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21.05.2015 11:18

Preis für Pharma Technik und Greifswald Research Award für Greifswalder Wissenschaftlerin

Jan Meßerschmidt Presse- und Informationsstelle
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Die Pharmazeutin Dr. Anne Seidlitz vom Institut für Pharmazie der Universität Greifswald hat den 1. Preis für Pharma Technik 2014 erhalten. Jetzt wurde sie mit dem Greifswald Research Award Junior ausgezeichnet. Dr. Anne Seidlitz beschäftigt sich mit der Entwicklung von In vitro-Testsystemen, mit denen die Wirkstofffreiset-zung aus Arzneimitteln und Medizinprodukten untersucht werden kann.

    Der Preis für Pharma Technik ist mit 5000 Euro dotiert und wird vom Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e. V. (BAH) sowie vom Verlag und der Redaktion der Zeitschrift „pharmid – die pharmazeutische industrie“ vergeben. Der Greifswald Research Award wird vom Greifswald University Club verliehen und zeichnet insbesondere anwendungsorientierte Forschung aus.

    Was konkret soll mit den von Ihnen entwickelten In-vitro-Testsystemen untersucht werden?

    Meine Forschung beschäftigt sich mit der Entwicklung von In vitro-Testsystemen zur Untersuchung der Wirkstofffreisetzung aus Arzneimitteln und Medizinprodukten wie beispielsweise Wirkstofffreisetzenden Gefäßstützen, sogenannten Stents. Dabei versuchen wir, im Labor ausgewählte Bedingungen, die bei der späteren Anwendung des Arzneimittels oder Medizinprodukts am Menschen vorherrschen, zu simulieren, um zu untersuchen, welchen Einfluss diese Bedingungen auf die Wirkstofffreisetzung nehmen. Anhand solcher Modelle kann beispielsweise bei der Entwicklung neuer Produkte im Vorfeld der klinischen Prüfung die Auswahl der vielversprechendsten Prototypen erfolgen.

    In vitro bedeutet, im Reagenzglas. Wie müssen wir uns so ein Testsystem konkret vorstellen?

    Wir versuchen tatsächlich im Labor mit möglichst einfachen und standardisierbaren Methoden ausgewählte Teilaspekte der Situation in vivo nachzustellen. Beim Stent bedeutet dies beispielsweise, dass wir eine ähnliche Situation hinsichtlich der Einbettungs- und Flussbedingungen simulieren. Dazu benutzen wir einen Gelblock mit einer Öffnung, in die der Stent analog der Implantation in eine Arterie expandiert wird. Das Gel simuliert somit die Wand des Blutgefäßes. Die Öffnung wird dann mit einem Puffer durchspült, der das Blut simuliert. Mit unseren Experimenten konnten wir zeigen, dass diese Bedingungen die Freisetzung aus der Beschichtung im Vergleich zu einem vollständig gerührten System beeinflusst.

    Was sind die größten Herausforderungen bei der Entwicklung eines solchen Testsystems?

    Eine der größten Herausforderungen besteht darin herauszufinden, welche Parameter simuliert werden sollen und wie sich die Situation in vivo überhaupt im Detail gestaltet. Hier sind wir besonders auf Literaturangaben und den intensiven Dialog mit den Klinikern angewiesen. Die Weiterentwicklung moderner bildgebender Verfahren ist für das Verständnis der Prozesse am Implantationsort ebenfalls von enormer Wichtigkeit. Zweifelsohne ist mit großer Variabilität zu rechnen, sowohl zwischen verschiedenen Patienten(-gruppen) als auch innerhalb eines Patienten. Wenn man die vermeintlich relevanten Parameter identifiziert hat, müssen sie in einem zweiten Schritt adäquat in ein Modell umgesetzt werden. Auch dieser Arbeitsschritt stellt eine große Herausforderung dar. Glücklicherweise werden wir hierbei von den Mitarbeitern der Wissenschaftlichen Werkstätten der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät unterstützt.

    Was bedeutet der Preis für Sie persönlich?

    Ich habe mich sehr über die Auszeichnung und die Möglichkeit, unsere Arbeiten im Rahmen der Preisverleihung am 13. Juli 2015 in Bonn vorstellen zu dürfen, gefreut. Möglicherweise können auf diesem Weg neue Kooperationen entstehen.

    Zur Person:
    Dr. Anne Seidlitz ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Pharmazie der Universität Greifswald und beschäftigt sich seit Juli 2005 mit der Entwicklung von In vitro-Testsystemen zur Untersuchung der Wirkstofffreisetzung. Sie hat in Greifswald studiert und wurde auch an der Universität Greifswald promoviert.

    Der Greifswald Research Award:
    Am 18. Mai 2015 wurde der Greifswald Research Award zum dritten Mal von dem Greifswald University Club verliehen. Der Greifswald Research Award wird seit 2013 jährlich vom Greifswald University Club (GUC) und soll besondere Leistungen in der anwendungsorientierten Forschung von erfahrenen Forschenden und forschungsaffinen Unternehmern sowie Nachwuchswissenschaftlern prämieren. Seit 2014 wird zudem die Verwertung innovativer Forschungsergebnisse durch direkte Ausgründung von Unternehmen durch den Greifswald Business Award gezielt unterstützt. Präsident des Greifswald University Clubs ist Dr. Friedrich-Wilhelm Hagemeyer.

    Weitere Informationen
    C_DAT http://www.cdat-greifswald.de/Content/1
    Institut für Pharmazie http://tinyurl.com/q9lmah5
    Greifswald University Club http://www.greifswald-uc.de/startseite/
    Greifswald Research Award 2015 http://tinyurl.com/nsrq67p

    Porträt Dr. Anne Seidlitz
    Foto: Oliver Böhm
    Das Foto kann für redaktionelle Zwecke im Zusammenhang mit dieser Pressemitteilung kostenlos heruntergeladen und genutzt werden. Dabei ist der Name des Bildautors zu nennen.
    Download http://www.uni-greifswald.de/informieren/pressestelle/pressefotos/pressefotos-2015/pressefotos-mai-2015.html

    Ansprechpartnerin an der Universität Greifswald
    Dr. Anne Seidlitz
    Institut für Pharmazie, C_DAT
    Felix-Hausdorff-Straße 3, 17489 Greifswald
    Telefon 03834 86-4898
    anne.seidlitz@uni-greifswald.de


    Bilder

    Porträt Dr. Anne Seidlitz
    Porträt Dr. Anne Seidlitz
    Foto: Oliver Böhm
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Porträt Dr. Anne Seidlitz


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