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30.05.2013 12:12

Wortschatz der Gefühlsbezeichnungen - Sprachdatenbank wird am 7. Juni freigeschaltet

Dr. Utz Lederbogen Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Osnabrück

    Der Wortschatz der Gefühlsbezeichnungen in fünf europäischen Sprachen stand drei Jahre lang im Mittelpunkt des deutsch-französischen Forschungsprojekts EMOLEX. Angesiedelt ist es am Institut für Anglistik und Amerikanistik (IfAA) der Universität Osnabrück unter der Leitung von Prof. Dr. Dirk Siepmann und Dr. Beate Kern. Kooperationspartner sind die Universitäten Köln (Prof. Dr. Peter Blumenthal) und Grenoble (Dr. Iva Novakova). Am Freitag, 7. Juni, findet das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der französischen Agence Nationale de la Recherche (ANR) geförderte Projekt mit der Freischaltung der Sprachdatenbank »EmoBase« (www.emolex.eu) seinen erfolgreichen Abschluss.

    »Die Datenbank bündelt die für das Projekt erstellten Textkorpora sowie einen Teil der Ergebnisse der Erforschung des Gefühlswortschatzes auf syntaktischer, semantischer und diskursiver Ebene und soll diese für interessierte Nutzer, wie z. B. Linguisten und Sprachlehrer, zugänglich machen«, erläutert der Osnabrücker Sprachwissenschaftler Prof. Siepmann. Bereits auf der im Februar am IfAA durchgeführten internationalen Konferenz zum Thema Sprache und Emotion hatte ein reger Austausch mit anderen Wissenschaftlern stattgefunden.

    Eine der zentralen Fragen des Projekts lautete: Wie können verschiedene Theorien der Bedeutung am Beispiel des Gefühlswortschatzes weiterentwickelt und miteinander vereinbart werden? Verglichen wurden die Gefühlswortschätze der Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und Russisch.

    Dabei ergaben sich interessante Unterschiede, aber auch Ähnlichkeiten zwischen den europäischen Sprachen. Einerseits lassen sich Wortverbindungen oder Einzelwörter in ihrer überwiegenden Mehrheit »eins zu eins« übersetzen (z. B. krankhafte Eifersucht – jalousie maladive – pathological jealousy) und decken im Bereich des Emotionswortschatzes das gleiche Bedeutungsspektrum ab. Andererseits ist eine unterschiedliche Gewichtung der semantischen Dimensionen in den unterschiedlichen Sprachen festzustellen. So findet man zum Beispiel für das deutsche Wort »Überraschung« eine stärkere Gewichtung der positiven Bewertung dieses Gefühlsereignisses (angenehme/freudige Überraschung) als für das englische »surprise«.

    »Auf der Grundlage der sprachwissenschaftlichen Erforschung des Gefühlswortschatzes wurden darüber hinaus didaktische Anwendungen konzipiert, die die systematische Anwendung des Gefühlswortschatzes in der schriftlichen und mündlichen Textproduktion fördern sollen«, so der Osnabrücker Sprachwissenschaftler. Außerdem gelang es den beteiligten Computerlinguisten, ein Programm zu entwickeln, das die automatisierte Erfassung statistisch signifikanter Mehrwortverbindungen (d.h. von mehr als zwei Wortpartnern: »massive Kritik üben«) ermöglicht – eine Aufgabe, die mathematisch hochkomplex ist.

    Weitere Informationen:
    Prof. Dr. Dirk Siepmann, Universität Osnabrück
    Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft
    Institut für Anglistik und Amerikanistik (IfAA)
    Neuer Graben 40, 49074 Osnabrück
    Telefon: +49 541 969 6160
    E-Mail: dirk.siepmann@uni-osnabrueck.de


    Bilder

    Der Wortschatz der Gefühlsbezeichnungen stand im Mittelpunkt des deutsch-französischen Forschungsprojekts EMOLEX unter Leitung des Sprachwissenschaftlers Prof. Dr. Dirk Siepmann von der Universität Osnabrück.
    Der Wortschatz der Gefühlsbezeichnungen stand im Mittelpunkt des deutsch-französischen Forschungspro ...
    Foto: Universität Osnabrück
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Pädagogik / Bildung, Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Der Wortschatz der Gefühlsbezeichnungen stand im Mittelpunkt des deutsch-französischen Forschungsprojekts EMOLEX unter Leitung des Sprachwissenschaftlers Prof. Dr. Dirk Siepmann von der Universität Osnabrück.


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