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09.04.2013 11:53

Aquakultur auf der Hannover Messe: Klares Wasser dank Kork

Dr. Regina Kratt Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Technologie Lizenz-Büro (TLB) der Baden-Württembergischen Hochschulen GmbH

    Technologie-Lizenz-Büro (TLB) verwertet Erfindung, die Fischkot zum Schwimmen bringt. – Der Fischkonsum ist weltweit auf eine Rekordhöhe von nahezu 130 Millionen Tonnen jährlich angestiegen. Da die Meere überfischt sind, boomt die Züchtung von Fischen in Aquakultur. Mit einer jährlichen Wachstumsrate von acht Prozent ist die Aquakultur die am stärksten wachsende Nahrungsmittelindustrie. Mit der Erfindung von Dr. Alexander Brinker, Leiter der Fischereiforschungsstelle des Landwirtschaftlichen Zentrums Baden-Württemberg, lässt sich die Fischproduktion in Aquakultur enorm steigern. In einer Fallstudie konnte bei gleicher Wassermenge und gleicher Wasserbelastung eine Steigerung von 40 Prozent erzielt werden. Gefördert wurde das Projekt von der Deutschen Bundesstiftung für Umwelt (DBU). Mit der Patentierung und Verwertung der Erfindung ist die Technologie-Lizenz-Büro (TLB) GmbH in Karlsruhe beauftragt.

    Die Erfindung löst ein Hauptproblem der Forellenhaltung in den Fischbecken: die Eintrübung des Wassers durch Fäkalien. Trübes Wasser führt zu Krankheiten und Wachstumsproblemen bei den Fischen. So siedeln sich beispielweise an den aus Fäkalien entstehenden Schwebstoffen Bakterien und Amöben an, welche die Fischkiemen schädigen können. Bisher lassen sich Fäkalienpartikel nur mit großem Energieaufwand herausfiltern.

    Dr. Alexander Brinker und Diplom-Biologin Julia Unger haben bei einem Projekt an der Fischereiforschungsstelle in Langenargen eine Lösung gefunden. Sie entwickelten eine Futtermittelmischung mit Korkteilchen, durch die die Fische schwimmfähigen, kompakten Kot erzeugen, der leicht von der Oberfläche abzusaugen ist. Die dadurch verbesserte Wasserqualität optimiert die Voraussetzungen für eine optimale Futterverwertung, gesunde Fische und ein hochwertiges Fischprodukt.

    Mit Unterstützung des Technologie-Lizenz-Büros (TLB) wurde die Erfindung zum Patent angemeldet. "Ein Schutzrecht ist die Voraussetzung, wenn wir uns als Erfinder mit Kooperationspartnern und Lizenznehmern zusammensetzen, um die Erfindung weiter in Richtung Marktreife voranzubringen", so Brinker. "Ein Patent ist wie ein Qualitätssiegel und dient allen Beteiligten als Absicherung bei Investitionen." Das Patent bezieht sich sowohl auf die Zusammensetzung des Fischfutters als auch auf die in Aquakultur gehaltenen Tiere und ist nicht nur für Fische, sondern auch für andere Wassertiere wie Krebse einsetzbar.

    TLB-Innovationsmanagerin Dr. Andrea Nestl, verantwortlich für Patentstrategie, Marketing und Kommerzialisierung der Patentfamilie: "Mit der Erfindung sind für die Forellenzüchter beträchtliche Ertragssteigerungen möglich. Wir kooperieren bei der Verwertung mit dem Weltmarktführer für Naturkorkherstellung Amorin und dem Aquaristikexperten Genesis. Gemeinsam mit Futtermittelherstellern werden wir der Erfindung den Weg zum Produkt am Markt bahnen."

    Ursprünglich wurde die Erfindung für die teil-geschlossenen Systeme der heimischen Forellenzucht entwickelt. Eingesetzt werden kann sie jedoch auch international bei der Lachszucht. Unter den Netzgehegen der Lachshaltungen in den Fjorden und vor den Küsten bilden Fäkalienansammlungen sogenannte Mondlandschaften mit negativen Auswirkungen auf die Umwelt. Das Interesse an der Erfindung ist insbesondere bei internationalen Lachsfarmen, vor allem in den Hauptproduktionsländern Norwegen und Chile, groß.


    Bilder

    Der schwimmende Fischkot und sein Erfinder Dr. Alexander Brinker
    Der schwimmende Fischkot und sein Erfinder Dr. Alexander Brinker
    Foto: A. Brinker
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Kooperationen
    Deutsch


     

    Der schwimmende Fischkot und sein Erfinder Dr. Alexander Brinker


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