idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
11.07.2017 10:22

Meilenstein für den Strahlenschutz beim Stromnetzausbau

Nicole Meßmer PB2/ Pressearbeit
Bundesamt für Strahlenschutz

    BfS startet 18 Millionen Euro schweres Forschungsvorhaben

    Mit einem groß angelegten Forschungsprogramm wird das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) mit Unterstützung des Bundesumweltministeriums verstärkt mögliche gesundheitliche Auswirkungen von Stromleitungen untersuchen. Geplant sind über 30 Vorhaben und Projekte. Die Parlamentarische Staatssekretärin des Bundesumweltministeriums, Rita Schwarzelühr-Sutter, und die Präsidentin des BfS, Inge Paulini, stellen das etwa 18 Millionen Euro schwere Paket am Dienstag, den 11. Juli 2017, gemeinsam mit Expertinnen und Experten auf einer Fachtagung in Berlin vor. Das Forschungsprogramm stellt einen Meilenstein dar für den Aufbau des BfS als Kompetenzzentrum für den Strahlenschutz beim Stromnetzausbau.

    „Der Ausbau der Stromnetze ist ein zentraler Baustein für das Gelingen der Energiewende“, sagt Rita Schwarzelühr-Sutter, die die Veranstaltung eröffnet. „Die Fragen der Bürgerinnen und Bürger, ob mit den geplanten Starkstromleitungen gesundheitliche Auswirkungen verbunden sind oder sicher ausgeschlossen werden können, müssen wir als Staat selbstverständlich beantworten. Das Bundesamt für Strahlenschutz als wissenschaftlich unabhängige Institution ist dabei eine kompetente und glaubwürdige Stimme.“

    „Bislang ist ein Zusammenhang von Stromleitungen und gesundheitlichen Belastungen nicht nachgewiesen worden. Auf dieser Erkenntnis ruhen wir uns aber nicht aus, denn es gibt, wie bei anderen Themen auch, einzelne wissenschaftliche Hinweise zu gesundheitlichen Wirkungen“, sagt Inge Paulini, die seit April 2017 das Bundesamt für Strahlenschutz leitet. „Wir stellen unsere Erkenntnisse immer wieder neu auf den Prüfstand und gehen neuen Fragen nach, um den bestmöglichen Strahlenschutz zu gewährleisten. Damit können wir auch beim notwendigen Stromnetzausbau dazu beitragen, die Diskussion zu versachlichen“, so Paulini.

    Nach derzeitigem Stand gehen von elektrischen und magnetischen Feldern im Umkreis von Hochspannungsleitungen keine direkten Gesundheitsgefahren aus, wenn die Grenzwerte eingehalten werden. Diese sind in der 26. Bundesimmissionsschutzverordnung festgeschrieben. Allerdings liegen einzelne wissenschaftliche Hinweise zu gesundheitsrelevanten Wirkungen schwacher niederfrequenter Magnetfelder vor, die überprüft werden sollen. Wissenschaftliche Unsicherheiten in der Risikobewertung bestehen auch bezüglich statischer elektrischer Felder, wie sie in der Umgebung der geplanten Gleichstromleitungen (HGÜ-Leitungen) vorkommen.

    Das BfS hat bereits umfangreiche Erfahrungen bei der Aufklärung über mögliche gesundheitliche Auswirkungen neuer Technologien im Bereich des Strahlenschutzes gesammelt. Mitte der 2000er Jahre initiierte die Bundesbehörde das Deutsche Mobilfunkforschungsprogramm, das weltweit bislang größte Vorhaben auf diesem Gebiet. Ziel ist es auch beim aktuellen Vorhaben, möglichst breit und interdisziplinär auch mit Betreibern und Betroffenen zu diskutieren. Desweitern ist es wichtig, langfristig die Entwicklung und Finanzierung sicherzustellen.

    Weitere Informationen zur Fachtagung:
    http://www.bfs.de/SharedDocs/Termine/BfS/DE/2017/0711-forschungsprogramm-stromne...


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).