen Audioproduktionen – die Absolventinnen und Absolventen des Fachbereichs Medienproduktion sind vielseitig einsetzbar.
Freuen sich gemeinsam mit Stiftungsprofessor Aristotelis Hadjakos (vorne) über das neue Zentrum für ...
Foto: Marie-Kristin Henneken
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Musik / Theater
überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
Freuen sich gemeinsam mit Stiftungsprofessor Aristotelis Hadjakos (vorne) über das neue Zentrum für ...
Foto: Marie-Kristin Henneken
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