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01.06.2015 16:29

Leberleiden oft unbemerkt: Eine kranke Leber schmerzt nicht - Tag der Organspende 6. Juni

Rita Wilp externe Pressestelle
Deutsche Leberstiftung

    Früherkennung kann Transplantation vermeiden

    Tausende Menschen warten in Deutschland jedes Jahr darauf, durch eine Organspende ein neues Leben geschenkt zu bekommen. 2014 hofften rund 1.300 Menschen in Deutschland auf eine neue Leber. Die Deutsche Leberstiftung empfiehlt, die Gesundheit des Organs kontrollieren zu lassen, um Erkrankungen frühzeitig erkennen und irreparable Schäden vermeiden zu können. Am 6. Juni 2015 ist der „Tag der Organspende“ unter dem Motto „Richtig. Wichtig. Lebenswichtig.“

    Über 3.000 Menschen in Deutschland wurde im letzten Jahr durch Organspenden die Chance auf ein neues Leben geschenkt. Davon wurden über 770 Lebern transplantiert, weil die eigene durch Vergiftung, Infektion, Autoimmunerkrankung oder Stoffwechselstörung dauerhaft geschädigt war. „Im Idealfall wird eine Lebertransplantation gar nicht erst nötig für einen Patienten“ sagt Prof. Dr. Michael Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung, „viele Erkrankungen können behandelt und so eine Lebertransplantation vermieden werden.“ Regelmäßige Kontrollen der Leberwerte beim Hausarzt ließen Erkrankungen frühzeitig erkennen und damit behandeln.

    Die Zahl der Organtransplantationen ist, wie in den Vorjahren, rückläufig: Während die Zahl der benötigten Organe steigt, sinkt die Anzahl der zur Verfügung stehenden Spenderorgane. Die Stiftung Eurotransplant teilt Spenderorgane Patienten in acht europäischen Ländern zu. Ihren Erhebungen zufolge ist die Leber derzeit auf Platz drei der am häufigsten für Organspenden benötigten Organe in Deutschland, nach Herz und Nieren.

    Egbert Trowe, Vorsitzender der Lebertransplantierten Deutschlands e. V., hat ein Spenderorgan: „Ich habe meine Leber vor zwölf Jahren erhalten, als ich dringend ein neues Organ brauchte. Meine Leber war durch eine unerkannte Virushepatitis geschädigt und arbeitete nicht mehr. Ich bin meinem Spender bis heute sehr dankbar, denn ohne eine neue Leber hätte ich nicht überlebt.“
    Seit knapp drei Jahren gilt für die Organspende die sogenannte Entscheidungslösung. Sie sieht vor, dass jeder Mensch sich mit dem Thema Organspende auseinandersetzen und eine selbstbestimmte Entscheidung treffen sollte. Diese kann in einem Organspendeausweis dokumentiert werden.

    Die Leber leidet stumm
    Schädigungen der Leber durch Alkohol oder Medikamente sowie Übergewicht sind Risiken, die oft durch einen gesunden Lebensstil, fettarme Ernährung und regelmäßige Bewegung minimiert werden können. Andere Erkrankungen der Leber, wie Infektionen mit den Hepatitisviren B oder C, Stoffwechselstörungen oder Autoimmunerkrankungen verlaufen oft unbemerkt, denn sie verursachen kaum Beschwerden. Kontrollen helfen, diese Erkrankungen rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln. Schon eine routinemäßige Blutuntersuchung beim Hausarzt deckt etwaige Unregelmäßigkeiten der Leberenzyme (Gamma-GT, GOT, GPT), Cholesterin- und Eiweißwerte auf und ermöglicht die rechtzeitige Behandlung.
    Die Leber spielt eine zentrale Rolle im gesamten Stoffwechsel
    Die Leber entgiftet nicht nur das Blut, sondern nimmt auch eine zentrale Rolle im Stoffwechsel ein. Sie verwertet und speichert wichtige Nährstoffe und stellt lebenswichtige Eiweiße (zum Beispiel Blutgerinnungsfaktoren) her. Ist die Leber nachhaltig geschädigt, kann nur eine neue Leber, durch eine Organspende, das Leben des Patienten retten. Durch den heutigen Stand der Wissenschaft haben Empfänger einer Spenderleber gute Überlebenschancen: Wirkt der Patient aktiv an seiner Gesundung mit, kann er laut dem Bundesamt für Gesundheitsinformation und Verbraucherschutz von einer Lebenserwartung ausgehen, die der eines gesunden Menschen gleicht.

    Die Deutsche Leberstiftung befasst sich mit der Leber, Lebererkrankungen und ihren Behandlungen. Sie hat das Ziel, die Patientenversorgung durch Forschungsförderung und eigene wissenschaftliche Projekte zu verbessern. Durch intensive Öffentlichkeitsarbeit steigert die Stiftung die öffentliche Wahrnehmung für Lebererkrankungen, damit diese früher erkannt und geheilt werden können. Die Deutsche Leberstiftung bietet außerdem Information und Beratung für Betroffene und Angehörige sowie für Ärzte und Apotheker in medizinischen Fragen. Weitere Informationen: www.deutsche-leberstiftung.de.
    BUCHTIPP: „Das Leber-Buch“ der Deutschen Leberstiftung informiert umfassend und allgemeinverständlich über die Leber, Lebererkrankungen, ihre Diagnosen und Therapien: ISBN 978-3-89993-642-1, € 16,95: www.deutsche-leberstiftung.de/Leber-Buch.

    Kontakt:
    Deutsche Leberstiftung
    Bianka Wiebner
    Carl-Neuberg-Straße 1
    30625 Hannover
    Tel 0511 – 532 6815
    Fax 0511 – 532 6820
    presse@deutsche-leberstiftung.de


    Weitere Informationen:

    http://www.leberstiftung.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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