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13.10.2017 14:38

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Wilma Großmaas Öffentlichkeitsarbeit, Kommunikation
Landesinstitut für Arbeitsgestaltung des Landes Nordrhein-Westfalen

    Die A+A, die weltweit größte Messe für Arbeitssicherheit und Arbeitsgestaltung, öffnet in der kommenden Woche ihre Pforten in Düsseldorf. Die Expertinnen und Experten des Landesinstitut für Arbeitsgestaltung des Landes Nordrhein-Westfalen (LIA.nrw) beschäftigen sich in ihren Vorträgen und Aktionen mit den vielfältigen Facetten gesundheitsgerechter Arbeitsgestaltung: vom digitalen Beanspruchungsmonitoring über krebserzeugende Stoffe am Arbeitsplatz bis zum biologisch wirksamen Licht.

    Diskussionsforum zum Stand des Arbeitsschutzes in Deutschland

    Bereits vor der offiziellen Eröffnung der Messe und des Kongresses am Montagabend, kommen Expertinnen und Experten aus dem Arbeits- und Gesundheitsschutz auf Einladung von LIA.nrw und dem Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung zusammen. Bei der Vorkonferenz der A+A wird über die aktuelle Situation des deutschen Arbeits- und Gesundheitsschutzsystems diskutiert.

    Gerade Beschäftigte in Klein- und Mittelbetrieben, in denen es keinen Betriebsrat gibt, stehen vermehrt vor dem Problem, dass die Umsetzung der Vorschriften den Arbeitgebenden überlassen wird. Der Arbeitsschutz und die Gesundheit der Beschäftigten stehen häufig nicht an erster Stelle. Diese Situation ist nicht nur aus Deutschland bekannt, sondern kann auch in den europäischen Nachbarstaaten beobachtet werden. Deshalb laden das WSI und LIA.nrw ein, um gemeinsam die Risiken für Sicherheit und Gesundheit sowie mögliche Lösungsansätze zu diskutieren.

    Gefährdungsbeurteilung und psychische Belastungen im Fokus

    Gesundheitsgerechte Arbeitsgestaltung hat viele Facetten. Beispielsweise spielen psychische Belastungen für die Beschäftigten in NRW weiterhin eine große Rolle. Insbesondere hoher Zeitdruck, Multitasking und hohe Verantwortung werden von ihnen besonders häufig als belastend wahrgenommen. Deshalb ist es wichtig, psychische Belastungen in der Gefährdungsbeurteilung zu berücksichtigen. Doch wie sieht eine gute Gefährdungsbeurteilung aus? Wie lassen sich psychische Belastungen am Arbeitsplatz erkennen und vermeiden? Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA) laden Führungskräfte, Unternehmerinnen und Unternehmer zum Erfahrungsaustausch „Chefsache Mensch“ ein. Bei der Veranstaltung am Dienstag, 17.10.2017 können die Teilnehmenden erfahren, wie die Ergebnisse der Gefährdungsbeurteilung erfolgreich im Betrieb umgesetzt werden und darüber in kleiner Runde ins Gespräch kommen.

    Das Thema Gefährdungsbeurteilung steht auch im Mittelpunkt des Messestandes des Länderausschusses für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik (LASI) in Halle 10 / E51, an dem auch das LIA.nrw und die Arbeitsschutzverwaltung NRW vertreten sein werden. Die Expertinnen und Experten aus den verschiedenen Bundesländern klären dort über die Gefährdungsbeurteilung auf und beantworten gerne offene Fragen.

