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30.03.2015 09:52

Sommer ohne Sonne: Naturkatastrophen, Ernährung und die Universität Hohenheim

Florian Klebs Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Hohenheim

    16. April, 18:00 – 21:00 Uhr, Vortrag in der Reihe zum 200. Jahrestag des Vulkanausbruchs Tambora und seinen Folgen, Universität Hohenheim, Schloss

    Der Ausbruch des Vulkans Tambora zog 1815 nicht nur enorme Klimaveränderungen nach sich – sondern auch die schlimmste Hungersnot des 19. Jahrhunderts in Württemberg. Der zweite Teil der Vortragsreihe „Sommer ohne Sonne – Tambora und die Folgen“ zum 200. Jahrestag des Vulkanausbruchs findet an der Universität Hohenheim statt. Die Vortragenden widmen sich den Problemen beim Thema Bevölkerungswachstum, Ernährungs- und Biodiversitätssicherung und Klimaveränderungen. Titel der Veranstaltung: „Herausforderung Naturgewalten: Ernährungs- und Biodiversitätssicherung in Zeiten des Klimawandels“

    Die Landwirtschaft in Süddeutschland um 1815 hatte schon vor der Tambora-Katastrophe mit vielen Problemen zu kämpfen. Die Bevölkerungszahl war Anfang des 19. Jahrhunderts so hoch wie nie zuvor. Die Napoleonischen Kriege hatten die öffentlichen Vorräte fast völlig aufgebraucht. Die Bauern mussten ein Drittel ihrer Ernte an ihren feudalen Herrscher abgeben. Das damals herrschende Erbrecht führte dazu, dass die Grundbesitze immer kleiner wurden. Rücklagen, um etwaige Missernten auszugleichen, gab es nicht.
    Nach dem Ausbruch des Vulkans Tambora auf der Insel Sumbawa im April 1815 veränderte sich das Klima jedoch so sehr, dass es in den Jahren 1816 und 1817 gleich zu zwei verheerenden Missernten kam. Die Lebensmittelpreise stiegen daraufhin teilweise auf das Vierfache ihres Normalpreises. Die Hungersnot, die folgte, zählt zu den schlimmsten des 19. Jahrhunderts in Württemberg.

    Tambora und die Gründung der Universität Hohenheim
    Das damals eben erst gekrönte Königspaar Wilhelm I. und seine Frau Katharina Pawlowna sahen sich mit dem Hunger, der Not und der Frustration der Bevölkerung konfrontiert – und reagierten. Ihr Grundgedanke: eine nachhaltige landwirtschaftliche Produktivitätssteigerung kann nur erreicht werden, wenn man neues und zusätzliches landwirtschaftliches Wissen in neuen, modernen Institutionen schafft. So gründeten sie am 20. November 1818 die landwirtschaftliche Unterrichts-, Versuchs- und Musteranstalt Hohenheim, aus der später die Universität Hohenheim hervorging.
    Der zweite Teil der Vortragsreihe an der Universität Hohenheim beleuchtet aber nicht nur die Folgen des Vulkanausbruchs und die Gründung Hohenheims – sondern auch das bis heute wirkende Zusammenspiel von Naturgewalten und ihre Auswirkungen auf die Landwirtschaft, die immer noch wirkenden Vorsorgeentscheidungen und die Entwicklungen, die sich in der landwirtschaftlichen Forschung seit 1818 ergeben haben.

    Veranstaltungsreihe Sommer ohne Sonne
    Die Universität Hohenheim, die württembergischen Sparkassen, das Cannstadter Volksfest: Sie alle entstanden als Folge eines gigantischen Vulkanausbruches im Jahr 1815, der im Folgejahr – dem Jahr ohne Sommer – weltweite Klimaveränderungen, Missernten und Hungersnöte verursachte. Zum 200jährigen Jubiläum erinnert die Umweltakademie an die einstige Katastrophe – und zeigt, was Württemberg aus der Not gemacht hat und was wir heute noch daraus lernen können. Vier spannende Veranstaltungen kombinieren dazu Kurzfilme, Theaterszenen, Kurzvorträge und Podiumsdiskussionen.
    Kooperationspartner für das Projekt sind das Haus der Geschichte, der Sparkassenverband Baden-Württemberg, das Linden-Museum in Stuttgart und die Universität Hohenheim.

    Alle Termine
    • Donnerstag, 26. März 2015, 18:00 – 21:00 Uhr (hat bereits stattgefunden): Tambora 1 „Sommer ohne Sonne – Tambora und die Folgen für Baden-Württemberg“ (Haus der Geschichte, Konrad-Adenauer-Straße 16, 70173 Stuttgart)
    • Donnerstag, 16. April 2015, 18:00 – 21:00 Uhr: Tambora 2 „Herausforderungen Naturgewalt: Ernährungs- und Biodiversitätssicherung in Zeiten des Klimawandels“ (Universität Hohenheim, Schloss Hohenheim, 70599 Stuttgart)
    • Mittwoch, 24. Juni 2015, 18:00 – 21:00 Uhr: Tambora 3 „Tambora und die Folgen: Regionale Wirkungen einer globalen Katastrophe“ (Sparkassenakademie, Pariser Platz 3, 70173 Stuttgart)
    • Donnerstag, 02. Juli 2015, 18:00 – 21:00 Uhr: Tambora 4 „Aus Tambora lernen und Verantwortung übernehmen. Die Herausforderung der Zukunft: Völker für Nachhaltigkeit“ (Linden-Museum Stuttgart Hegelstraße 1, 70174 Stuttgart)
    Links:
    Details & Anmeldung: http://www4.um.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/119999/
    Text: C. Schmid / Klebs


    Weitere Informationen:

    http://www4.um.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/119999/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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