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25.02.2003 16:06

Michael Arand betreibt Molekulare Toxikologie

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Die C3-Professur für Molekulare Toxikologie an der Uni Würzburg ist seit Oktober 2002 mit Dr. Michael Arand besetzt. Der neue Professor war zuvor als Hochschuldozent am Institut für Toxikologie der Uni Mainz tätig.

    Michael Arand, 1960 in Berlin geboren, studierte von 1979 bis 1983 Pharmazie an der Uni Mainz. 1984 legte er das dritte Staatsexamen ab und erhielt die Approbation zum Apotheker. Mit einer Arbeit, in welcher er die Regulation und Lokalisation bestimmter Enzyme in der Leber von Ratten untersuchte, promovierte er dann drei Jahre später. 1997 wurde er als Fachapotheker für Toxikologie und Ökologie anerkannt und leitete ab diesem Zeitpunkt die entsprechende Weiterbildungsstätte am Mainzer Institut für Toxikologie. Die Habilitation folgte 1998.

    Das Spezialgebiet von Arand ist der Um- und Abbau von Fremdstoffen im Körper. In der Praxis sind diese Vorgänge beispielsweise für die Wirkung von Arzneimitteln oder krebserzeugenden Chemikalien von Bedeutung. Insbesondere widmet sich der Professor einer Gruppe von Enzymen, die besonders gefährliche erbgutschädigende Substanzen zu entgiften vermögen, den so genannten Epoxid-Hydrolasen.

    Seiner Forschungsgruppe gelang zu Beginn der 90er-Jahre die erste Klonierung einer löslichen Epoxid-Hydrolase. Diese spielt nach dem heutigen Stand des Wissens nicht nur bei der Entgiftung von Fremdstoffen eine Rolle, sondern greift auch entscheidend in die Regulation des Blutdrucks ein. In diesem Zusammenhang ist die jüngste Entdeckung von Arands Gruppe bedeutsam: Die Forscher fanden heraus, dass das Enzym noch eine zweite katalytische Funktion besitzt, nämlich die einer Phosphatase.

    Ein weiterer Schwerpunkt von Arands Forschung liegt auf der Aufklärung des Reaktionsmechanismus und der dreidimensionalen Struktur von Epoxid-Hydrolasen. In Zusammenarbeit mit den kristallografischen Arbeitsgruppen um Alwyn Jones und Sherry Mowbray in Uppsala (Schweden) gelang es, die Raumstrukturen zweier vollkommen unterschiedlicher Epoxid-Hydrolasen aufzuklären. Zusammen mit umfangreichen biochemischen Arbeiten erhielten Arand und seine Mitarbeiter damit ein detailliertes Bild von der Funktionsweise dieser Enzyme.

    Eine neuere Forschungsrichtung des Professors ist die Nutzung von Epoxid-Hydrolasen als Biokatalysatoren zur umweltfreundlichen Synthese optisch aktiver Arzneimittelvorstufen. Außerdem untersucht er, wie sich die Epoxid-Hydrolasen von Mikroben angreifen lassen. Ziel dabei ist es, die Entgiftungsenzyme von Krankheitserregern zu blockieren und diese damit weniger widerstandsfähig gegen die Abwehrmechanismen des Organismus zu machen. Arand ist im Rahmen einer Kooperation mit Elke Jäger und Alexander Knuth am Nordwestkrankenhaus in Frankfurt auch an der Entwicklung immuntherapeutischer Methoden zur Behandlung von Tumoren beteiligt.

    In der Lehre hält Arand seit 1984 Kurse und Vorlesungen in Pharmakologie und Toxikologie für Studierende der Medizin, der Pharmazie, der Naturwissenschaften und der Zahnmedizin. Zudem organisiert er Weiterbildungsveranstaltungen der Deutschen Gesellschaft für experimentelle und klinische Pharmakologie und Toxikologie (DGPT) und tritt dabei auch als Dozent auf. Bislang hat er 14 Doktor- und zwei Diplomarbeiten betreut.

    Für seine Forschungsarbeit wurde er 1986 mit einem "International Cancer Research Technology Transfer Fellowship-Reisestipendium (ICRETT-Award)" ausgezeichnet. Außerdem erhielt er 1998 den Hoechst-Marion-Roussel-Preis für die beste Poster-Präsentation in der Sektion Toxikologie auf der 39. Frühjahrstagung der DGPT.

    Kontakt: Prof. Dr. Michael Arand, T (0931) 201-48777, Fax (0931) 201-48446, E-Mail:
    arand@toxi.uni-wuerzburg.de


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    Michael Arand
    Michael Arand

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Forschungsprojekte, Personalia
    Deutsch


     

    Michael Arand


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