idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
17.08.2016 12:49

Neue Emmy Noether-Gruppe untersucht Ozeanströmungen

Marietta Fuhrmann-Koch Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Zentrale Fragestellungen der Klimageschichte stehen im Mittelpunkt einer neuen Emmy Noether-Nachwuchsgruppe am Institut für Geowissenschaften der Universität Heidelberg. Das Forscherteam unter Leitung von Dr. Jörg Lippold wird die Vergangenheit von Ozeanströmungen über den Zeitraum der vergangenen 30.000 Jahre untersuchen. Dabei sollen entscheidende Parameter für das Verständnis zukünftiger Klimaveränderungen gewonnen werden. Das Vorhaben wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) über einen Zeitraum von fünf Jahren mit mehr als einer Million Euro gefördert.

    Pressemitteilung
    Heidelberg, 17. August 2016

    Neue Emmy Noether-Gruppe untersucht Ozeanströmungen
    Heidelberger Forscherteam will Parameter für das Verständnis zukünftiger Klimaentwicklungen ermitteln

    Zentrale Fragestellungen der Klimageschichte stehen im Mittelpunkt einer neuen Emmy Noether-Nachwuchsgruppe am Institut für Geowissenschaften der Universität Heidelberg. Das Forscherteam unter Leitung von Dr. Jörg Lippold wird die Vergangenheit von Ozeanströmungen über den Zeitraum der vergangenen 30.000 Jahre untersuchen. Dabei sollen entscheidende Parameter für das Verständnis zukünftiger Klimaveränderungen gewonnen werden. Das Vorhaben wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) über einen Zeitraum von fünf Jahren mit mehr als einer Million Euro gefördert.

    „Die Ozeane stellen eine zentrale Komponente im Klimasystem unseres Planeten dar. Unser Ansatz zur Erforschung zukünftiger Klimaentwicklungen besteht darin, die Veränderungen dieser Wassermassen in Zeit und Raum zu untersuchen, um die Dynamik des Klimasystems besser zu verstehen“, erläutert Jörg Lippold. Seine Gruppe „Past Ocean Dynamics“ wird unter anderem der Frage nachgehen, wie sich die Ozeanströmungen als Folge dramatischer Klimaschwankungen im Wechsel von Eiszeit zu Warmzeit verändert haben. Dabei sollen die Untersuchungen auch Aufschluss darüber geben, ob Klimaereignisse der Vergangenheit als „Vorbild“ für das heutige Abschmelzen der Gletscher Grönlands herangezogen werden können. Die Heidelberger Forscher wollen außerdem ermitteln, welche Rolle die Ozeanzirkulation bei der langfristigen Speicherung von CO2 spielt.

    Eines der Hauptziele des Projektes ist es, die Zirkulation für die dominierenden Wassermassen der Ozeane quantitativ zu bestimmen. Dazu werden die Wissenschaftler Messungen an Tiefsee-Sedimenten durchführen. Genauer in den Blick genommen werden dabei insbesondere dramatische Klimaübergänge der Vergangenheit. Dazu gehören zum Beispiel Ereignisse innerhalb der letzten Eiszeit, bei denen der Nordatlantik von Eisbergen überschwemmt wurde, was mit einer Abschwächung des Golfstroms in Verbindung gebracht wird. „Bislang verfügen wir kaum über Daten, die über die Transportprozesse des Wassers Auskunft geben. Daher fehlt die Basis für Modelle, mit denen sich Klimaschwankungen der Vergangenheit oder der Zukunft verlässlich simulieren lassen“, betont der Heidelberger Wissenschaftler. Zwar gebe es deutliche Hinweise darauf, dass sich in der Klimageschichte die Ozeandynamik wiederkehrend verändert hat. „Eine belastbare quantitative Rekonstruktion der Ozeanzirkulation existiert aber bislang nicht“, so Dr. Lippold.

    Jörg Lippold studierte an der Universität Tübingen Physik und Astronomie und wurde 2008 am Institut für Umweltphysik der Universität Heidelberg promoviert. Als Postdoktorand befasste er sich mit der Messung radioaktiver Stoffe aus Tiefsee-Sedimenten. 2014 wechselte er als Marie Curie Fellow der Europäischen Kommission an das Oeschger Centre for Climate Change Research der Universität Bern. Im Sommer 2016 kehrte er nach Heidelberg zurück und wird nun seine Emmy Noether-Nachwuchsgruppe am Institut für Geowissenschaften der Ruperto Carola aufbauen.

    Kontakt:
    Dr. Jörg Lippold
    Institut für Geowissenschaften
    Telefon (06221) 54-6385
    joerg.lippold@geow.uni-heidelberg.de

    Kommunikation und Marketing
    Pressestelle
    Tel. +49 6221 54-2311
    presse@rektorat.uni-heidelberg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Geowissenschaften, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).