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20.03.2014 10:21

Über 10.000 Sternegucker in 111 Ländern forschen für die Wissenschaft

Gesine Wiemer Pressestelle des Forschungsverbundes Berlin e.V.
Forschungsverbund Berlin e.V.

    Smartphone-App liefert wertvolle Daten für das Forschungsprojekt „Verlust der Nacht“

    Während überall von Citizen Science die Rede ist, feiert das vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) koordinierte Projekt „Verlust der Nacht“ einen ersten Erfolg. Daten von über 10.000 Sterneguckern sind inzwischen bei den Forschern eingegangen. Das Vorhaben wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.
    In dem interdisziplinären Projekt möchten Wissenschaftler herausfinden, wie stark die sogenannte Lichtverschmutzung den Himmel erleuchtet. Seit April 2013 machen sie sich deshalb die Neugier vieler Mitstreiter zunutze, die die Helligkeit des Nachthimmels messen. Möglich macht das eine speziell dafür entwickelte Smartphone-App, die inzwischen in elf Sprachen kostenlos zum Download bereit steht.
    Ziel der App ist es, die Himmelshelligkeit – den sogenannten Skyglow – zu quantifizieren und angesichts sich wandelnder Beleuchtungstechnologien und wachsender Städte zu sehen, wie sie sich über die Zeit verändert. „Wir möchten die Änderung der Himmelshelligkeit über Jahre hinweg verfolgen“, sagt Dr. Christopher Kyba vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) und der Freien Universität Berlin. „Deshalb wünschen wir uns, dass unsere Mitstreiter die Plätze in den kommenden Jahren erneut aufsuchen und oberservieren.“
    Die eingegangenen Messungen stammen aus 111 verschiedenen Ländern. Besonders aktiv ist man in Deutschland (45%) und den USA (15%), aber auch in Italien, Frankreich und Großbritannien. Zehn Prozent der Daten kommen aus Asien. So auch die 10.000-ste Beobachtung, die Ende Januar von einem Bürgerwissenschaftler aus Japan an den Server übertragen wurde. „Es ist toll, dass weltweit so viele Leute unser Projekt unterstützen“, freut sich Kyba. „Ich hoffe, wir werden in den kommenden Jahren noch zahlreiche neue Bürgerwissenschaftler hinzugewinnen.“
    Ungefähr 15 Prozent der Beobachtungen haben eine so gute Qualität, dass sie für die Forschung nutzbar sind. Beeinträchtigt wird die Qualität zumeist durch Mondlicht oder Wolken. Auch benötigen die Wissenschaftler mindestens sieben Referenzsterne, um daraus Rückschlüsse über die Helligkeit des Nachthimmels ziehen zu können. Die beste Zeit für Messungen sind die frühen Abendstunden einige Tage nach Vollmond bis zum Neumond, da diese dann mondfrei sind.
    Die von Bürgerwissenschaftlern erhobenen Messungen werden in einer Datenbank gespeichert, wissenschaftlich ausgewertet und auch anderen Forschern zur Verfügung gestellt.

    Kontakt
    Dr. Christopher Kyba, Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) / Freie Universität Berlin
    Telefon: +49 (0)30 838-71140
    E-Mail: christopher.kyba@wew.fu-berlin.de

    Dr. Franz Hölker, Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB)
    Telefon: +49 (0)30 64 181 665
    E-Mail: hoelker@igb-berlin.de

    Länderstatistik:
    Nach Ländern: Deutschland 45%, USA 15%, Italien 5%, Frankreich 3%, Schweiz 2,3%, Großbritannien 2,2%, Österreich 2,2%, Saudi-Arabien 2%, Spanien 1,7%
    Nach Regionen: Europa 66%, Asien 10%, Afrika 2,2%, Amerika 19%, Australien 1,4%

    "Verlust der Nacht" wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung Berlin finanziert. In dem Projekt untersuchen Wissenschaftler die ökologischen, gesundheitlichen sowie kulturellen und sozioökonomischen Auswirkungen, aber auch die Ursachen für die zunehmende Beleuchtung der Nacht. Auf Grundlage dieser Forschungsergebnisse sollen Lösungsansätze für moderne Beleuchtungskonzepte und nachhaltige Techniken entstehen.
    Koordiniert wird der Forschungsverbund vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB). Beteiligt sind fünf weitere Leibniz-Institute, ein Helmholtz-Zentrum und zwei Universitäten.

    Das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) ist das bundesweit größte Forschungszentrum für Binnengewässer. Es gehört zum Forschungsverbund Berlin e.V., einem Zusammenschluss von acht natur-, lebens- und umweltwissenschaftlichen Instituten in Berlin. Die vielfach ausgezeichneten Einrichtungen sind Mitglieder der Leibniz-Gemeinschaft.


    Weitere Informationen:

    https://play.google.com/store/apps/details?id=com.cosalux.welovestars - kostenloser Download der App "Verlust der Nacht"
    http://www.verlustdernacht.de
    http://www.GLOBEatNight.org


    Bilder

    Durch die App "Verlust der Nacht" erhalten Forscher Daten aus aller Welt.
    Durch die App "Verlust der Nacht" erhalten Forscher Daten aus aller Welt.
    Abb.: IGB
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    Die App wird auf der ganzen Welt benutzt.
    Die App wird auf der ganzen Welt benutzt.
    Abb: IGB
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, jedermann
    Biologie, Physik / Astronomie, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    Durch die App "Verlust der Nacht" erhalten Forscher Daten aus aller Welt.


    Zum Download

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    Die App wird auf der ganzen Welt benutzt.


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