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12.09.2013 11:14

Vom Stromnetz ins Auto und zurück

Johanna Schuppan Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg

    Projekt „e-SolCar“ bindet Elektroautobatterien als Speicher ins Stromnetz ein
    Forscher der BTU Cottbus-Senftenberg testen gemeinsam mit Sie-mens, Vattenfall und German E-Cars R&D die Nutzung von Fahr-zeugbatterien als Speicher im Stromnetz

    Im Forschungsprojekt e-SolCar an der BTU Cottbus-Senftenberg wurde ein Durchbruch bei der Integration von Elektrofahrzeugen in die Stromver-teilungsnetze erreicht. Im Rahmen des Projektes gelang es erstmals, den Ladevorgang von Elektrofahrzeugen sowie die Energierückspeisung aus der Fahrzeugbatterie ins Netz von einer Leitstelle zu steuern. Damit ist ein erster wichtiger Schritt auf dem Weg zum „rollenden Energiespeicher“ vollzogen worden. Prof. Harald Schwarz, Direktor vom Centrum für Ener-gietechnologie Brandenburg (CEBra) und Leiter des e-SolCar-Projektes, hebt die Bedeutung dieses Durchbruches für die BTU Cottbus-Senftenberg hervor: „Diese Ergebnisse sind sowohl für die BTU als auch für die Region Berlin-Brandenburg ein sehr schöner Erfolg, welcher das Profil der Universität in der Energieforschung stärkt und uns ein Stück näher an die Elektromobilität der Zukunft und die Nutzung von Elektro-fahrzeugen als Energiespeicher bringt“, so Prof. Schwarz.

    Die Innovation wurde den Partnern von e-SolCar bei einem Treffen in der Forschungsanlage auf dem Zentralcampus der BTU am 2. September 2013 vorgestellt: e-SolCar, ein wichtiges Projekt für Elektromobilität in Berlin und Brandenburg, vereint Partner wie Siemens, Vattenfall Europe Mining & Generation, den Fahrzeughersteller German E-Cars R&D GmbH und dem BTU-Lehrstuhl Energieverteilung und Hochspannungs-technik unter der Leitung von Prof. Harald Schwarz. Projektmitarbeiter demonstrierten bei dem Treffen mit einem Versuchsfahrzeug, wie Energie aus der Fahrzeugbatterie zurück in das Stromnetz gespeist wird und das Fahrzeug somit als Energiespeicher im Netz zur Verfügung steht. Dabei spielt die gemeinsam zwischen BTU, German E-Cars Research & Deve-lopment und Siemens entwickelte Kommunikation zwischen einem Leit-system, der Ladeinfrastruktur und dem Elektrofahrzeug eine wesentliche Rolle. Nur dadurch ist es möglich, alle relevanten Ladeparameter kontinu-ierlich zu erfassen und vom Netzleitsystem aus die Be- und Entladung zentral zu steuern. Wichtig für eine breite Anwendung ist dabei, dass die-se Kommunikation über das bislang verwendete, genormte Steckersys-tem zwischen Ladesäule und Fahrzeug übertragen wird. Ferner gibt der Fahrzeugnutzer dem Leitsystem immer vor, wann er sein Fahrzeug wie-der vollgeladen nutzen will. Dadurch wird verhindert, dass das Leitsystem Fahrzeuge „nicht-nutzergerecht“ entlädt.

    Damit hat das e-SolCar-Team eine der großen Herausforderungen in der Elektromobilitätsforschung gemeistert und einen innovativen Ansatz zur bedarfsgerechten Speicherung von regenerativ erzeugten Energien in Elektrofahrzeugen praxisnah demonstriert. Das vielbeschworene „Fahr-zeug ins Netz (Vehicle to grid)“-Prinzip soll nun nach der Erprobung im Versuchsfahrzeug in den nächsten Wochen auf den gesamten Fahrzeug-pool mit seinen 15 Elektrofahrzeugen und die Ladesäuleninfrastruktur an der BTU übertragen werden.

    Das e-SolCar-Projekt wird vom Land Brandenburg und vom Europäi-schen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Bis zum Pro-jektabschluss 2014 wird das e-SolCar-Team weiter an integrierten Lö-sungen für intelligente Stromnetze forschen und die Entwicklung von Elektromobilitäts-Technologien vorantreiben.
    Die Ziele und Erfolge von e-SolCar werden im Rahmen des „SMART Ca-pital Region“ Projektes weiterverfolgt. Dieses im Juli 2013 gestartete Pro-jekt ist ein wichtiges Projekt im Rahmen des Schaufensters Elektromobili-tät Berlin-Brandenburg. Dabei wird ein Strom- und Wärmeversorgungs-konzept für die Hauptstadtregion mit einem möglichst hohen Anteil an re-generativen Energien und Elektrofahrzeugen entwickelt.

    Die Bundesregierung hat im April 2012 vier Regionen in Deutschland als „Schaufenster Elektromobilität“ ausgewählt und fördert hier auf Beschluss des Deutschen Bundestags die Forschung und Entwicklung von alternati-ven Antrieben. Insgesamt stellt der Bund für das Schaufensterprogramm Fördermittel in Höhe von 180 Mio. € bereit. In den groß angelegten regio-nalen Demonstrations- und Pilotvorhaben wird Elektromobilität an der Schnittstelle von Energiesystem, Fahrzeug und Verkehrssystem erprobt.

    Weitere Informationen
    Prof. Harald Schwarz, Lehrstuhl Energieverteilung und Hochspannungstechnik Tel: (0355) 69-4502, E-Mail: harald.schwarz@tu-cottbus.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Elektrotechnik, Verkehr / Transport
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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