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18.04.2013 14:36

Parteien schicken nicht immer die Besten ins Parlament

Peter Kuntz Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Trier

    Studie legt gravierende Mängel bei der Kandidatenauswahl offen

    Am 22. September wählen die Bundesbürger, wer sie künftig im Bundestag vertritt. Doch hat der Wähler wirklich die Wahl? Tatsächlich steht zum Großteil lange vorher fest, wer im nächsten Bundestag sitzen wird. Und darüber entscheiden nicht die Bürger, sondern die Parteien. Sie bestimmen mit den aktuell laufenden Nominierungen die Kandidaten. Zudem hat nun eine wissenschaftliche Studie von Dr. Benjamin Höhne an der Universität Trier zu Tage gebracht, dass die Parteien bei den Kandidatenaufstellungen weit unter den Möglichkeiten bleiben: Es sind längst nicht immer die Besten, die von den Parteien ins Parlament geschickt werden.

    Qualitätskriterien wie die parlamentarische Eignung oder Fähigkeiten zur effektiven Wahlkampfführung kommen selten zum Tragen, hat Benjamin Höhne in seiner Dissertation festgestellt. Dazu hat er knapp 4.000 Mitglieder aller Bundestagsparteien befragt. Die zentralen Ergebnisse: Starre Quoten, Machtfaktoren und der Blick nach innen behindern die Auswahl der Besten. Interne Einschränkungen stehen einer vorwärtsgewandten Personalauslese im Weg. Oftmals kann nicht einmal zwischen zwei Bewerbern ausgewählt werden, weil sich zu wenige Parteimitglieder beteiligen. Die Wähler sind völlig außen vor.

    Wie es die Parteien besser machen könnten, steht ebenfalls in der Studie des Politikwissenschaftlers. Sie müssten bei ihren Personalentscheidungen agiler werden und sich öffnen. Das heißt in erster Linie, die Parteimitglieder stärker einbeziehen, die Bevölkerung beteiligen und den Wettbewerb um die Nominierung fördern. Diese Aspekte sind Teil eines von Höhne konzipierten Reformmodells für zukünftige Kandidatenaufstellungen.

    Benjamin Höhne: Rekrutierung von Abgeordneten des Europäischen Parlaments. Organisation, Akteure und Entscheidungen in Parteien. Verlag Barbara Budrich, 2013.

    Kontakt:
    Dr. Benjamin Höhne
    Tel. 0151-42322780
    E-Mail: hoehne@uni-trier.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    jedermann
    Gesellschaft, Politik
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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