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22.07.2013 09:32

Arbeiten im Gesundheitswesen – viele neue Berufe, aber wenig Patientenorientierung?

Claudia Braczko Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut Arbeit und Technik

    IAT-Expertise untersucht Gesundheitsberufe

    Die Berufelandschaft im Gesundheitssektor ist kaum noch überschaubar. Angesichts einer Vielzahl neuer Bildungsangebote, Spezialqualifikationen und erweiterter Kompetenzprofile droht die Patientenorientierung auf der Strecke zu bleiben. „Eine strategische Berufsbildungspolitik für die Gesundheitsberufe, systematisch verknüpft mit einer menschengerechten Arbeitsgestaltung, steht seit langem aus!“. Das zeigen Christoph Bräutigam, Michaela Evans und PD Dr. Josef Hilbert in einer aktuellen Studie des Instituts Arbeit und Technik (IAT /Westfälische Hochschule.

    In der Expertise für die Friedrich-Ebert-Stiftung untersuchen die IAT-Wissenschaftler vom Forschungsschwerpunkt „Gesundheitswirtschaft und Lebensqualität“ Berufsbilder im Gesundheitssektor und suchen nach Wegen „vom Berufebasteln zur strategischen Berufsbildungspolitik“. Denn die Gesundheitsberufe stehen offenbar in einem Spannungsfeld unterschiedlichster Interessen: Das Management möchte gerne Effizienzreserven heben und entwickelt vielfältige Tätigkeitsprofile mit oft engen Spezialisierungen, die schnelle Kompetenz zu niedrigen Löhnen versprechen. Vertreter der Berufsgruppen setzen auf neue Aufgaben und autonomere Arbeit, um mehr Ansehen und bessere Bezahlung durchzusetzen. Auch Hochschulen und andere Bildungsträger bieten innovative Qualifikationen an, vor allem, wenn damit gute Auslastung zu erwarten ist.

    Die zunehmende Akademisierung vieler nicht-ärztlicher Heilberufe gilt als sinnvoll und alternativlos. Unsicherheit bereitet allerdings, dass für die betroffenen Studierenden wie für die Gesundheitsanbieter auf absehbare Zeit unklar sein wird, auf welche Stellen, mit welchen Befugnissen und zu welchen Bedingungen gearbeitet werden soll. „Insgesamt findet in der Welt der Krankenhäuser eine dynamische Erneuerung der Berufsbilder statt, die weder in ihrer Ausrichtung noch mit Blick auf die zu erwartenden Ergebnisse strategisch fundiert ist“, zeigt die Studie.

    Die IAT-Forscher plädieren deshalb für einen „Berufsbildungsbericht Gesundheitswirtschaft“. Er soll eine empirisch fundierte Berichterstattung zur Lage und zur Entwicklung von Qualifikationen, Tätigkeiten und Arbeitsroutinen enthalten sowie ein wissenschaftliches Trendmonitoring über innovative Gestaltungsmöglichkeiten. Der Gestaltungsdialog in und mit der Praxis soll ausgebaut werden, um das dort vorhandene Wissen abzuholen und um innovative Gestaltungsansätze auf Praxistauglichkeit zu prüfen.

    Weitere Informationen: http://library.fes.de/pdf-files/wiso/10008.pdf (Expertise)

    Christoph Bräutigam, Durchwahl: 0209/1707-222, braeutigam@iat.eu; Michaela Evans, Durchwahl: 0209/1707-121, evans@iat.eu ; PD Dr. Josef Hilbert. Durchwahl: 0209/1707-120, hilbert@iat.eu;


    Weitere Informationen:

    http://www.iat.eu


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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