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21.05.2015 08:39

Wespe wird Weltspitze: Ameisenmauer-Wespe unter Top -10 der ungewöhnlichsten Arten gewählt

Dr. Gesine Steiner Pressestelle
Museum für Naturkunde - Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung

    Jedes Jahr wählt das renommierte „International Institute for Species Exploration“ (IISE) aus den jährlich rund 18 000 neu entdeckten und benannten Organismenarten die Top-10 der ungewöhnlichsten Arten aus. Ein internationales Komitee aus namhaften Biodiversitätsforschern wählte die Ameisenmauer-Wespe Deuteragenia ossarium, die von dem Wissenschaftler Michael Ohl aus dem Museum für Naturkunde Berlin beschrieben wurde, unter die Top-10 des Jahres 2015.

    Jedes Jahr wählt das renommierte „International Institute for Species Exploration“ (IISE) aus den jährlich rund 18 000 neu entdeckten und benannten Organismenarten die Top-10 der ungewöhnlichsten Arten aus. Ein internationales Komitee aus namhaften Biodiversitätsforschern bestimmt dabei, welche der neu entdeckten Arten besonders bedeutsam sind. Das IISE stellt die zehn Arten jährlich im Mai anlässlich des Geburtstags von Carl von Linné, dem Begründer der modernen Benennung der Arten, der Öffentlichkeit vor und wirbt damit für die Wichtigkeit der Erforschung des Lebens auf der Erde. In die Liste der Top-10 der wichtigsten Neuentdeckungen aufgenommen zu werden, ist eine namhafte Auszeichnung.
    In diesem Jahr ist die Ameisenmauer-Wespe Deuteragenia ossarium, die von dem Wissenschaftler Michael Ohl aus dem Museums für Naturkunde Berlin (MfN) beschrieben wurde, unter die Top-10 des Jahres 2015 gewählt worden. Wissenschaftler einer DFG Forschergruppe (www.bef-china.de) der Universität Freiburg, des MfN und der Akademie der Wissenschaften in Peking hatten in den subtropischen Wäldern Südost-Chinas eine neue Wespenart aus der Familie der Wegwespen mit einem erstaunlichen Nestbau entdeckt und beschrieben. Die neue Art verschließt ihr Nest mit einer Kammer voller toter Ameisen, um ihre Nachkommen vor Feinden zu schützen. Bei Wegwespen baut normalerweise jedes Weibchen alleine ein eigenes Nest, das aus mehreren Kammern besteht. Jede Kammer wird mit einer Spinne gefüllt, welche dem Nachwuchs als Nahrung dient und zuvor durch einen Stich gelähmt wurde. So auch bei der neu entdeckten „Ameisenmauer-Wespe“, die im Gegensatz zu allen bekannten Wegwespen-Arten die Zelle am Nesteingang nicht wie üblich leer lässt, sondern mit toten Ameisen füllt. Die Wissenschaftler nehmen an, dass das Nest der Wespe durch die einzigartige Ameisenmauer ähnlich wie das Nest einer wehrhaften Ameisenart riecht und deshalb von Feinden gemieden wird. Der genaue Verteidigungsmechanismus ist noch unklar und Gegenstand aktueller Forschung.

    Originalpublikation:
    dx.plos.org/10.1371/journal.pone.0101592
    Mehr Informationen:
    http://www.esf.edu/top10/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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