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14.08.2017 14:11

Wissenschaftler der TU Dresden und des CiQUS entwickeln das längste Acen, das je hergestellt wurde

Katrin Presberger Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Nonacen (neun Ringe linear verschmolzene Ringe) ist seit dem Jahr 2010 gilt als das bisher größte untersuchte Acen. In einer neuen wissenschaftlichen Publikation, die in der Internationalen Ausgabe der Angewandten Chemie veröffentlicht wird, beschreiben Wissenschaftler des Institutes für Materialwissenschaft und Nanotechnik der Technischen Universität Dresden TUD (Prof. Gianaurelio Cuniberti) und des Forschungszentrums CiQUS (Universität Santiago de Compostela) nun die erstmalige Herstellung von Decacen.

    Acene sind Moleküle, die durch die lineare Verschmelzung von kohlenstoffhaltigen Sechsecken, sogenannten Benzolringen, gebildet werden. Trotz ihrer strukturellen Einfachheit haben diese Moleküle, dank ihrer einzigartigen elektronischen Eigenschaften, große Aufmerksamkeit erregt. Zum Beispiel gilt Pentacen, das ein Mitglied der Familie mit fünf linearen Ringen ist, als einer der wichtigsten organischen Halbleiter zur Herstellung von fotoelektronischen Geräten. Jedoch haben größere Acene interessante Eigenschaften, von denen die Wissenschaftler bereits seit Jahrzehnten begeistert sind. Allerdings sind große Acene instabile Moleküle, die in natürlichen Rohstoffen nicht vorkommen.

    Die naheliegende Alternative besteht darin, diese Moleküle durch chemische Synthese herzustellen, aber dieser Ansatz wird umso schwieriger, je länger das Molekül wird. Tatsächlich ist es so, dass Nonacen (neun Ringe linear verschmolzene Ringe) seit dem Jahr 2010 als das bisher größte untersuchte Acen galt. In einer neuen wissenschaftlichen Publikation, die in der Internationalen Ausgabe der Angewandten Chemie veröffentlicht wird, beschreiben Wissenschaftler des Institutes für Materialwissenschaft und Nanotechnik der Technischen Universität Dresden TUD (Prof. Gianaurelio Cuniberti) und des Forschungszentrums CiQUS (Universität Santiago de Compostela) nun die erstmalige Herstellung von Decacen. Es handelt sich um ein Molekül, das durch die lineare Verschmelzung von zehn Benzolringen gebildet wird und somit das längste Acen ist, das je hergestellt wurde. Während der Forschungskooperation unter der Leitung von Dr. Francesca Moresco (TUD) und Prof. Diego Peña (CiQUS) haben Chemiker des Forschungszentrums CiQUS stabile Decacen-Vorstufen mittels chemischer Lösungen hergestellt. Physiker der TUD haben diese Vorstufen zur Herstellung von Decacen auf einer Goldoberfläche unter Ultrahochvakuum eingesetzt, um die extrem reaktive Verbindung so zu stabilisieren. Daraufhin wurden einzelne Decacen-Moleküle durch hochauflösende Rastertunnelmikroskopie (Scanning Tunneling Microscopy, STM) sichtbar gemacht.
    Eine große Leistung der europäischen Forschungszusammenarbeit

    Das Ergebnis dieser Arbeit zeigt, dass durch die Zusammenarbeit von Synthesechemikern und Oberflächenwissenschaftlern seit Langem bestehende Herausforderungen der Chemie gelöst werden können, wie durch dieses gemeinsame Projekt bewiesen wurde. Die Forschungsstudie wurde im Rahmen des EU-Projektes PAMS gefördert, das auf die Herstellung von elektronischen Geräten in Nanogröße (Planar Atomic und Molecular Scale Devices) ausgerichtet ist. Die an diesem Projekt beteiligten Wissenschaftler haben ihre Veröffentlichung Prof. Erich Clar gewidmet, welcher weithin als Pionier auf dem Gebiet der Acene-Chemie anerkannt ist.

    Veröffentlichung: J Krüger et al, Angew. Chem. Int. Ed., 2017, http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/anie.201706156/epdf

    Informationen für Journalisten:
    Dr. Francesca Moresco
    Tel. +49 (0)351 463-39405
    francesca.moresco@tu-dresden.de


    Bilder

    STM-Abbildung eines einzelnen Decacen-Moleküls.
    STM-Abbildung eines einzelnen Decacen-Moleküls.
    TU Dresden
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Chemie, Umwelt / Ökologie, Verkehr / Transport
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    STM-Abbildung eines einzelnen Decacen-Moleküls.


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