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11.07.2013 15:26

UDE: Neue Publikation – Vögel schalten auf Autopilot

Katrin Koster Pressestelle
Universität Duisburg-Essen

    Zusammenstöße von Flugzeugen sind selten – zum Glück. Zahlreiche Kontrollen durch Fluglotsen und Hightech-Instrumente helfen den Piloten heutzutage sehr. Doch wie sieht es in der Tierwelt aus? Vögel bekommen keine Funkunterstützung und haben keinen Radar. Sie fliegen in großen Schwärmen und landen häufig in unübersichtlichem Terrain. Trotzdem gibt es kaum Kollisionen, aber warum? Das beantworten Wissenschaftler der Universität Duisburg-Essen (UDE) mit internationalen Kollegen jetzt in einem Artikel.

    Besonders herausfordernd für die Piloten sind der Anflug über das Wasser und die Landung an Wasseroberflächen: Denn hier die eigene Flughöhe, Fluggeschwindigkeit und den Sinkwinkel abzuschätzen, ist äußerst schwierig. Wie lösen nun Wasservögel das Problem? Sie nutzen eine Art Autopiloten, der sich am Magnetfeld der Erde orientiert.

    „Die Tiere besitzen eine allgemein gültige Landeanflug-Richtung. Dies kristallisierte sich heraus, nachdem wir die Richtungen von mehr als 3.000 Landeanflügen 14 verschiedener Arten von Wasservögeln in acht verschiedenen Staaten analysierten“, berichtet Zoologe Prof. Dr. Hynek Burda. Bei maximal leichter Brise, unabhängig von Windrichtung, Sonnenstand, Wetter und Lokalität, bevorzugten sie Landungen entlang der magnetischen Nord-Süd-Achse.

    Da die Wahrnehmung des Erdmagnetfeldes bei Vögeln schon lange bekannt ist, vermuten die Forscher eine Nutzung des inneren Magnetkompasses. Sie spekulieren sogar noch weiter: Landeanflüge entlang dieser Achse könnten die Vögel dazu befähigen, das vermutete Kompasssystem im Auge als Neigungsmesser zu „missbrauchen“ und somit ein wertvolles Instrument der Flugtechnik dazuzugewinnen.

    Gemeinsam mit Wissenschaftlern der Tschechischen Agraruniversität in Prag haben sie ihre Beobachtungen in dem anerkannten Fachmagazin Frontiers in Zoology veröffentlicht.

    Publikationshinweis:
    Hart V., Malkemper E.P., Kušta T., Begall S., Nováková P., Hanzal V., Pleskač, L., Ježek J., Policht R., Husinec V., Červený J., Burda H. (2013): Directional compass preference for landing in water birds. Frontiers in Zoology 10:38
    DOI: 10.1186/1742-9994-10-38

    Weitere Informationen: Prof. Dr. Hynek Burda, Tel. 0201/183-2453, hynek.burda@uni-due.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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