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01.12.2016 19:00

Hertie-Institut für klinische Hirnforschung feiert 15-jähriges Bestehen

Dr. Mareike Kardinal Pressestelle
Hertie-Institut für klinische Hirnforschung (HIH)

    Dr. Michael Endres erhält beim Festakt zum Jubiläum die Leonhart-Fuchs-Medaille der Medizinischen Fakultät Tübingen

    Der langjährige Kuratoriumsvorsitzende der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, Dr. Michael Endres, ist beim Festakt zum 15-jährigen Bestehen des Hertie-Instituts für klinische Hirnforschung (HIH) für sein Engagement bei der Gründung und Entwicklung des Instituts mit der Leonhart-Fuchs-Medaille der Medizinischen Fakultät Tübingen ausgezeichnet worden. Ohne seinen persönlichen Einsatz und ohne die großzügige Förderung durch die Gemeinnützige Hertie-Stiftung wäre das HIH nicht zu der Modelleinrichtung für die Universitätsmedizin in Deutschland geworden, die es heute sei, sagte Professor Johannes Dichgans, Gründungsdirektor der HIH vor rund sechzig geladenen Gästen in Tübingen: „Ohne Ihre Managererfahrung, ohne Ihre Führungsstärke und ohne Ihre weitreichenden Kontakte hätte die Gemeinnützige Hertie-Stiftung dieses Kunststück wohl nicht geschafft.“ Der Wissenschaftsrat hat dem HIH erst im vergangenen Jahr bescheinigt, dass es sich seit seiner Gründung eine herausragende nationale und internationale Reputation erarbeitet hat.

    Das HIH basiert auf einer öffentlich-privaten Partnerschaft zwischen der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, dem Land Baden-Württemberg, der Universität Tübingen und dem Universitätsklinikum Tübingen und bildet zusammen mit der Neurologischen Universitätsklinik das Zentrum für Neurologie. Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung hat bisher rund 30 Millionen Euro in das HIH investiert.

    Bei der Gründung vor 15 Jahren wurden Krankenversorgung sowie Forschung und Ausbildung unter einem Dach vereint. Diese „Department-Struktur“ aus zunächst vier, später fünf gleichgestellten Abteilungen ist einzigartig in der Bundesrepublik. Sie steht für den Mut zur Spezialisierung, sichert in der Summe aber auch die ganze Breite der universitären Neurologie. Die enge Verknüpfung von klinischer Versorgung und Grundlagenforschung in jeder einzelnen Abteilung des HIH zielt auf eine schnelle Überführung wissenschaftlicher Ergebnisse in den klinischen Alltag. So sollen die Patienten möglichst rasch von der medizinische Forschung am Standort Tübingen profitieren. „Die Medizin der Zukunft wird von Ärzten und Wissenschaftlern getragen werden, die sowohl in der Medizin als auch in der Grundlagenforschung zu Hause sind. Deren Expertise und eine optimale Patientenversorgung werden der Schlüssel zum Erfolg sein“, sagte Professor Hans-Jochen Hinze, Kuratoriumsvorsitzender des Hertie-Instituts bei der Festveranstaltung über die Leuchtturmfunktion des HIH.

    Am HIH werden drei wesentliche Prinzipien für eine zukunftsfeste universitäre Neurologie realisiert. Es besitzt eine moderne Führungsstruktur und wird partizipatorisch und partnerschaftlich geleitet. Die Abteilungen tragen die Verantwortung für die Krankenversorgung sowie die Aus- und Weiterbildung der Ärzte und Wissenschaftler gemeinsam. Die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit der Abteilungen und Forschungsgruppen wird regelmäßig durch externe Gutachter überprüft. „Die universitäre Neurologie wird wegen ihrer wachsenden Komplexität nicht an neuen Organisationsformen vorbeikommen“, sagte Professor Thomas Gasser, Vorstandsvorsitzender des Hertie-Instituts. „Wir haben in den vergangenen 15 Jahren gezeigt, dass unser Konzept aufgeht und eine mögliche Organisationsform für eine erfolgreiche universitäre Neurologie in Deutschland sein kann.“

