idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
22.10.2014 13:53

Ebola-Epidemie - Stärkeres und nachhaltiges Engagement Deutschlands ist notwendig

Anja Wirsing Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie - BIPS

    Gemeinsame Erklärung der Deutschen Gesellschaften für Tropenmedizin (DTG), für Epidemiologie (DGEpi) und für Public Health (DGPH) vom 21. Oktober 2014

    Aktuell sind beinahe 10.000 Ebolaerkrankungen und 5.000 Todesfälle gemeldet, die Dunkelziffer ist vermutlich deutlich höher. Neuere Schätzungen der WHO gehen von einem dramatischen Anstieg der Erkrankungen in den nächsten Wochen aus.

    Die Gesundheitssysteme vor Ort sind seit längerer Zeit völlig überfordert: Die Epidemie breitet sich weiter aus, gleichzeitig ist die Versorgung anderer Krankheiten kaum noch möglich. Neben den am meisten betroffenen Ländern Liberia, Sierra Leone und Guinea besteht die konkrete Gefahr der Ausbreitung auf Nachbarländer wie die Elfenbeinküste und Ghana.

    Kurzfristig benötigt die betroffene Region massive finanzielle, medizinische und logistische Unterstützung, um die akute Epidemie einzudämmen und die Versorgung für andere häufige Krankheiten wie Malaria, Tuberkulose oder HIV aufrechtzuerhalten. Daran anschließend ist eine nachhaltige Unterstützung der Gesundheitssysteme unbedingt notwendig, um Ebola und vergleichbare Epidemien zukünftig besser zu kontrollieren und die grundlegende gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen.

    Trotz der wirtschaftlichen und medizinisch-technischen Leistungsfähigkeit hat sich Deutschland bis zur vergangenen Woche nur marginal an der Eindämmung von Ebola beteiligt. Die Fachgesellschaften begrüßen, dass die finanziellen Zusagen in der vergangenen Woche deutlich erhöht wurden - wenn auch nicht in dem Maße, wie es notwendig ist. Aktuell mangelt es in der betroffenen Region besonders an Fachkräften und Infrastruktur.

    Wir fordern daher die Bundesregierung auf, deutlich mehr finanzielle und logistische Unterstützung für die aktuell am schwersten betroffenen Länder Liberia, Sierra Leone und Guinea sowie für die Nachbarländer bereitzustellen. Die Abstimmung mit anderen Ländern und Organisationen (wie der WHO und Ärzte ohne Grenzen), die am Kampf gegen die Ebola-Epidemie bereits beteiligt sind, ist notwendig, sollte aber die Hilfe keinesfalls verzögern. Generell ist ein langfristiger Ausbau der deutschen Kooperation mit den betroffenen Ländern zur nachhaltigen Stärkung der Gesundheitssysteme notwendig, um auch neuen Epidemien besser begegnen zu können. Ebenso muss die Entwicklung von Impfungen und Medikamenten zur Prävention und Behandlung vernachlässigter Erkrankungen substanziell gefördert werden. Unsere Mitglieder fordern wir auf, sich an ihren Institutionen für den Kampf gegen Ebola einzusetzen.

    Prof. Dr. Gerd Burchard (Vorsitzender DTG), Hamburg
    Prof. Dr. Henry Völzke (Vorsitzender DGEpi), Greifswald
    Prof. Dr. Ansgar Gerhardus (Vorsitzender DGPH), Bremen

    Prof. Dr. Hajo Zeeb, Leiter der Abteilung "Prävention und Evaluation" am Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie - BIPS und stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie, war neben den Unterzeichnenden maßgeblich an der Erarbeitung der Erklärung beteiligt.

    Kontakt:
    Prof. Dr. med. Gerd Burchard
    Tel. 040 / ­ 24807600
    E-Mail burchard@ifi-medizin.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).