idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
17.01.2017 10:08

Neues Verbundprojekt erforscht Einflüsse der Ernährung auf Krankheiten und Altern

Gerhild Sieber Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

    Wie man mit der richtigen Ernährung vielen Krankheiten vorbeugen kann, und inwiefern sich mit einer spezifischen Diät Alterungsprozesse beeinflussen lassen, ist Gegenstand des Verbundprojekts „NutRedOx“. Es wurde im Dezember von der Europäischen Union bewilligt und wird ab Mitte 2017 für vier Jahre gefördert. Am Forschernetzwerk beteiligt sind rund hundert Wissenschaftler ganz unterschiedlicher Fachrichtungen und aus verschiedenen Ländern – von den Maghreb-Staaten bis zum Kaukasus –, darunter auch das Team von Claus Jacob, Professor für Bioorganische Chemie an der Universität des Saarlandes.

    „Im Projekt wollen wir herausfinden, wie man über eine Veränderung der Ernährung vielen Krankheiten vorbeugen kann – und mit Europa, dem Kaukasus und Nordafrika haben wir gemeinsam die Chance, eine riesige Bandbreite von Ernährungstypen zu vergleichen und auch ‚exotischere‘ Diäten miteinzubeziehen“, erklärt Claus Jacob. Der Saarbrücker Pharmazie-Professor forscht schon seit vielen Jahren an Wirkstoffen und Arzneimitteln, die sich aus heimischen Pflanzen gewinnen lassen: Das von ihm koordinierte Projekt „RedCat“ wurde von 2008 bis 2012 im siebten EU-Forschungsrahmenprogramm mit rund 2,4 Millionen Euro unterstützt (https://idw-online.de/de/news304875). „Nach Auslaufen von ‚RedCat‘ haben wir zwischenzeitlich das von der Deutsch-Französischen Hochschule finanzierte Netzwerk ‚Nutriox‘ gegründet und gemeinsam mit unseren Partnern seit 2012 jedes Jahr ein Treffen von Nachwuchswissenschaftlern aus ganz Europa organisiert“, erzählt Jacob.

    Das aktuelle Forschungsvorhaben „NutRedOx“ vernetze nun die Forschung im europäischen Raum und darüber hinaus. Ziel sei es, Ernährung und Alterungsprozesse in verschiedenen Ländern zu untersuchen, um herauszufinden, welchen Einfluss die Ernährung auf das Redox-Gleichgewicht im Körper habe. „Oxidativer Stress ist beispielsweise mit verantwortlich für entzündliche beziehungsweise degenerative Erkrankungen“, erläutert Claus Jacob. „Auch die Darmflora ist ein wichtiger Punkt, denn ihre Zusammensetzung lässt sich durch die Ernährung steuern, was sich wiederum erheblich auf die Gesundheit auswirken kann. Je mehr wir über diese Zusammenhänge wissen, umso besser werden wir Alterungsprozesse beeinflussen und Krankheiten vorbeugen können.“

    Durch das Projekt soll ab 2017 eine europaweite Plattform entstehen, um diese Fragen fachübergreifend sowie unter Berücksichtigung verschiedener Lebensbereiche anzugehen: Beteiligt sind unter anderem Wissenschaftler aus den „ Lebenswissenschaften“ – also Zellbiologen, chemische Analytiker, Biochemiker, Ernährungswissenschaftler, Altersforscher –, aber auch Soziologen, die beispielsweise die Ernährungsgewohnheiten und Versorgung älterer Menschen untersuchen, sowie eine Forschergruppe, die sich gezielt mit Sportlern befasst. „Im Verbund verfügen wir nicht nur über eine europaweite Infrastruktur, sondern auch über einen großen Ideen-Pool“, freut sich Claus Jacob. Über Erasmus-Programme würde außerdem ein umfassender und vertiefender Austausch von Masterstudenten, Doktoranden und Professoren innerhalb des Netzwerks möglich. „Aktuell haben wir drei junge Forscherinnen aus Armenien in unserem Team, die immer auch ihre speziellen Pflanzen mitbringen“, berichtet Jacob. In seinem Arbeitskreis steht neben der Entwicklung und Synthese vor allem die molekulare Analytik von Nahrungsbestandteilen im Vordergrund: Die Saarbrücker Forscher untersuchen deren Eigenschaften im Labor und führen anschließend Zellkultur-Tests mit Mikroben durch, unter anderem auch mit Darm-Bakterien.

    Hauptansprechpartner im Projekt sind für Deutschland Claus Jacob und die Professorin für Lebensmittelchemie Elke Richling von der TU Kaiserslautern. Sie kooperieren eng mit der Universität von Burgund in Dijon und der Universität Lothringen. Insgesamt sind rund hundert Forscher und Nachwuchswissenschaftler beteiligt, unter anderem aus England, den Balkan- und Maghreb-Staaten, dem Kaukasus, Armenien und Polen, darüber hinaus auch Firmen in verschiedenen Ländern.

    Das Projekt „NutRedOx“ („Personalized Nutrition in aging society: redox control of major age-related diseases”) wird von 2017 bis 2021 gefördert. Die Finanzierung erfolgt innerhalb der Förderlinie „COST“ (European Cooperation in Science and Technology), die Wissenschaftlern die Möglichkeit bietet, sich über Netzwerke an einer europäischen Verbundforschung zu beteiligen. Ziel ist es, nationale Forschungsprojekte in konzertierten Aktionen zu bündeln und dadurch europaweit vorhandene Kapazitäten von Wissen, technischer Ausstattung und finanziellen Ressourcen effektiv zu nutzen und dauerhafte Forschungsnetzwerke zu schaffen.

    Weitere Infos unter: http://www.cost.dlr.de/ und http://www.cost.eu/

    Kontakt:
    Prof. Dr. Claus Jacob
    Tel. : +49 (0)681 302-3129
    E-Mail: c.jacob@mx.uni-saarland.de
    http://www.uni-saarland.de/lehrstuhl/jacob/start.html

    Hinweis für Hörfunk-Journalisten: Sie können Telefoninterviews in Studioqualität mit Wissenschaftlern der Universität des Saarlandes führen, über Rundfunk-Codec (IP-Verbindung mit Direktanwahl oder über ARD-Sternpunkt 106813020001). Interviewwünsche bitte an die Pressestelle (0681 302-2601) richten.


    Bilder

    Pharmazie-Professor Claus Jacob ist einer der Ansprechpartner im europaweiten Projekt „NutRedOx“, das für vier Jahre von der EU gefördert wird.
    Pharmazie-Professor Claus Jacob ist einer der Ansprechpartner im europaweiten Projekt „NutRedOx“, da ...
    Foto: Saar-Uni
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

    Pharmazie-Professor Claus Jacob ist einer der Ansprechpartner im europaweiten Projekt „NutRedOx“, das für vier Jahre von der EU gefördert wird.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).