    Die Festrede hielt Frau Professorin Tania Singer vom Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig. Sie sprach darüber, wie sich Meditation auf das Gehirn, auf subjektives Erleben, Verhalten, Gesundheit und Stress auswirkt. Das Gehirn sollte eben nicht nur aus dem Blickwinkel der Krankheit betrachtet werden. Es schenkt dem Menschen auch die Fähigkeit zu erleben und zu handeln.

    Die Leonhart-Fuchs-Medaille ist eine hohe Auszeichnung der Medizinischen Fakultät der Eberhard Karls Universität Tübingen. Sie wird seit 1964 für besondere wissenschaftliche Leistungen und insbesondere für Verdienste um die Förderung von Lehre und Forschung vergeben. Namensgeber ist Leonhart Fuchs (1501-1566). Fuchs war 30 Jahre als Professor für Medizin, Chirurgie und Botanik an der Universität Tübingen tätig und während dieser Zeit siebenmal Universitätsrektor.

    Das Hertie-Institut für klinische Hirnforschung (HIH) in Tübingen beschäftigt sich mit einem der faszinierendsten Forschungsfelder der Gegenwart: der Entschlüsselung des menschlichen Gehirns. Im Zentrum steht die Frage, wie bestimmte Erkrankungen die Arbeitsweise dieses Organs beeinträchtigen. Mit seinen Antworten trägt das Hertie-Institut dazu bei, neue und bessere Strategien gegen neurodegenerative Erkrankungen oder Epilepsie zu entwickeln. Weil es zusammen mit der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Tübingen das „Zentrum für Neurologie" bildet, gibt es eine enge Verbindung zwischen Grundlagenforschung und klinischer Anwendung. Am HIH wird auch untersucht, wie das Gehirn Informationen verarbeitet und wie Wahrnehmung, Gedächtnisleistungen oder Lernverhalten zustande kommen. Mehr Informationen unter: www.hih-tuebingen.de

    Das 1805 gegründete Universitätsklinikum Tübingen (UKT) gehört zu den führenden Zentren der deutschen Hochschulmedizin und trägt als eines der 33 Universitätsklinika in Deutschland zum erfolgreichen Verbund von Hochleistungsmedizin, Forschung und Lehre bei. 2001 gründete es zusammen mit der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung und der Eberhard Karls Universität das Hertie-Institut für klinische Hirnforschung (HIH), mit dem Ziel, die Ergebnisse der exzellenten neurowissenschaftlichen Forschung rasch in die klinische Praxis zur Behandlung neurologischer und neurodegenerativer Erkrankungen zu überführen. Website: www.medizin.uni-tuebingen.de

    Die Universität Tübingen gehört zu den elf deutschen Universitäten, die als exzellent ausgezeichnet wurden. In den Lebenswissenschaften bietet sie Spitzenforschung im Bereich der Neurowissenschaften, Translationalen Immunologie und Krebsforschung, der Mikrobiologie und Infektionsforschung sowie der Molekularbiologie. Weitere Forschungsschwerpunkte sind die Geo- und Umweltforschung, Archäologie und Anthropologie, Sprache und Kognition sowie Bildung und Medien. Mehr als 28.400 Studierende aus aller Welt sind aktuell an der Universität Tübingen eingeschrieben. Ihnen steht ein Angebot von rund 300 Studiengängen zur Verfügung – von der Ägyptologie bis zu den Zellulären Neurowissenschaften.


    Weitere Informationen:

    http://www.hih-tuebingen.de Hertie-Institut für klinische Hirnforschung
    https://www.medizin.uni-tuebingen.de Universitätsklinikum Tübingen
    https://www.uni-tuebingen.de Eberhard Karls Universität Tübingen


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Medizin, Psychologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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