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25.09.2013 12:30

DGG: Viele fettleibige Kinder haben Gefäßschäden

Medizin - Kommunikation Medizinkommunikation
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Berlin – Rund 15 Prozent der 3- bis 17-Jährigen hierzulande sind zu dick, 6 Prozent gelten als fettleibig. Übergewicht und ungesunde Ernährung zählen zu den größten Risiken für Arteriosklerose – und ihre Folgen. Die Gefäßerkrankung verursacht auch schon im Kindes- und Jugendalter erste Schäden. Der Weg zum Herzinfarkt beginnt damit immer früher. Entsprechend früh sollte auch die Vorbeugung einsetzen, wie Experten im Vorfeld des Deutschen Gefäßtags am 12. Oktober 2013 betonen. Der Informationstag, den die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG) veranstaltet, steht unter dem Zeichen der ACTION-Kampagne (Arteriosklerose – Circulation und Training Informations Netzwerk).

    Zu süß, zu fett, zu viel: Immer mehr Kinder in Deutschland ernähren sich ungesund. „Wir wissen, dass bei etwa 70 Prozent der fettleibigen Kinder bereits in jungen Jahren Risikofaktoren für spätere Herz- und Gefäßerkrankungen vorliegen“, sagt Professor Dr. med. Giovanni Torsello, Vize-Präsident der DGG. Dies zeigen Untersuchungen der Blutgefäße adipöser Kinder: Die Gefäßwände sind bei ihnen deutlich dicker als bei normalgewichtigen Kindern. Die gute Nachricht: Nehmen die Kinder ab, erholt sich auch die Gefäßwand und wird wieder dünner. „Schon Kinder und Jugendliche sollten deshalb zu einem gesunden Lebensstil angehalten werden“, betont Professor Torsello, der Direktor der Klinik für Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Münster und Chefarzt der Abteilung für Gefäßchirurgie am St. Franziskus Hospital in Münster ist.

    Dazu gehört – in jedem Alter – neben gesunder Ernährung und ausreichend Bewegung auch der Verzicht auf Zigaretten. „Sogar für langjährige Raucher lohnt sich das Aufhören“, rät der Gefäßspezialist. Das höchste Risiko, binnen zehn Jahren einen tödlichen Herzanfall zu erleiden, haben 60-jährige Männer, die rauchen und deren Blutdruck zu hoch ist. „Darum gehört auch die regelmäßige Kontrolle des Blutdrucks zu den empfohlenen Vorbeugemaßnahmen“, meint Torsello. Gemäß einer aktuellen internationalen Studie wissen viele Menschen gar nicht, dass sie an Bluthochdruck leiden.

    Häufig betreffen Gefäßerkrankungen die Beine. Weltweit sind davon mehr als 200 Millionen Menschen betroffen. Anzeichen für Durchblutungsstörungen der Beingefäße sind Schmerzen beim Gehen, die nach einer Ruhepause wieder verschwinden. Dunkle Flecke an den Unterschenkeln oder schlecht heilende Wunden am Fuß sind ebenfalls ein Indiz für Durchblutungsstörungen. Vor allem Diabetiker riskieren hier schwerwiegende Folgen wie eine Amputation von Zeh oder Fuß: Ihnen rät Professor Torsello zu sorgfältiger Fußpflege und bequemen Schuhen.

    Gefäßerkrankungen sind lebensbedrohlich: Kribbeln oder ein taubes Gefühl in Armen oder Beinen, Sprach- oder Sehstörungen können Zeichen eines Schlaganfalls sein. Ebenso gefährlich aber anfangs oft ohne Symptome, ist eine verstopfte Bauchschlagader. Experten empfehlen deswegen insbesondere Menschen ab 60 Jahren regelmäßige Ultraschalluntersuchungen der Gefäße. Dies gilt auch für die Halsschlagader: Eine verengte Halsschlagader, die sogenannte Karotisstenose, gilt als eine der Hauptursachen für einen Schlaganfall. „Vor allem Menschen mit erhöhtem Risiko sollten jede Form der Früherkennung und Vorbeugung von Gefäßschäden nutzen“, rät Professor Torsello.

    Über Gefäßerkrankungen, deren Folgen, Vorbeugung und Behandlung informieren Experten auf einer Pressekonferenz der DGG am 8. Oktober 2013. Sie stellen darin erstmalig die ACTION-Kampagne zur Aufklärung über Arteriosklerose vor, die ihren Auftakt am deutschlandweiten Gefäßtag am 12. Oktober nimmt.

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    Terminhinweis:

    Pressekonferenz
    der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG)
    anlässlich der ACTION-Kampagne zur Aufklärung über Arteriosklerose
    Start: Bundesweiter Gefäßtag am 12. Oktober 2013

    „Epidemie Gefäßverkalkung: Vom Beininfarkt bis zum Schlaganfall – Rollt eine Lawine von Gefäß-Patienten auf uns zu?“
    Termin: Dienstag, 8. Oktober 2013, 11.00 bis 12.00 Uhr
    Ort: Tagungszentrum im Haus der Bundespressekonferenz, Raum 3
    Anschrift: Schiffbauerdamm 40, 10117 Berlin

    Vorläufige Themen und Referenten:

    ACTION-Kampagne – Welche Gefahren und Risiken bergen kranke Gefäße, wen trifft es und wie lange kommt unser Gesundheitssystem damit noch zurecht?
    Professor Dr. med. Eike Sebastian Debus
    Präsident der DGG, Hamburg-Eppendorf

    Aneurysma, Durchblutungsstörungen und Schlaganfall vermeiden – Wie beugen wir bestmöglich vor und verhindern schwere Gefäßschäden und deren Folgen?
    Professor Dr. med. Giovanni Torsello
    Vize-Präsident der DGG, Münster

    Brüchige Arterien, Aneurysmen und verengte Blutgefäße – Wie können Gefäßmediziner helfen und welche Behandlung ist die richtige?
    Dr. med. Ingo Flessenkämper
    Sekretär der DGG, Berlin

    Nach der Therapie fühlt sich das Leben anders an: Worauf kann ich als Betroffener selbst achten und welche Spezialisten helfen mir?
    N.N., Patient, Berlin

    „ACTION“: Die bundesweite Kampagne gegen Arterienverkalkung startet mit dem Gefäßtag am 12. Oktober – Was ist geplant?
    Professor Dr. med. Eike Sebastian Debus
    Präsident der DGG

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    Pressekontakt:
    Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG)
    Anna Julia Voormann
    Postfach 30 11 20
    70451 Stuttgart
    Tel.: 0711 8931-552
    Fax: 0711 8931-167
    voormann@medizinkommunikation.org


    Weitere Informationen:

    http://www.gefaesschirurgie.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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