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19.03.2015 10:14

François Hollande befürwortet Förderung von Biotechnologien und Gentechnik

Marie de Chalup Wissenschaftliche Abteilung
Wissenschaftliche Abteilung, Französische Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland

    Anlässlich der nationalen französischen Landwirtschaftsmesse befürwortete Staatspräsident François Hollande die Wiederaufnahme der Forschung an genetisch veränderten Organismen (GVO) in Frankreich und betonte die Bedeutung der Biotechnologien.

    Hollande wurde in einem Interview nach seinem Standpunkt zu Biotechnologien und insbesondere den GVO gefragt. Er zeigte Verständnis für besorgte Konsumenten: "Die Realität ist, dass Konsumenten, französische oder europäische, den heute existierenden gentechnisch veränderten Lebensmitteln feindlich gegenüberstehen. In ihren Augen bringen sie kein Vorteile sondern bergen im Gegenteil nur Risiken für die Umwelt." Der Staatspräsident betonte jedoch auch, dass Biotechnologien im Kampf gegen den Klimawandel notwendig seien, und Frankreich daher in diesen Bereichen weiter aktiv bleiben müsse: "Unser Land muss die öffentlichen Forschungsaktivitäten in den Biotechnologien fortsetzen, was bedeutet, dass die französischen Wissenschaftler ihre Arbeit in Ruhe durchführen können und Experten dieser Technologien bleiben, um Missbrauch zu vermeiden oder ihrer Instrumentalisierung vorzubeugen." Die Fortschritte der Wissenschaft sollten in der landwirtschaftlichen Arbeit Niederschlag finden. Hierfür sollen sich nun alle Akteure im Hohen Rat für Biotechnologien austauschen (Haut Conseil des biotechnologies). Hollande machte weiterhin deutlich, dass die Landwirtschaftspolitik zukünftig auch einen Schwerpunkt auf Forschung und Innovation legen wird: "Bisher war Landwirtschaftspolitik eine Kombination aus Produktförderung, Kompensation von Nachteilen und Marktregulierung. Es wird eine neue Komponente geben: Forschung und die Entwicklung neuer Technologien."

    Hintergrund

    2010 wurden Versuchsfelder mit genmodifizierten Weinreben des Nationalen Instituts für Agarforschung Inra verwüstet und die Verursacher 2014 von einem Berufungsgericht frei gesprochen. Zahlreiche Forschungseinrichtungen wie das nationale Forschungszentrum CNRS, die Behörde für Atom und alternative Energien CEA und das Institut für die Erforschung der Meere Ifremer aber auch die nationale Forschungsförderungsagentur ANR zeigten sich über das Gerichtsurteil bestürzt. Heute forscht nur noch ein einziges Labor in der Auvergne mit genmodifizierten Organismen.

    Quelle:

    Le Figaro, agriculture.gouv.fr

    www.agriculture.gouv.fr/interview-francois-hollande-agrapresse-fevrier-2015
    www.lefigaro.fr/sciences/2015/02/20/01008-20150220ARTFIG00296-ogm-francois-hollande-veut-relancer-la-recherche.php
    www.cultivar.fr/sinformer/francois-hollande-souhaite-que-la-recherche-sur-les-ogm-se-poursuive

    Redaktion: 04.03.2015 von Kathleen Schlütter, Deutsch-Französische Hochschule

    Länder: Frankreich

    Weitere Informationen

    Nachrichten

    -Zerstörer von Versuchsfeldern mit genmodifizierten Pflanzen freigesprochen - Empörung in der französischen Wissenschaft [23.05.2014]

    -Frankreich: Kontroverse um Toxizität von genetisch verändertem Mais [24.09.2012]

    -Frankreich: Umwelt-, Forschungs- und Landwirtschaftsminister verurteilen nachdrücklich die vorsätzliche Zertörung genetisch veränderter Weinstöcke [23.08.2010]

    -Frankreich: Biotechnologien - Eine Frage der nationalen Unabhängigkeit [17.01.2008]

    Links/Institutionen

    -ANR - Agence Nationale de la Recherche (Frankreich)
    -CEA Behörde für Atomenergie und alternative Energien (Frankreich)
    -CNRS - Nationales Zentrum für wissenschaftliche Forschung (Frankreich)
    -IFREMER - Französisches Forschungsinstitut zur Nutzung der Meere
    -INRA - Nationales Institut für Agrarforschung (Frankreich)


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Wissenschaftler, jedermann
    Politik, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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