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20.11.2014 14:35

Förderpreis für Schmerzforschung 2014 verliehen

Dr. Stephan Frings Öffentlichkeitsarbeit
Grünenthal GmbH

    Hamburg/Aachen, Oktober 2014. Im Rahmen des Deutschen Schmerzkongresses vom 22.-25. Oktober 2014 in Hamburg wurden die Gewinner des 28. Förderpreises für Schmerzforschung prämiert. Der renommierte Preis wird von der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. verliehen und von der Grünenthal GmbH aus Aachen gestiftet und ist der höchstdotierte deutsche Wissenschaftspreis auf dem Gebiet der Schmerzforschung.

    In der Kategorie ‚Klinische Forschung‘ wurden in diesem Jahr zwei erste Preise und ein zweiter Preis vergeben:

    1. Preis – Prof. Dr. Deborah Falla, Universitätsmedizin Göttingen, Zentrum Anästhesiologie, Rettungs- und Intensivmedizin

    Mit der Arbeit:
    Reduced task-induced variations in the distribution of activity across back muscle regions in individulals with low back pain

    Die Preisträgerin untersuchte mittels eines Elektrodennetzes, das auf dem Rücken angebracht wurde, inwiefern sich die Muskelaktivität von Patienten mit chronischen Rückenschmerzen und gesunden Probanden unter Belastung ändert. Die Ergebnisse zeigen in eindrücklicher Weise die Beeinträchtigung der neuromuskulären Kontrolle und Steuerung der Muskulatur der lumbalen Wirbelsäule bei Patienten mit chronisch unspezifischen Rückenschmerzen auf.

    1. Preis – PD Dr. med. Ruth Ruscheweyh, Klinikum der Universität München,
    Neurologische Klinik und Poliklinik

    Mit der Arbeit:
    Altered experimental pain perception after cerebellar infarction

    In ihrer Studie untersuchte die Forscherin die Rolle des Kleinhirns bei der Verarbeitung von Schmerzreizen. Dabei konnte sie zeigen, dass Patienten, die einen Kleinhirninfarkt erleiden, infolge dieses Ereignisses eine deutliche Überempfindlichkeit auf Hitzereize und mechanische Reize aufweisen. Gleichzeitig kommt es zu einer Verminderung der körpereigenen Schmerzhemmung. Dies zeigt, dass das Kleinhirn nicht nur für die Motorik wichtig ist, wie so oft angenommen, sondern beim Menschen auch eine wichtige Rolle in der Schmerzverarbeitung spielt.

    2. Preis – Dr. med. Tina Mainka, Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil in Bochum, Klinik f. Anästhesiologie, Intensiv-, Palliativ- und Schmerzmedizin

    Mit der Arbeit:
    Association between clinical signs assessed by manual segmental examination and findings of the lumbar facet joints on magnetic resonance scans in subjects with and without current low back pain: a prospective, single-blind study

    In dieser Studie untersuchte die Preisträgerin die Korrelation von klinischen Befunden, die im Rahmen einer körperlichen Untersuchung erhoben werden, mit den Befunden der Bildgebung mittels der Kernspintomographie. Dies tat sie bei Patienten/Innen mit Rückenschmerzen und gesunden Probanden. Sie fand heraus, dass weder klinische, noch radiologische Befunde für sich genommen alleine geeignet waren, zwischen Probanden und Kreuzschmerzpatienten zu unterscheiden. Lediglich das Heranziehen beider Techniken, der Untersuchung und der Bildgebung, ermöglichte es, zwischen Probanden und Patienten zu differenzieren.

    Die Preisträger in der Kategorie ‚Grundlagenforschung‘ sind:

    1. Preis – PD Dr. med. Ingo Kurth und Dr. rer. nat. Enrico Leipold, Universitätsklinikum Jena, Institut für Humangenetik und Zentrum für Molekulare Biomedizin

    Mit der Arbeit:
    A de novo gain-of-function mutation in SCN11A causes loss of pain perception

    Den Forschern gelang es, eine Funktionsstörung eines bestimmten Natriumkanals, des spannungsabhängigen Natriumkanals 1.9, als eine Ursache der Erkrankung der „kongenitalen Analgesie“ zu identifizieren. Diese angeborene Schmerzunempfindlichkeit ist eine schwerwiegende genetisch bedingte Störung, die dazu führt, dass sich die Betroffenen aufgrund der Tatsache, dass sie keine Schmerzen spüren können, nicht gegen schädigende Einflüsse schützen können. Infolge dessen treten bei ihnen bereits im Kindes- und Jugendalter schwere Verletzungen auf.