    Wissenswertes zu psychischen Belastungen

    Auch der Veranstaltungsblock „Psychische Gesundheit in KMU (kleinen und mittleren Unternehmen)“ am Donnerstagnachmittag, 19.10.2017, liefert Zahlen und Hintergründe zum Thema. Er wird von Dr. Kai Seiler, Präsident des LIA.nrw, moderiert. Er wird die Teilnehmenden mit einem Impuls in das Thema einführen. In KMU ist jede und jeder Einzelne von großer Bedeutung für die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens. Deshalb ist es besonders wichtig, dass sinkende Leistungsfähigkeit, längere Arbeitsausfälle und gesundheitliche Risiken durch vorbeugende Maßnahmen vermieden werden. Psychische Belastungen spielen für Beschäftigte in Nordrhein-Westfalen eine bedeutsame Rolle. Es sind kleine und mittlere Unternehmen, die häufig die psychischen Belastungen noch nicht systematisch beurteilen und intervenieren. Dabei bieten die überschaubaren Hierarchien und kurze Kommunikationswege in kleineren Unternehmen eine ideale Grundlage für eine unkomplizierte Anwendung von Gefährdungsanalysen, Verhältnispräventionen und Kommunikationsroutinen. Getroffene Entscheidungen können schnell umgesetzt werden.

    Das Projekt BalanceGuard entwickelt ein webbasiertes Tool zum Selbstmonitoring von Belastungs- und Beanspruchungssituationen im Zeitverlauf sowie begleitende Informations- und Beratungsangebote. Es ist Teil des Messeauftritts des Förderschwerpunktes des Bundesministeriums für Bildung und Forschung „Präventive Maßnahmen für die sichere und gesunde Arbeit von morgen“ in Halle 10/E50.

    Mit dem richtigen Licht die Leistungsfähigkeit steigern

    Eine Brücke zwischen psychischen und physischen Belastungen schlägt Dr. Reimund Rack: Er hält einen Vortrag zum Thema „Biologisch wirksames Licht – Wirkung auf den Menschen". Licht dient nicht alleinig dem guten Sehen. Der spektrale Blauanteil von Tageslicht ist biologisch wirksam. Er hat Einfluss auf die „innere Uhr“( zentrale zirkadiane Regulation) im Gehirn und wirkt somit steuernd auf den Tag-Nacht-Rhythmus in allen Zellen des Organismus ein. Biologisch wirksames Licht fördert Leistungsfähigkeit, Motivation und Wohlbefinden; dessen Mangel bzw. Dunkelheit bereiten die Gehirn- und Körperzellen auf Entspannung, Nachtruhe und Regeneration vor. Tageslicht ist deshalb die wichtigste Lichtquelle am Arbeitsplatz und sollte grundsätzlich künstlicher Beleuchtung vorgezogen werden.

    Alte und neue Herausforderungen in der Arbeitswelt meistern

    Die Vorträge von Dr. Christin Polzer-Baakes beschäftigen sich mit dem Wandel der Arbeitswelt. Im Forum Arbeitsschutzverwaltung referiert sie zum Thema „Effizienz und Effektivität des Aufsichtshandelns: Länderbezogene Auswertung der GDA-Dachevaluation“. Wie man „Negativen Auswirkungen atypischer Beschäftigung auf die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit begegnen“ kann, wird sie im Rahmen des Themenblocks Prävention 4.0 vorstellen.

    Krebserkrankungen sind aktuell die häufigste Ursache von arbeitsbedingten Todesfällen in Europa. Auch in Deutschland sind Krebserkrankungen für einen Großteil der Berufserkrankungen mit Todesfolge verantwortlich. Krebserzeugende Gefahrstoffe am Arbeitsplatz lösen diese zum überwiegenden Teil aus. Der Schutz der Beschäftigten vor Berufskrebs ist deshalb eine der zentralen Herausforderungen für den Arbeitsschutz. Dr. Volker Winter nimmt in seinem Vortrag „Risikoorientierte Überwachung bei Arbeitsplatzkarzinogen – Systematisches Vorgehen der Arbeitsschutzverwaltung NRW“ Stellung, wie dies gelingen kann.


    Weitere Informationen:

    http://www.lia.nrw
    http://www.balanceguard.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Politik, Psychologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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