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04.02.2016 12:46

Diagnose und Übertragung: GfV gibt Tipps für Reiserückkehrer aus Zika-Gebieten

Medizin - Kommunikation Medizinkommunikation
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Ulm – Aktuell zirkuliert das Zika-Virus in Brasilien und mehr als zwanzig Staaten, zwei bis vier Millionen Menschen sollen infiziert sein. Für Reiserückkehrer aus diesen Ländern stellt sich die Frage, wie sie eine Infektion mit Zika-Viren ausschließen können und ob das Virus sexuell übertragbar ist. In ihrer aktuellen Stellungnahme „Facts und Fiction zu Zika“ hat die Gesellschaft für Virologie (GfV) wesentliche Informationen und den aktuellen Kenntnisstand zu diesen Fragestellungen zusammengetragen.

    Aufgrund des Zika-Virus-Ausbruchs in Süd- und Mittelamerika hat die WHO am 1. Februar 2016 den „globalen Gesundheitsnotstand“ ausgerufen. Im Allgemeinen verlaufen Infektionen mit dem Zika-Virus mild und zu 70 bis 80 Prozent asymptomatisch. Bei den übrigen Betroffenen treten drei bis zwölf Tage nach dem Mückenstich Fieber, Kopf-, Glieder- und Muskelschmerzen, eine Bindehautentzündung , Schwächegefühl oder auch ein juckender Hautausschlag auf.

    Die Diagnose der frischen Infektion gelingt durch Nachweis der viralen RNA im Blut: „Nach unserem jetzigen Kenntnisstand ist dieser zuverlässige Nachweis allerdings nur in den ersten Erkrankungstagen regelmäßig möglich, etwas länger offenbar im Urin“, so Professor Dr. med. Thomas Mertens, Präsident der Gesellschaft für Virologie vom Universitätsklinikum Ulm. Dieser Nachweis des Virus-Erbguts könne derzeit nur in spezialisierten Laboratorien erfolgen. Zwar steht seit kurzem ein Testsystem zur Verfügung, um Zika-spezifische Antikörper aufzuspüren, die auch nach Beendigung der Infektion lange im Blut zirkulieren und zum Nachweis einer zuvor durchgemachten Infektion dienen könnten. „Dieses neue System ist aber noch nicht abschließend evaluiert und erlaubt noch keinen sichere Diagnose“, so Mertens.

    Da auch eine sexuelle Übertragung des Zika-Virus über die Samenflüssigkeit von akut infizierten Männern anhand der derzeitigen Studienlage nicht ausgeschlossen werden kann, rät Professor Dr. rer. nat. Susanne Modrow, GfV-Expertin von der Universität Regensburg: „Reiserückkehrer aus Endemiegebieten, bei denen eine akute Zika-Virusinfektion nicht ausgeschlossen werden kann, können sicherheitshalber für einen Zeitraum von drei bis vier Wochen Kondome verwenden – egal ob beim Partner eine Schwangerschaft vorliegt oder nicht.“ Studien dazu, wie lange das Virus im Blut und im Sperma verweilen kann, liegen jedoch bisher nicht vor.
    Weitere Informationen zur Gefährdung von Schwangeren in Endemiegebieten und in Deutschland beschreibt die GfV in ihrer aktuellen Stellungnahme.

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    Quellen:

    Stellungnahme der GfV: http://www.g-f-v.org/node/158

    PAHO/WHO et al. “Provisional remarks on the Zika virus infection in pregnant women”, 25. Januar 2016

    Musso D et al. „Detection of Zika virus in saliva”, J Clin Virol. 2015 Jul; 68:53-5. doi: 10.1016/j.jcv.2015.04.021.

    Foy et al. “Probable non-vector-borne transmission of Zika virus, Colorado, USA” Emerg Infect Dis. 2011 May;17(5):880-2. doi: 10.3201/eid1705.101939.

    weitere Pressemeldungen: http://www.g-f-v.org/pressemitteilungen

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    Kontakt für Rückfragen:
    Pressestelle
    Gesellschaft für Virologie
    Kathrin Gießelmann
    Tel.: 0711 8931 891
    giesselmann@medizinkommunikation.org
    http://www.g-f-v.org


    Weitere Informationen:

    http://www.g-f-v.org/node/158
    http://www.g-f-v.org/pressemitteilungen
    http://www.g-f-v.org


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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