    2. Preis – Torge Rempe, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Neuroradiologie und Neurologie

    Mit der Arbeit:
    Spinal and Supraspinal Processing of Thermal Stimuli: An fMRI Study

    Der Preisträger untersuchte in dieser Studie mittels funktioneller Kernspintomographie an gesunden Probanden, wie Strukturen des Rückenmarks und des Gehirns auf schmerzhafte und nicht schmerzhafte Hitzereize reagieren. Dabei gelang es ihm erstmals, in vivo zu zeigen, dass es auch beim Menschen zu einer aktivitätsabhängigen Steigerung der Nervenzellaktivität in bestimmten Arealen der Schmerzbahn kommt.

    Über den Förderpreis für Schmerzforschung
    Der Förderpreis für Schmerzforschung wird jährlich von der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V und der Grünenthal GmbH (Aachen) vergeben. Mit dem Förderpreis für Schmerzforschung werden Ärzte und Wissenschaftler gefördert, deren Arbeiten im Bereich der anwendungsbezogenen Forschung und umgesetzten Grundlagenforschung einen wesentlichen Beitrag zur interdisziplinären praxisbezogenen Therapie akuter und chronischer Schmerzen geleistet haben.

    Über Grünenthal
    Die Grünenthal Gruppe ist ein unabhängiges, international tätiges, forschendes Pharmaunternehmen im Familienbesitz mit Konzernzentrale in Aachen. Aufbauend auf ihrer einmaligen Kompetenz in der Schmerzbehandlung ist es das Ziel, das patientenzentrierteste Unternehmen in der Indikation "Schmerz" und damit führend in Therapie-Innovation zu werden. Als eines der letzten fünf forschenden Pharmaunternehmen mit Konzernzentrale in Deutschland investiert Grünenthal nachhaltig in die Forschung und Entwicklung. Im Jahr 2013 betrugen die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen 27 Prozent des Umsatzes. Die Forschungs- und Entwicklungsstrategie Grünenthals konzentriert sich auf ausgesuchte Therapiegebiete und modernste Technologien. Den Schwerpunkt bildet die intensive Suche nach neuen Wegen, um Schmerzen besser, nachhaltiger und mit weniger Nebenwirkungen zu lindern. Die Grünenthal Gruppe ist in 25 Ländern weltweit mit Gesellschaften vertreten. Grünenthal-Produkte sind in mehr als 155 Ländern erhältlich und knapp 5.500 Mitarbeiter arbeiten weltweit für die Grünenthal Gruppe. Der Umsatz 2013 betrug 901 Mio €. Weitere Informationen unter: www.grunenthal.de

    Über die Deutsche Schmerzgesellschaft e.V.
    Die Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. ist die wissenschaftliche Schmerzgesellschaft in Deutschland. Mit mehr als 3.400 Mitgliedern ist sie die größte Europas. Die Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. wurde am 8.9.1975, während des 1st World Congress on Pain in Florenz, als deutsche Sektion der International Association for the Study of Pain (IASP), gegründet. Sie ist als gemeinnützige Organisation anerkannt und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF).

    Kontakt:
    Grünenthal GmbH
    Dr. Stephan Frings
    Öffentlichkeitsarbeit
    Tel.: 0241 569-3383
    Fax: 0241 569-1511
    stephan.frings@grunenthal.com

    Deutsche Schmerzgesellschaft e.V.
    Thomas Isenberg
    Geschäftsführer
    Tel.: 030-394096890
    Fax: 030-394096899
    isenberg@dgss.org


    Weitere Informationen:

    http://www.grunenthal.de
    http://www.dgss.org


    Bilder

    V.l.n.r.: Kai Martens, Dr. Tina Mainka, Torge Rempe, Prof. Dr. Shanaz Christina Azad, Dr. Enrico Leipold, Dr. Ruth Ruscheweyh, Dr. Ingo Kurth, Prof. Dr. Deborah Falla, Prof. Dr. Dr. Thomas R. Tölle
    V.l.n.r.: Kai Martens, Dr. Tina Mainka, Torge Rempe, Prof. Dr. Shanaz Christina Azad, Dr. Enrico Lei ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Medizin
    überregional
    Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    V.l.n.r.: Kai Martens, Dr. Tina Mainka, Torge Rempe, Prof. Dr. Shanaz Christina Azad, Dr. Enrico Leipold, Dr. Ruth Ruscheweyh, Dr. Ingo Kurth, Prof. Dr. Deborah Falla, Prof. Dr. Dr. Thomas R. Tölle


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