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12.06.2013 14:12

Institut für Rechtsmedizin: Interventionsprojekt „Prävention von Gewalt in der Pflege“

Susanne Dopheide Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

    12.06.2013 - Das Institut für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Düsseldorf legt ein Projekt auf, das eine Strategie zur Prävention von Gewalt in der Pflege entwickelt. Das Thema „Gewalt in der Pflege“ wurde in den letzten Jahren mehrfach wissenschaftlich bearbeitet. Da sich das Ausmaß dieses Problems offenbar trotz zahlreicher Bemühungen nicht verringert hat, wollen die Initiatorinnen auf wissenschaftlicher Basis ein praxistaugliches Konzept erarbeiten, das Pflegenden konkrete Verfahrensweisen und Instrumente zur Verfügung stellt.

    Deshalb arbeitet das Institut von Beginn an mit Modelleinrichtungen der stationären und ambulanten (Alten-)Pflege zusammen. Zusammen mit den Modelleinrichtungen werden die Wissenschaftler einen Interventionsansatz entwickeln und eine einjährige Praxisphase in den Einrichtungen selbst durchführen. „Das Interesse an der Teilnahme ist ausgesprochen groß.“ kommentiert Prof. Dr. Stefanie Ritz-Timme, Direktorin des Instituts für Rechtsmedizin, und neben PD Dr. Hildegard Graß und Dr. Britta Gahr Initiatiorin des Projekts in der Düsseldorfer Rechtsmedizin. Insgesamt werden zwölf Modelleinrichtungen am Projekt teilnehmen können. Es wird gefördert durch das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen. Zur Auftaktveranstaltung sagte Landesgesundheitsministerin Barbara Steffens: „Was viele nicht wissen: Ganz normale Pflege kann von Pflegebedürftigen auch als Gewalt empfunden werden. Das Projekt soll deshalb dabei helfen, die Lebensumstände und den biografischen Kontext des einzelnen pflegebedürftigen Menschen künftig besser zu berücksichtigen und die Pflegenden durch praktische Empfehlungen zu unterstützen. Wichtig ist, dass wir alle Beteiligten für diese Themen noch viel stärker sensibilisieren als bisher. Hierzu kann das Projekt einen wichtigen Beitrag leisten.“

    Unsere Gesellschaft ist eine alternde Gesellschaft. Insofern steht die Problematik von Gewaltanwendung – sei es körperliche, psychische, sexuelle oder auch finanzielle Ausbeutung oder Vernachlässigung - einer steigenden Zahl an Pflegebedürftigen gegenüber. Pflege, ob ambulant oder stationär, ist personalintensiv und verursacht hohe Kosten, was wiederum häufig zu Unterausstattung und erheblichem Arbeitsdruck führt. Der Faktor der von Gewalt Betroffenen wird in einer Untersuchung aus dem Jahr 2005 mit 1 bis 10 Prozent angegeben. Von einer hohen Dunkelziffer kann man aber ausgehen, so die Rechtsmedizinerinnen. Die Beteiligten erwarten von diesem Projekt, dass es die bestehenden Ansätze weiterentwickelt und durch die Praxistauglichkeit auch über das Projekt hinaus Anwendung in Pflegeeinrichtungen findet. Auch auf andere Pflegebereiche sollen die Ergebnisse am Ende übertragbar sein.

    Kontakt: Prof. Dr. Stefanie Ritz-Timme, Direktorin des Instituts für Rechtsmedizin, Universitätsklinikum Düsseldorf, Tel.: 02311 / 81-19361, Dr. Britta Gahr, Inst. für Rechtsmedizin, Tel.: 0211 / 81-19364


    Weitere Informationen:

    http://www.uniklinik-duesseldorf.de/rechtsmedizin


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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