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29.06.2016 14:33

42. Sitzung RatSWD: Austausch zu Forschungsinfrastrukturen – Begrüßung der Empfehlungen des RfII

RatSWD Geschäftsstelle
Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD)

    Zur zukünftigen Ausgestaltung der nationalen wie der internationalen Forschungsinfrastrukturen ist der RatSWD am 23./24. Juni 2016 mit einschlägigen Stakeholdern in Austausch getreten. Einigkeit herrschte darin, dass es vorhandene Strukturen eng in die zukünftige Koordination einzubeziehen gilt. Disziplinspezifische Lösungen können nicht durch neue generische Ansätze ersetzt werden und nationale Aktivitäten müssen international anschlussfähig sein.
    Besonders begrüßt hat der RatSWD die jüngst veröffentlichten Empfehlungen des Rates für Informationsinfrastrukturen (RfII) zum Forschungsdatenmanagement. Weitere gemeinsame Schritte wurden vereinbart.

    Durch den digitalen Wandel steigt die Anzahl der für die Wissenschaft verfügbaren Forschungsdaten in rasantem Tempo. Noch werden einheitliche Standards im Umgang mit Forschungsdaten unzureichend eingesetzt – die fehlende Interoperabilität geht in der Regel zu Lasten der Datennutzenden. Vor dem Hintergrund der heterogenen Forschungsdateninfrastrukturen in Deutschland ist die Frage von zentraler Bedeutung, wie sich ein effizienter und nachhaltiger Umgang mit Forschungsdaten steuern lässt.
    Der RatSWD hat in seiner 42. Sitzung eine Diskussion zur zukünftigen Ausgestaltung der Forschungsinfrastruktur in Deutschland initiiert und ist mit verschiedenen Gästen in Austausch getreten über:

    -die Roadmap Forschungsinfrastrukturen der Leibniz-Gemeinschaft mit Frau Dr. Ricarda Opitz, Referatsleiterin Wissenschaft der Leibniz-Gemeinschaft

    -das Vorhaben German National Data Service (GNDS) und die Initiativen in der Research Data Alliance (RDA) mit Frau Dr. Irina Sens, stellvertretende Direktorin der Technischen Informationsbibliothek (TIB). Das GNDS verfolgt das Ziel, eine generische Forschungsdateninfrastruktur aufzubauen, welche bestehende Aktivitäten bündelt. Hierbei sollen nicht nur Datenspeicher miteinander vernetzt, sondern auch Serviceleistungen sowie Ausbildungsangebote einbezogen werden.

    -die Europäische Dateninfrastruktur (EUDAT) und die European Open Science Cloud (EOSC) ebenfalls mit Frau Dr. Irina Sens von der TIB Hannover (in Vertretung für Herrn Dr. Lautenschlager, Leiter der Abteilung Datenmanagement des Deutschen Klimarechenzentrum (DRKZ))

    -europäische Infrastrukturen für Sozialwissenschaften mit Frau Dr. Alexia Katsanidou, Leiterin des Datenarchivs beim GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften und Mitglied des Board of Directors von CESSDA. Ziel von CESSDA, dem Consortium of European Social Science Data Archives, ist die Vernetzung und Zertifizierung vorhandener Dateninfrastrukturen auf europäischer Ebene, um Forschenden Service-Leistungen zur Verfügung stellen zu können.

    -das Positionspapier „Leistung aus Vielfalt. Empfehlungen zu Strukturen, Prozessen und Finanzierung des Forschungsdatenmanagements in Deutschland“ des Rates für Informationsinfrastrukturen (RfII) mit Herrn Prof. Dr. Otto Rienhoff, Vorsitzender des RfII. Kern der Empfehlungen ist der Aufbau einer nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI). Diese soll einen wichtigen Beitrag zur Vernetzung der verschiedenen Strukturen, zur Vereinheitlichung der Methodenstandards und zur Sicherung der Langzeitverfügbarkeit von Forschungsdaten leisten.

    Deutlich wurde vor allem wie wichtig es sein wird, bereits bestehende gut etablierte Forschungsinfrastrukturen in den Dialog einzubeziehen. Frau Riphahn, Vorsitzende des RatSWD, betont, dass vorhandene disziplinspezifische Lösungen nicht durch neue übergeordnete generische Ansätze ersetzt werden können. Die vom RatSWD akkreditierten Forschungsdatenzentren sind Vorreiter beim Datenzugang zu besonders sensiblen Sozial- und Wirtschaftsdaten unter der Maßgabe fachspezifischer, datenschutzrechtlicher Vorgaben. Auch müssen neue Aktivitäten an europäische wie internationale Netzwerke anschlussfähig bleiben, um eine nachhaltige Entwicklung sicherzustellen.
    Alle Teilnehmenden waren sich einig, dass die Forschungsdatenlandschaft in Deutschland durch die vielfältigen und parallelen Entwicklungen sehr heterogen ist. Dem Abstimmungsprozess sollte daher eine Inventur vorangehen, welche den derzeitigen Bestand an Infrastrukturen und Initiativen vollständig erfasst.
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    Der Rat für Sozial-und Wirtschaftsdaten (RatSWD)
    ist ein unabhängiges Gremium von empirisch arbeitenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Universitäten, Hochschulen und anderen Einrichtungen unabhängiger wissenschaftlicher Forschung sowie von Vertreterinnen und Vertretern wichtiger Datenproduzenten. Er wurde 2004 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit der Zielsetzung eingerichtet, die Forschungsdateninfrastruktur für die empirische Forschung nachhaltig zu verbessern und somit zu ihrer internationalen Wettbewerbsfähigkeit beizutragen. | http://www.ratswd.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Gesellschaft
    überregional
    Kooperationen, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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