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21.06.2017 10:15

Stark bedroht: Flora in Burkina Faso

Judith Jördens Senckenberg Pressestelle
Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseen

    Frankfurt, den 21.06.2017. Senckenberg-Wissenschaftler haben, gemeinsam mit einem internationalen Team aus Genf, Göteborg und Ouagadougou, erstmals die gesamten Farn- und Blütenpflanzen Burkina Fasos in einer großangelegten Studie erfasst. In ihren ergänzenden Modellierungen zur Verbreitung von über 1500 verschiedenen Arten kommen sie zu dem Schluss, dass 22 Prozent der dortigen Flora stark bedroht oder gefährdet sind. In dem westafrikanischen Staat ist ein Großteil der Bevölkerung auf pflanzliche Produkte angewiesen. Die Studie ist kürzlich im Fachjournal „Phytotaxa“ erschienen.

    Im westafrikanischen Staat Burkina Faso lebt ein Großteil der 17 Millionen Einwohner in ländlichen Regionen und ist auf pflanzliche Erzeugnisse angewiesen – über 50 Prozent der dortigen Pflanzenarten werden für traditionelle Medizin, Lebensmittel und Tierfutter verwendet. „Bisher hatte man keine Vorstellung, wie viele dieser Pflanzenarten in ihrem Fortbestand gefährdet sind – unsere neuen Ergebnisse zeigen nun, dass 22 Prozent der Flora Burkina Fasos bedroht sind“, erklärt Prof. Dr. Georg Zizka, Abteilungsleiter für Botanik und Molekulare Evolutionsforschung am Senckenberg Forschungsinstitut in Frankfurt.

    Gemeinsam mit einem internationalen Team hat Zizka die Verbreitung von 1568 Pflanzenarten in Burkina Faso ausgewertet und dabei auf über 150.000 Beobachtungen und Sammlungsbelege zurückgreifen können. „Unsere über Jahrzehnte entwickelten Datenbanken und die Kooperation mit internationalen Partnern führte zu einer für die Tropen außergewöhnlich guten Datenbasis“, ergänzt der Frankfurter Botaniker.

    Ziel der „Inventur“ ist es, bedrohte und gefährdete Pflanzenarten besser schützen zu können und so einen wichtigen Beitrag für die Bevölkerung Burkina Fasos zu leisten. In Zukunft ist sowohl mit einem Bevölkerungswachstum als auch mit einer Zunahme der Landnutzung zu rechnen – zwei Faktoren, welche die Vielfalt der Flora beinträchtigen werden. „Hinzu kommt außerdem eine verstärkte Einführung von nicht-heimischen Pflanzen. Sinnvolle Schutzmaßnahmen für die überlebenswichtige Flora müssen daher rechtzeitig ergriffen werden“, resümiert Zizka.

    Die bei der Untersuchung eingesetzten neuen Methoden zur Ermittlung des Gefährdungsgrades anhand der Verbreitungsdaten und Modellierungen, kombiniert mit Expertenwissen erlauben eine rasche und vor allem für große Artenzahlen anwendbare Einschätzung der Gefährdung.

    Kontakt
    Prof. Dr. Georg Zizka
    Abteilung Botanik und molekulare Evolutionsforschung
    Tel. 069-798 42176 oder
    0172-6848630
    georg.zizka@senckenberg.de

    Judith Jördens
    Pressestelle
    Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung
    Tel. 069- 7542 1434
    pressestelle@senckenberg.de

    Publikation
    Schmidt, Marco et al. Diversity, distribution and preliminary conservation status of the flora of Burkina Faso. Phytotaxa, [S.l.], v. 304, n. 1, p. 1–215, apr. 2017. doi:https://dx.doi.org/10.11646/phytotaxa.304.1.1.


    Bilder

    Der Karitébaum (Vitellaria paradoxa) ist einer der Arten, deren Schutzstatus sich nach der neuen Studie verändert hat.
    Der Karitébaum (Vitellaria paradoxa) ist einer der Arten, deren Schutzstatus sich nach der neuen Stu ...
    © Senckenberg
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    Das internationale Team bei der Feldarbeit in Burkina Faso.
    Das internationale Team bei der Feldarbeit in Burkina Faso.
    © Senckenberg
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Der Karitébaum (Vitellaria paradoxa) ist einer der Arten, deren Schutzstatus sich nach der neuen Studie verändert hat.


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    Das internationale Team bei der Feldarbeit in Burkina Faso.


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