idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
06.11.2017 16:10

Quantencomputer kommen in Bewegung

Petra Giegerich Kommunikation und Presse
Johannes Gutenberg-Universität Mainz

    Die wissenschaftliche Arbeit von Kaufmann et al. ist im internationalen renommierten Journal Physical Review Letters 119, 150503 erschienen und stellt einen wichtigen Meilenstein zur Realisierung eines zukünftigen Quantencomputers dar.

    Ein zukünftiger Quantencomputer, welcher „Quantenbits“ oder kurz Qubits benutzt, wäre in der Lage, Rechenprobleme zu lösen, an welchen konventionelle Computer scheitern. Derzeit laufen massive Anstrengungen, Quantenprozessoren mit mehr als einer Handvoll solche Qubits zu realisieren. Die Herausforderung dabei besteht darin, dass sich die Qubits mit zunehmender Anzahl gegenseitig stören und damit die Quali-tät der Rechenergebnisse abnimmt. Forscher der Johannes-Gutenberg Universität Mainz (JGU) um Prof. Dr. Ferdinand Schmidt-Kaler und Dr. Ulrich Poschinger haben die Operation eines Registers aus vier Qubits, bestehend aus atomaren Ionen in einer Microchip-Ionenfalle, erfolgreich demonstriert. Die Qubits können in der Falle beliebig positioniert werden, so dass akkurate, von Lasern gesteuerte Rechenoperationen mög-lich sind. Das Team hat mit dieser Technik einen „verschränkten“ Quantenzustand der vier Qubits realisiert, bei dem jedes Qubit seinen individuellen Zustand verliert, jedoch der Zustand des Gesamtsystem wohldefiniert ist. Dies wurde erreicht durch sequentiel-le Operationen an Paaren von Qubits, in Kombination mit schnellen Verschiebeopera-tionen um die Qubits in der Ionenfalle neu anzuordnen. Der resultierende Quantenzu-stand wird von atomaren Ionen getragen, die auf makroskopische Distanzen bis zu mehreren Millimetern in der Falle verteilt sind.

    Dieser Ansatz zur Realisierung eines Quantencomputers wurde von einem Team um Nobelpreisträger David J. Wineland vorgeschlagen. Man spricht auch von einem „Quanten-CCD“ aufgrund der Analogie zur kontrollierten Verschiebung von Ladungs-trägern in den Chips, auf denen heutige Digitalkameras basieren.

    Die wissenschaftliche Arbeit von Kaufmann et al. erschien kürzlich im internationalen renommierten Journal Physical Review Letters 119, 150503 und stellt einen wichtigen Meilenstein zur Realisierung eines zukünftigen Quantencomputers dar.

    Veröffentlichung:
    Kaufmann et al., Scalable Creation of Long-Lived Multipartite Entanglement
    Physical Review Letters 119, 13. Oktober 2017
    https://doi.org/10.1103/PhysRevLett.119.150503
    https://journals.aps.org/prl/abstract/10.1103/PhysRevLett.119.150503

    Abbildung:
    http://www.uni-mainz.de/downloads_presse/08_physik_quantum_quantencomputer.pdf
    Forscher der Johannes-Gutenberg Universität Mainz (JGU) haben die Operation eines Registers aus vier Qubits, bestehend aus atomaren Ionen in einer Microchip-Ionenfalle, erfolgreich demonstriert.
    Foto/©: QUANTUM / Thomas Ruster

    Weitere Informationen:
    Prof. Dr. Ferdinand Schmidt-Kaler
    Quanten-, Atom- und Neutronenphysik (Quantum)
    Institut für Physik
    Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU)
    55099 Mainz
    Tel. +49 6131 39- 26234, Fax +49 6131 39-25179
    E-Mail: fsk@uni-mainz.de

    Dr. Ulrich Poschinger
    Quanten-, Atom- und Neutronenphysik (Quantum)
    Institut für Physik
    Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU)
    55099 Mainz
    Tel. +49 6131 39-25954, Fax +49 6131 39-25179
    E-Mail: poschin@uni-mainz.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Elektrotechnik, Informationstechnik, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).