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05.08.2016 12:25

Naturwissenschaften als Kultur

Kathrin Fischer Präsidium
Europa-Universität Flensburg

    Erste europäische Regionalkonferenz der „International History, Philosophy and Science Teaching Group“ in Flensburg

    Es ist die erste europäische Regionalkonferenz der „International History, Philosophy and Science teaching Group“ (IHPST): Vom 22. bis 25. August diskutieren rund 80 Forscherinnen und Forscher aus 22 Ländern an der Europa-Universität Flensburg über „Wissenschaft als Kultur im Europäischen Kontext: Historische, philosophische und pädagogische Perspektiven“.

    „Naturwissenschaften und Kulturwissenschaften werden oft als getrennte Sphären verstanden und beschrieben“, erklärt Peter Heering, Professor für Physik und ihre Didaktik an der Europa-Universität Flensburg. „Dabei sind Naturwissenschaften ein wesentlicher Teil unserer Kultur, noch dazu ein spezifisch europäisch geprägter Teil. Denn die Naturwissenschaften, wie wir sie heute betreiben, wurden im 17. bis 19. Jahrhundert vornehmlich in Europa geprägt. Seitdem haben sie sich globalisiert, doch ihr europäischer Entwicklungskontext ist noch erfahrbar“.

    Gemeinsam mit Claus Michelsen, Leiter des Instituts für Mathematik und Informatik an der dänischen Syddansk Universitet in Odense, organisiert Peter Heering die viertägige Konferenz in deutsch-dänischer Kooperation. „Naturwissenschaften wie Physik, Chemie und Biologie bilden Modelle der Wirklichkeit aus und nicht die Wirklichkeit an sich ab. Diese Modelle sind historisch gewachsen. Deshalb verstehen wir sie als eine Kulturtechnik, und wir möchten, dass Naturwissenschaften stärker als kulturelle Aktivität wahrgenommen werden“, erklärt Heering.

    Für den Physiker, der selbst Experimente mit historischen Instrumenten durchführt, ist dieses Ziel auch ein gesellschaftspolitisches: „Wenn ich die Welt verstehen will, wenn ich an politischen Diskursen etwa über die Energiewende oder die Suche nach einem Atommüllendlager teilnehmen will, komme ich um ein gewisses Verständnis von der Verlässlichkeit und der Begrenztheit naturwissenschaftlichen Wissens nicht umhin“, ist er überzeugt. „Das ist wichtig, damit ich mich nicht blindlings auf sogenannte Expertinnen und Experten verlasse“.

    Der kulturwissenschaftliche Zugang zu den sogenannten MINT-Fächern biete auch den Vorteil, Schülerinnen und Schüler für die Fächer interessieren zu können, die sonst schnell frustriert seien. „Das übergeordnete Ziel der IHPST ist es daher, Schulunterricht durch das Wissen darüber, wie Naturwissenschaften entstanden sind und gemacht werden, zu verbessern“, sagt Heering.


    Weitere Informationen:

    http://ihpst.net/content.aspx?page_id=22&club_id=360747&module_id=189361


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Chemie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Schule und Wissenschaft
    Deutsch


     

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