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13.12.2016 18:20

Biowissenschaftler zur Debatte um die Änderung des Gentechnikgesetzes

Dr. Kerstin Elbing Geschäftsstelle Berlin
Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland e.V.

    (Berlin, 13.12.2016) Der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO e. V.) hat sich gemeinsam mit Fachgesellschaften aus den Bereichen Molekularboiologie und Pflanzenwissenschaften zu den vorgeschlagenen Änderungen des Gentechnikgesetzes zu Wort gemeldet. Diese sollen der Umsetzung der europäischen Opt-out-Richtlinie in Deutschland dienen. In ihrem Statement bringen die Wissenschaftler unter anderem ihre Sorge über die wenig rational geführte Debatte zum Ausdruck, erläutern die Signalwirkung der Entscheidung und weisen auf die die Vergleich zu anderen Branchen unverhältnismäßige Benachteiligung der modernen Pflanzenforschung hin.

    Der derzeit diskutierte Gesetzesentwurf der Bundesregierung nimmt „den Anbau gentechnisch veränderter Organismen zu Forschungszwecken im Rahmen des Inverkehrbringens“ explizit aus. Gleichwohl erfüllt die derzeit wenig rational geführte Debatte die unterzeichnenden Fachgesellschaften mit großer Sorge:

    1. Von der vorgeschlagenen „Opt-out-Regelung“ geht eine Signalwirkung auf die Forschung aus. Dies wird mittelbar auch die wissenschaftliche Beschäftigung mit modernen Züchtungstechnologien beeinträchtigen.
    2. Die „zwingenden Gründe“, mit denen künftig ein Anbauverbot erlassen werden kann, unterliegen nur teilweise wissenschaftlicher Rationalität. Dies ist politisch legitim, muss aber transparent gemacht werden. Stattdessen suggerieren verschiedene Akteure, die zukünftig möglichen Anbauverbote stünden in Zusammenhang mit einer Gefährdung, die von den genetisch veränderten Pflanzen ausginge.
    3. Ein von den Kritikern des Kabinettsentwurfs gefordertes, weitergehendes nationales Anbauverbot ist fachlich nicht zu begründen und sowohl politisch wie juristisch zweifelhaft.
    4. Die Opt-out-Regelung benachteiligt Anbau und Entwicklung gentechnisch veränderter Pflanzen in einem Maße, wie dies für andere Branchen – wie beispielsweise die Automobilbranche – kaum vorstellbar ist.

    Den vollständigen Text des Statements finden Sie unter http://www.vbio.de/presse.

    Unterzeichner des Statements sind: Der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO e. V.), die Deutsche Botanische Gesellschaft (DBG), die DECHEMA-Fachgemeinschaft Biotechnologie, die Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (GBM), die Gesellschaft für Genetik (GfG), die Gesellschaft für Pflanzenzüchtung (GPZ), die Gesellschaft für Pflanzenbiotechnologie (GfPB), sowie der Wissenschaftlerkreis Grüne Gentechnik (WGG).

    Weitere Informationen erhalten Sie bei Dr. Kerstin Elbing, VBIO, Geschäftsstelle Berlin, Luisenstraße 58/59 10117 Berlin, Tel.: 030-27891916; elbing@vbio.de.

    Über den VBIO
    Der VBIO e. V. ist das gemeinsame Dach für alle, die im Bereich Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin studieren oder tätig sind – egal ob in Hochschule, Schule, Industrie, Verwaltung, Selbstständigkeit oder Forschung.
    Die Mitglieder des VBIO vertreten das gesamte Spektrum der Biowissenschaften von der molekularen, zellulären oder der am Organismus orientierten Sicht bis hin zur Biomedizin.


    Bilder

    Anhang
    attachment icon Das Statement der Biowissenschaftler im Wortlaut

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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